personalmagazin 5/2017 - page 60

personalmagazin 05/17
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ORGANISATION
_WORKFORCE MANAGEMENT
D
ie Erkenntnis, dass Digitali-
sierung keine Option, sondern
ein Muss ist, gehört mittler-
weile zu den Gemeinplätzen.
Unternehmen, die sich dem Thema nicht
in aller Breite stellen, verbauen sich den
Weg in ihre Zukunft. Denn die Digita-
lisierung ist kein Trend, der übermor-
gen vorbei ist. Sie wird uns elementar
begleiten – und in vielen Betrieben ist
das schon heute der Fall.
Im vergangenen Jahr machten sich die
Treiber Digitalisierung und Industrie 4.0
deutlich am Markt bemerkbar, da Lö-
sungen für Workforce Management und
MES gefragter waren denn je. Schließ-
lich wird Industrie 4.0 durch Software
vorangetrieben und ermöglicht. Erst
durch digitale Anwendungen sind Un-
ternehmen in der Lage, ihre Prozesse
schlanker und damit agiler zu gestalten.
Eine zentrale Herausforderung besteht
darin, neue Entwicklungen aus der IT
gezielt zu nutzen, um darauf aufbauend
smarte Produkte und innovative Ge-
schäftsmodelle zu entwickeln.
Herausforderung Mensch
Auch der HR-Bereich steht vor neuen He-
rausforderungen: Kernaufgabe der mo-
dernen Personalabteilung wird es sein,
die Beschäftigten in die Arbeitswelt von
morgen zu führen. Zwar trifft es zu, dass
einfache Arbeiten zunehmend vom Men-
schen auf Maschinen übertragen werden.
Aber es wird weiterhin Routineaufgaben
geben, die durch Menschenhand erledigt
werden müssen, da auch Maschinen ge-
Von
Gunda Cassens-Röhrig
Digitalisiert in die Zukunft
SERIE.
Eine Kernaufgabe des HR-Bereichs ist es, die Beschäftigten in die Arbeitswelt
von morgen zu führen. Workforce Management unterstützt deren Mobilität.
SERIE
• Ausgabe 05/2017:
Digitalisierung und Workforce Management
• Ausgabe 06/2017: Mit der Cloud zum digitalen Unternehmen
• Ausgabe 07/2016: Mobilität als Eckpfeiler der Digitalisierung
In Zusammenarbeit mit
pflegt, gewartet und beaufsichtigt wer-
den müssen.
Insgesamt jedoch wird der Anteil
gering qualifizierter Tätigkeiten ab-
nehmen. Deshalb ist eine gute und vo-
rausschauende Bildungspolitik gefragt,
um die Menschen auf die Anforderun-
gen der Arbeitswelt von morgen vorzu-
bereiten. Schon heute können in vielen
Branchen Stellen mit höherer fachlicher
Qualifikation nicht mehr besetzt werden
– hier liegt also eine große Chance.
Denn gerade der Mensch steht im Zen-
trum der Digitalisierung. Er ist es, der die-
se Entwicklung betreibt und sich damit
eine Menge an Vorteilen verschafft. Neh-
men wir das Beispiel Altenheim: Warum
sollen Altenpfleger körperlich schwere
und gesundheitsschädigende Arbeiten
wie das Heben und Umlagern von Pati-
enten selbst verrichten, wenn Maschinen
sie davon entlasten können? Warum sol-
len sie ferner zeitaufwendige Routineauf-
gaben wie Pflegedokumentationen oder
Tablettensortierungen manuell erledi-
gen, wenn die Technik weitaus weniger
fehleranfällige und sichere Lösungen
bereithält? Warum soll die Belegschaft in
Altenheimen nicht von modernen Perso-
naleinsatztools profitieren, die mehr Zu-
friedenheit und Ausgleich schaffen? Das
Schönste und Beste an dieser Entwick-
lung ist jedoch: Es bleibt mehr Zeit für
die soziale Betreuung der Bewohner. Das
kommt heutzutage vielerorts zu kurz. Der
Einsatz von moderner Technik sorgt also
für mehr Mensch, nicht für weniger.
Industrie 4.0 Human
Mit Blick auf diese Entwicklung hat GFOS
den Begriff „Industrie 4.0 Human“ ge-
prägt: Der Mensch wird unterstützt und
erhält auf diese Weise mehr Kapazität für
sinnvolle Aufgaben. Auch in Zeiten der
Digitalisierung bleiben die Mitarbeiter
und ihr Wissen die wichtigste Ressource
eines Unternehmens. Damit wächst auch
der Anspruch an die effiziente und stra-
tegische Gestaltung der HR-Abläufe. Die
Digitalisierung birgt dabei ein enormes
Potenzial, das mit einem Wandel der In-
strumente und auch der Aufgabenfelder
einhergeht. Administrative Routinetä-
tigkeiten können und müssen standar-
disiert beziehungsweise automatisiert
werden. Nur so können Personaler der
vielfach geforderten Rolle als strategi-
scher Partner gerecht werden.
Hier kommt das Thema Workforce Ma-
nagement ins Spiel, um Personalverant-
wortliche zu entlasten und gleichzeitig
die Planung und Bearbeitung zu opti-
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