WOHNUNGSPOLITISCHE INFORMATIONEN 11/2015 - page 1

Die Wohnungswirtschaft leistet bereits
einen starken Beitrag zur Unterbringung
von Flüchtlingen, wie eine aktuelle Umfrage
des GdW unter seinen Wohnungsunterneh-
men zeigt. Rund zwei Drittel der befragten
GdW-Unternehmen setzen bereits Woh-
nungen zu diesem Zweck ein. Ihr Haupt-
motiv: Soziale Verantwortung, wie 92,5
Prozent der Wohnungsunternehmen bestä-
tigen. Dabei würden sich die Unternehmen
aber noch viel stärker engagieren, wenn
die politischen und wirtschaftlichen Vor-
aussetzungen das zulassen würden. Bund,
Länder und Kommunen müssen dazu ihr
finanzielles Engagement bei der sozialen
Betreuung und integrativen Maßnahmen,
insbesondere in den Bereichen Gesund-
heit und Bildung, deutlich verstärken, for-
dern zwei Drittel der Wohnungsunterneh-
men. Unter verbesserten Voraussetzungen
würde sich immerhin mehr als ein Drittel
der GdW-Unternehmen in der Lage sehen,
noch mehr Flüchtlinge aufzunehmen.
„Deutschland braucht Zuwanderung. Nur
so haben wir eine Chance, den zunehmen-
den Fachkräftemangel zu bekämpfen und
für gesamtwirtschaftliches Wachstum zu
sorgen. Für diese nationale Aufgabe sind
aber dringend mehr staatliche Investitio-
nen in Wohnen, Integration und Bildung
Inhalt
3 Mietpreisbremse:
Die Abgeord-
neten des Deutschen Bundestages
haben am 5. März 2015 das Miet-
rechtsnovellierungsgesetz in zweiter
und dritter Lesung verabschiedet.
4 Europa:
Der nordrhein-westfälische
Bauminister Michael Groschek hat
die „Europäische Erklärung zur ver-
antwortungsvollen Wohnungswirt-
schaft“ unterzeichnet.
8 Bündnis-Treffen:
Bei einem
Spitzengespräch haben die Mit­
glieder des Bündnisses für bezahl-
bares Wohnen und Bauen ein
Memorandum unterzeichnet.
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Aktuelle Meldungen
Frauenquote verabschiedet
Der Deutsche Bundestag hat am 6. März
2015 in zweiter und dritter Lesung den
Gesetzentwurf zur Frauenquote ver-
abschiedet. Damit wird eine verbind-
liche Frauenquote von 30 Prozent bei
der Neubesetzung von Aufsichtsräten
von 108 börsennotierten und mitbe-
stimmungspflichtigen Unternehmen ab
2016 eingeführt.
(wi)
SPD fordert Lösung für Genossen-
schaften beim Kleinanlegerschutz
Der Finanzausschuss des Deutschen
Bundestages hat am 4. März 2015 den
Entwurf des Kleinanlegerschutzgeset-
zes debattiert. Die SPD-Fraktion sprach
sich für Lösungen für Genossenschaf-
ten auch im Wohnungsbau aus. Das
hatte auch die Wohnungswirtschaft
wiederholt gefordert. Hintergrund ist,
dass nach der derzeitigen Auslegung
der Bundesanstalt für Finanzdienstleis-
tungsaufsicht (BaFin) auch Wohnungs-
genossenschaften unter Auflagen des
Kapitalanlagegesetzbuchs fallen kön-
nen, die für Investmentfonds gedacht
sind. Das wäre für die Genossenschaf-
ten existenzbedrohlich.
(wi)
Weniger Unternehmen insolvent
Im Jahr 2014 meldeten die deutschen
Amtsgerichte 24.085 Unternehmensin-
solvenzen. Das waren nach Angaben
des Statistischen Bundesamtes 7,3
Prozent weniger als im Jahr 2013. Die
Zahl der Unternehmensinsolvenzen
erreichte damit den niedrigsten Stand
seit Einführung der Insolvenzordnung
im Jahr 1999.
(wi)
Warum engagieren sich Wohnungsunternehmen bei der Flüchtlingsunterbringung?
Eine GdW-Umfrage zeigt: Soziale Verantwortung ist das Hauptmotiv.
Ausgabe 12. März 2015
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Wohnungswirtschaft legt Strategie für zukunfts­
fähige Unterbringung von Flüchtlingen vor
GdW-Gremienumfrage, Unterbringung von Flüchtlingen
Berlin – „Wir brauchen in Deutschland dringend eine Gesamtstrategie des Bun-
des für eine geregelte Aufnahme und eine rasche, solide Unterbringung und
Integration von Flüchtlingen“, so der Appell von Axel Gedaschko, Präsident des
Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW, angesichts des unvermindert
anhaltenden Zustroms von Menschen, die vor Krieg und Not in die Bundesrepu-
blik flüchten. Nachbarschaften dürften nicht durch ungeordnete Zuwanderung
überfordert und eine erfolgreiche Integration nicht durch eine Wiederholung
von Fehlern aus der Vergangenheit aufs Spiel gesetzt werden. „Deutschland
muss seine humanitäre Verantwortung wahrnehmen, aber auch die demografi-
sche Chance der Zuwanderung erkennen“, so der GdW-Chef.
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