Immobilienwirtschaft 3/2015 - page 47

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3.2015
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Abrechnungsdaten automatisiert in die
wohnungswirtschaftliche Software GES
übernommen werden konnten. Der Vor-
teil, den zunächst nur Unternehmen mit
großen Beständen und teurerer Software
hatten, lag auf der Hand: deutliche Ein-
sparungen durch automatisierte Prozesse.
Heute haben alle großenMessdienstleister
den Datenaustausch in unterschiedlichen
Varianten in ihremPortfolio undmehr als
70 wohnungswirtschaftliche Programme
haben die technischen Voraussetzungen
für einen Datenaustausch geschaffen. Da-
mit ist die integrierte Abrechnung zum
Massenprodukt geworden. Bis auf GES
und Blue Eagle von Aareon greifen heute
alle Softwares auf die Arge-Spezifikati-
onen zurück.
Gerade kleinere Verwaltungsunter-
nehmen profitieren von der integrierten
Abrechnung, weil zeitraubende Tätig-
keiten entfallen. Techem rechnet wie folgt:
Veranschlagt man das manuelle Sortieren
der Abrechnungen zu den Wohnungen
mit jeweils einer Minute, das Ausgeben
des Datentausches und das Eingeben der
Datensätze mit jeweils fünf Minuten pro
Liegenschaft, ergibt sich bei einem Be-
stand von 1.500Wohnungen in 80Wohn-
anlagen eine Zeitersparnis vonmehr als 38
Stunden pro Jahr. Allerdings ist diese Pro-
gnose umstritten, weil die Unternehmen
in der Wohnungswirtschaft unterschied-
lich arbeiten. Manche verschicken Heiz-
und Betriebskostenabrechnung zusam-
men, manche getrennt, manche verteilen
die Abrechnung übermehrere Termine im
Jahr, manche zum31. Dezember. Dement-
sprechend ist es schwer, die tatsächliche
Zeitersparnis zu beziffern.
Bei der normalen Abrechnung fin-
den zwei getrennte Prozesse statt, einer
beim Wohnungsunternehmen, einer
beim Messdienstleister. Das erhöht das
Fehlerrisiko und nimmt viel Zeit in An-
spruch. Mir der integrierten Abrechnung
sparenUnternehmen Zeit und senkenmit
durchgängigen Prozessinformationen die
Fehlerquote, weil Übertragungsfehler aus-
geschlossen werden.
Datenaustausch muss funktionieren
Alle großen Messdienstleister bieten die
integrierte Abrechnung inmehrerenVari-
anten an und nutzen beimDatenaustausch
die Arge-Schnittstelle. DieMessdienstleis-
ter fertigen die Heizkostenabrechnung
und übermitteln die Ergebnissätze für
die automatisierte Übernahme elektro-
nisch an den Kunden, der die Daten in
seine ERP- oder Verwaltungs-Software
einspielt. In einer erweiterten Methode,
dem so genannten Arge-Standard E898,
stellt der Messdienstleister die Heizkos-
tenabrechnung als PDF- oder TIF-Datei
direkt in die Kunden-Software ein. Die
Betriebskostenabrechnung wird dann in
der Software automatisch zusammenge-
stellt. DiemeistenMessdienstleister haben
für wohnungswirtschaftliche Software
summary
»
Die Anfänge
der integrierten Abrechnung liegen mehr als 30 Jahre zurück. Was früher nur Großkunden vorbehalten war, ist heute
Standard.
»
In zehn Jahren
, so erwarten es Branchenkenner, nutzt jedes Wohnungsunternehmen die integrierte Abrechnung.
»
Die integrierte
Abrechnung
spart Zeit und schließt Übertragungsfehler aus.
»
Die gängigen Softwares
verfügen über Schnittstellen zum Datenaustausch.
»
Die Branchenverbände Arbeitsge-
meinschaft Heiz- und Wasserkosten-
verteilung (Arge Heiwako) und die
Fachvereinigung Heizkostenverteiler
Wärmekostenabrechnungen haben
Anfang der 1980er Jahre Standards
für den Datenaustausch und den
Volldatenaustausch entwickelt. Die
Schnittstelle ermöglicht den standardi-
sierten und fehlerfreien Datentransfer
zwischen Wärmemessdienstleister
und Wohnungsunternehmen und wird
laufend aktualisiert.
Die „Arge-Schnittstelle“
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