Region Report Frankfurt - page 9

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STADTENTWICKLUNG
EXTRA:
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frankfurt
Trends auf dem Immobilienmarkt in der
Region Frankfurt
in Eigentümergemeinschaften errechne-
ten sie ein zusätzliches Sekundärpotenzial
von rund 31,8 Millionen Quadratmetern
zusätzlicher Wohnfläche und 0,42 Millio-
nen zusätzlichen Wohnungen. Allerdings
gelte es bei Aufstockungen zu berücksich-
tigen, dass die Tragstruktur der Gebäude
und der Baugrund durch das zusätzliche
Eigengewicht der Aufstockung und die
Verkehrslasten der Nutzung belastet wür-
den. Aus stadtplanerischer Sicht sei neben
der Wohndichte auch die Auslastung der
vorhandenen technischen und sozialen
Infrastruktur mit einzubeziehen.
WACHSEN IM BESTAND
Die städtische
Wohnungsbaugesellschaft ABG Frank-
furt Holding will in der Platensiedlung
in Ginnheim durch Nachverdichtung
und Aufstockung rund 700 Wohnungen
schaffen und die Wohnqualität in den Be-
standswohnungen verbessern. Insgesamt
investiert das Unternehmen 94,5 Millio-
nen Euro. Die Mitte der 1950er Jahre von
der US-Armee erbaute Siedlung verfügt
über 342 große Wohnungen mit drei, vier
und fünf Zimmern. „Sie bleiben alle er-
halten, für die Mieter ändert sich nichts“,
unterstreicht ABG-Chef Frank Junker. Die
Gabriele Bobka
ABG wolle an diesem Beispiel zeigen, wie
sich „kostengünstig Wohnraum im se-
riellen Bauen“ schaffen lasse. Durch die
Nähe zur Goethe-Universität eigne sich
der Standort zudem bestens für studen-
tisches Wohnen. Daher entstehen in den
Neubauten auch Ein-, Zwei- und Drei-
Zimmer-Wohnungen. Damit könnte eine
„maßvolle Durchmischung gelingen“, sagt
Junker. 50 Prozent der neuenWohnungen
entstehen als geförderte Wohnungen. Die
jetzt in großenWohnungen lebendenMie-
ter bekommen das Angebot, im Quartier
in eine kleinere Wohnung umzuziehen.
Geplant hat die Umbauten das Büro des
Frankfurter Architekten Stefan Forster.
„Damit werten wir das gesamte Quartier
auf “, ist Junker überzeugt.
weiter aufwerten und das Quartier öff-
nen“, erklärt Dr. Alexander Koblischek,
Geschäftsführer von RFR, mit Blick auf
die geplante Kindertagesstätte und die
sich anschließenden Grünanlagen. Der
Rohbau des „Hochhauses am Park“, das
auch unter demNamen „Westend Center“
Bekanntheit erlangte, wurde 1972 errich-
tet, das Gebäude 1985 fertiggestellt.
POTENZIAL DURCH AUFSTOCKUNG
Im
Rahmen der Studie „Wohnraumpotenzial
durch Aufstockungen“ haben die Tech-
nische Universität Darmstadt und das
Pestel Institut untersucht, wie viele zusätz-
liche Wohnungen in Deutschland durch
Aufstockungen erstellt werden könnten.
Für die Analyse wählten dieWissenschaft-
lerMehrfamilienhäuser der Baujahre 1950
bis 1989 mit drei Wohnungen und mehr
in Regionen mit einem nachgewiesenen
Bedarf an Wohnraum aus. Insgesamt er-
mittelten sie 0,58 Millionen aufstockbare
Mehrfamilienhäuser mit einem Potenzial
von rund 84,2 Millionen Quadratmetern
zusätzlicher Wohnfläche. Daraus ergebe
sich ein Potenzial von rund 1,1 Millionen
zusätzlichenWohnungen. Aus denGebäu-
den mit Baujahr 1950 und den Gebäuden
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