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7|2016
Denkmalpflegerische Praxis der
Nachkriegsmoderne
Aufgrund der schier unerschöpflichen Band-
breite an gelungenen Beispielen der Ost-
Moderne hat Mark Escherich dieser Thematik
nach seinem 2012 erschienenen, ersten
Buch nun einen zweiten, gleichnamigen Band
gewidmet. Architektur und Städtebau der
1960er und 1970er Jahre sind mittlerweile im
Denkmalpflegealltag angekommen und Teil
eines fachübergreifenden Diskurses. Dabei
stellt heutzutage die Sanierungspraxis die
eigentliche Hürde im verantwortungsvollen Umgang mit diesem Erbe dar.
Nicht die grundsätzliche Denkmalwürdigkeit der Bauepoche wird ange-
zweifelt, sondern die Chancen für eine erfolgreiche Erhaltung. Das Buch
zeigt anhand von Beispielen, wie erhaltenswerte Bauten den heutigen
wirtschaftlichen, sicherheitstechnischen und ökologischen Bedürfnissen
entsprechen können. Denkmal Ost-Moderne II beruht auf der gleichnami-
gen Tagung, präsentiert aktuelle Positionen, zeigt die Denkmalpflegepra-
xis und beinhaltet eine Inventarisation.
LITERATURTIPP
Denkmal Ost-Moderne II. Denkmalpflegerische Praxis der
Nachkriegsmoderne. Stadtentwicklung und Denkmalpflege Band
18. Mark Escherich (Hrsg.), Jovis-Verlag, 288 Seiten, 34,80 €,
ISBN 978-3-86859-399-0.
Flüchtlingsunterbringung im Quartier
Kooperation zugunsten
minderjähriger Asylsuchender
Durch eine neue Kooperation der Hilfswerk-Siedlung GmbH (HWS) und
des Evangelischen Jugend- und Fürsorgewerks (EJF gemeinnützige
AG) sind zehn zusätzliche Wohnplätze für unbegleitete minderjährige
Asylsuchende (UMA) in der Gropiusstadt entstanden. Ein Miet- und
Kooperationsvertrag zwischen HWS und EJF sichert die Unterbringung
bis mindestens Ende 2018.
Die HWS vermietet in der Gropiusstadt günstig Räume an das EJF. Das
EJF nutzt diese für eine ambulante Jugendhilfe und betreut dort seit
März 2016 eine Tagesgruppe aus acht Schulkindern pädagogisch. Durch
den Weggang der EJF-Tagesgruppe aus bislang dazu genutzten Wohn-
räumen in deren Kinder- und Jugendhilfezentrum im Girlitzweg wurden
diese frei, so dass dort weitere asylsuchende Kinder untergebracht
werden können. Die Arbeit mit den jungen Flüchtlingen im Kinder- und
Jugendhilfezentrum und die geplanten Bildungsaktivitäten für Ge-
flüchtete in ihren Räumlichkeiten unterstützt die HWS zudem mit einer
jährlichen Spende.
Mit der Kooperation von HWS und EJF erfährt das von dem Wohnungsun-
ternehmen initiierte „Netzwerk Nachbarschaft Rund um die Lipschitzal-
lee“ eine inhaltliche Erweiterung. Das Angebot an wohnortnaher sozialer
Infrastruktur soll so verbessert werden.
Weitere Informationen:
Neubau und Sanierung
Energie und Technik
Rechtssprechung
Haufe Gruppe
Markt undManagement
Stadtbauund Stadtentwicklung
Neue Ortsmitte Schallstadt
Bauverein Breisgau benennt
Siegerentwurf
Für die städtebauliche Neugestaltung der Ortsmitte von Schallstadt,
einer südöstlich von Freiburg im Breisgau gelegenen Gemeinde, hatte
die Wohnungsbaugenossenschaft Bauverein Breisgau eG im Auftrag der
Gemeinde Schallstadt eine Mehrfachbeauftragung ausgelobt, zu der fünf
Architekturbüros aus Freiburg und Karlsruhe eingeladen wurden. Das
Preisgericht entschied sich für den Entwurf des Freiburger Büros Melder
+ Binkert Architekten, da es die umfangreichen Planungsaufgaben sowohl
in architektonischer als auch in städteplanerischer Hinsicht am überzeu-
gendsten gelöst habe. In der Begründung heißt es, es seien „geschickt ge-
staltete, schlanke Baukörper entlang der Straßen, die sich harmonisch in
die Umgebung einfügen und einen angenehm proportionierten Wohnhof
für das Mehrgenerationenwohnen entstehen lassen“.
Die Planungsaufgabe umfasste einen Realisierungsteil für eine Grund-
stücksfläche von 7.500 m2 und einen Ideenteil für öffentliche Freiflä-
chen. Der erteilte Auftrag beinhaltet ein Mehrgenerationenquartier, eine
Seniorentagespflege, öffentliche Quartiers- und Gemeinschaftseinrich-
tungen sowie Freiflächen auf dem Alten Sportplatz. Ferner ging es um die
Entwicklung einer Wohn- und Geschäftsbebauung auf dem sog. Böttche-
Areal sowie um Gestaltungsideen für Grün- und Freiflächen im Zuge der
Anbindung an das geplante neue Rathaus und das neue Wohnquartier
„Weiermatten“.
Weitere Informationen:
Neubau und Sanierung
Energie und Technik
Rechtssprechung
Haufe Gruppe
Markt undManagement
Stadtbauund Stadtentwicklung
Mit dem Siegerentwurf soll Schallstadt eine neue Ortmitte erhalten.
Gegenüber der Kirche wird nun ein neuer Dorfplatz entstehen
Quelle: Bauverein Breisgau