DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 5/2016 - page 69

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angefallen. Zunächst stellte die KSG Hannover
gemeinsammit Westphalen & Cie einen Anforde-
rungskatalog auf, der schon konkrete Vorgaben
für die Ausschreibung enthielt. Vor allem sollte
der Betrieb in einer ASP-Umgebung (ASP = Appli-
cation Service Provider), also extern im Rahmen
eines Managed-Services-Konzepts, erfolgen. Und:
Das System sollte internetbasierte Zukunftstech-
nologien, vor allemden Einsatzmobiler Lösungen,
ermöglichen, umKundennähe und Servicequalität
langfristig zu steigern. Die Bedingungen gingen an
alle marktführenden Anbieter.
Datensicherheit und Freiheitsgrad
Es folgte ein sechswöchiger intensiver Wettbe-
werbsdialog, den die Verantwortlichen mithilfe
der Katalogkriterien auswerteten. Den Auftrag
erhielt DKB@win, ein SAP-basiertes Produkt der
DKB Service GmbH.
Ausschlaggebend waren laut Range neben dem
Portfolio der „hohe Freiheitsgrad, weitere Soft-
warelösungen einzubinden, und die Datensicher-
heit“. Auch das Preis-Leistungs-Verhältnis konnte
überzeugen, sowohl die Einführung als auch den
Betrieb betreffend.
Das ERP-System wird in einem zertifizierten Re-
chenzentrum gehostet und ist eines der wenigen
auf SAP-Basis, die extern im Full-Service-Betrieb
angeboten werden. Die Anwendungsbausteine
gruppieren sich um die Bereiche Immobilien-
verwaltung mit Ausprägungen für die Fremd-/
WEG- und Genossenschaftsverwaltung sowie
Finanzbuchhaltung inklusive Nebenbüchern und
Controlling. Der KSG sind besonders die zahlrei-
chen Optionen der Echtzeitauswertung und das
Segment Bau und Projektmanagement wichtig.
Meilensteine
Vertraglich wurden Meilensteine für die Einfüh-
rung des Systems vereinbart. Nach der Kick-off-
Veranstaltung für das Projekt im Februar 2013
lautete das erste Ziel, ein ausführliches Fachkon-
zept vorzulegen. Die imApril fertiggestellte Blau-
pause schlüsselte die Aufgaben zur Einrichtung
des Systems für alle Projektbeteiligten detailliert
auf. Zieltermin für den Wechsel war der 1. Januar
2014. Solch ein Phasenmodell ist, wie DKB-Ser-
vice-Vertriebsleiter DirkMündelein berichtet, für
das Team mittlerweile Standard. Abgesehen von
der parallel zu leistenden SEPA-Umstellung habe
man das Projekt „mit bewährten Planungswerk-
zeugen durchführen können“.
Wie geplant ging das System zu Neujahr an den
Start. Zeitgleich waren wichtige Lösungen weite-
rer Partner integriert. Dazu gehörten Immosolve,
eine Vertriebslösung des gleichnamigenUnterneh-
mens mit Schnittstellen zu allen großen Portalen
für Wohnungssuchende, sowie das Kundencenter
und das Lieferantenportal der Datatrain GmbH.
Laut Datatrain-Geschäftsführer Mark Finleymacht
ein „ganzheitliches IT-Management der Kunden-
und Lieferantenbeziehungen die Unternehmens-
arbeit für alle Vertragspartner transparent“. Das
Datatrain-Angebot ist auf die Kommunikation
zwischen Kunde, Unternehmen und Dienstleis-
ter spezialisiert – in beiden Richtungen. Einen
Großteil der Anwendungen hat die KSG schon
implementiert.
Die mobilen Lösungen für die Mieterbetreuung,
das Begehungsmanagement und die Verkehrssi-
cherung vor Ort stehen als Nächstes auf der Liste.
Prozessbegleitung
Das Gesamtsystem bietet der KSG Hannover zu-
verlässige und hinreichend offene Dienste, die
auch im Rahmen eines ASP-Modells überzeugen.
Weitere Anwendungen sind mit überschaubarem
Aufwand integrierbar.
Die Lösung kommt bei den Mitarbeitern gut an.
Sie waren von Anfang an amProzess beteiligt und
für die Partner präsent. Wie schon während des
Projekts gibt es auch jetzt noch regelmäßig Len-
kungsausschüsse mit allen – auch den externen
– Projektbeteiligten, um„amBall zu bleiben“. Die
Fragen: „Wo stehenwir?Wenmüssenwir abholen?
Was ist optimierbar?“
Auch Unangenehmes wird an- und ausgesprochen.
Von demAustausch profitieren alle Beteiligten, die
Grundidee ist überall spürbar: ImDialog geht’s am
besten.
„Das neue System ermöglicht uns die kundenorientierte Abbildung
moderner Prozesse, das ist Wohnungswirtschaft 4.0. Nach wie vor
stehen wir im Austausch mit allen Beteiligten und erreichen so
eine Win-win-win-Situation – für unsere Kunden, unsere Partner und
unser Unternehmen.“
Karl Heinz Range, Geschäftsführer KSG Hannover
Die KSG wurde am 30. März 1949 mit
dem Ziel gegründet, die Bevölkerung mit
soliden und preisgünstigen Wohnungen
zu versorgen. Dieser Aufgabe ist sie, rotz
Aufhebung des Gemeinnützigkeitsgeset-
zes, bis heute verpflichtet.
Sie vermietet 7.700 Wohnungen sowie
1.800 Garagen, Stellplätze und Gewerbe-
einheiten und verwaltet fast 900 Wohnun-
gen bzw. komplette Wohnanlagen für
andere Eigentümer.
Die KSG plant und baut Ein- und Mehr­
familienhäuser, realisiert Senioren-
wohnanlagen, Um-, An- und Ausbauten,
Gewerbeobjekte, Kindertagesstätten
sowie Verwaltungsgebäude.
Zuzeit erzielt das kommunale Wohnungs-
unternehmen mit rund 80 Mitarbeiter eine
Bilanzsumme von 199 Mio. €.
DIE KSG HANNOVER
Weitere Informationen:
Neubau und Sanierung
Energie und Technik
Rechtssprechung
Haufe Gruppe
Markt undManagement
Stadtbauund Stadtentwicklung
Mit neuen, teils
mobilen IT-Lösungen
zeigt das KSG-Team
Kundennähe
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