88
im Bestandskorridor kann man zwischen Arti-
keln entscheiden, die zwischen der unteren
Bestandsgrenze und dem Zieldurchschnitts-
bestand liegen und solchen, deren Bestands-
höhen sich über dem Zieldurchschnittsbe-
stand, aber unter der oberen Bestandsgrenze
befinden (vgl. Abbildung 5). Die vermeintlich
differenziertere Betrachtung täuscht über die
schlechte Aussagekraft und geringe Belast-
barkeit dieser Art der Referenzwertbildung zu-
weilen hinweg.
Fazit
Nur mit Hilfe eines
simulativen Zielbestands-
controllings
werden Sie zukünftig rationell und
wirkungsvoll überwachen können, in welchem
Maße die operative Disposition und Fertigungs-
steuerung sich an die Vorgaben aus ERP-Sys-
tem und Disporegelwerk halten. Verfolgen Sie
die Abweichungen im Zeitverlauf, hinterfragen
Sie die Ursachen der Abweichungen im Allge-
meinen sowie des Anwachsens von Abwei-
chungen im Speziellen. Hierdurch werden Sie
nicht nur die Disziplin der operativen Disposi-
tion und Fertigungssteuerung verbessern, son-
dern auch die Qualität Ihres Disporegelwerks
steigern.
sen, betrachtet man nicht nur die Artikel mit
Überbeständen, sondern auch die „Lage“ der
Artikel im Zielbestandskorridor. Zu den Arti-
keln mit Überbeständen werden in diesem Zu-
sammenhang nur die Artikel gezählt, deren
Bestände über die eher willkürliche und theo-
retische Grenze des oberen Bestandskorridors
hinausragen. Entsprechendes gilt umgekehrt
auch für Artikel, deren Bestände unterhalb der
unteren Bestandsgrenze liegen. Bei der „Lage“
teurer Artikel schlagen im Zielbestandsma-
nagement deutlicher durch als Abweichun-
gen bei geringwertigen Artikeln
, was gewollt
ist. Aus diesem Grunde interessieren beim Ziel-
bestandsmanagement auch vor allem die Arti-
kel mit den größten absoluten Bestandsabwei-
chungen (vgl. Abbildung 4).
Beim konventionellen Zielbestandsmanage-
ment, darauf sei zur Vollständigkeit hingewie-
Abb. 4: Bestandsabweichungen im Artikelsortiment
Abb. 5: Beispiele für Auswertungen im Zielbestandscontrolling: Aufteilung Zielbestandskorridor nach Materialnummer, Wert und Controllinggruppen.
Dispositions-Controlling