WOHNUNGSPOLITISCHE INFORMATIONEN 11/2015 - page 4

EUROPAPOLITIK
Europäische Erklärung zur verantwortungsvollen Wohnungswirtschaft
unterzeichnet
Brüssel – Der nordrhein-westfälische Bauminister Michael Groschek (SPD) hat am 24. Februar 2014 in der Landesvertre-
tung Nordrhein-Westfalen in Brüssel die „Europäische Erklärung zur verantwortungsvollen Wohnungswirtschaft“ unter-
zeichnet. Nach Schottland und Wien ist Nordrhein-Westfalen (NRW) die dritte europäische Region, die ihr beigetreten ist.
Initiiert wurde die Erklärung von der
International Union of Tenants (IUT),
vertreten durch Barbara Steenber-
gen, und dem Ersten Vorsitzenden
des Deutschen Mieterbundes (DMB),
Bernhard von Grünberg MdL, sowie
Housing Europe, vertreten durch Dr.
Özgür Öner, ebenfalls Leiter des Brüs-
seler Büros des Spitzenverbandes der
Wohnungswirtschaft GdW, und Ale-
xander Rychter, Verbandsdirektor
des Verbandes der Wohnungs- und
Immobilienwirtschaft (VdW) Rhein-
land Westfalen.
In der Erklärung werden folgende Prinzi-
pien aufgeführt:
- „Wirtschaftliche Nachhaltigkeit und Ver-
antwortung durch nachhaltige Investiti-
onen in Wohnprojekte und Kommunen,
durch die Suche nach alternativen oder
neuen Finanzierungsmitteln, durch ver-
antwortungsvolle und effektive Beschaf-
fungspraktiken, durch Partnerschaften
mit örtlichen Behörden und Energie-
versorgern und durch Reduzierung der
Wohnkosten für die Mieter/Bewohner.
- Lokale soziale Nachhaltigkeit, insbeson-
dere durch Qualität und Bezahlbarkeit von
Wohnraum, durch die Nähe zu Dienst-
leistungen, durch Mieterschutz sowie die
Förderung der sozialen Durchmischung,
sozialer Integration sowie stabiler Kom-
munen und Nachbarschaften.
- Schutz der Umwelt und der natürlichen
Ressourcen, insbesondere durch Energie-
effizienzmaßnahmen, grüne Infrastruktu-
ren und Grünflächen.
- Gute Unternehmensführung und faire
Geschäftsbeziehungen, durch optimierte
Management- und Geschäftsethik, Trans-
parenz und Verantwortungsbewusstsein,
Dialogbereitschaft und Engagement, Stär-
kung der institutionalisierten und struktu-
rierten Mietermitbestimmung.
- Verantwortungsvolle Personalführung
durch Chancengleichheit und faire
Beschäftigungsverhältnisse, Vereinbarkeit
von Familie und Beruf, gute Arbeitsbedin-
gungen sowie Bereitstellung von Fortbil-
dungsprogrammen für Mitarbeiter.“
„Investitionen in die verantwortungsvolle
Wohnungswirtschaft bedeuten, einen
gemeinsamen Mehrwert sowie wirtschaftli-
che und soziale Rendite für Bürger und
Kommunen zu schaffen“, heißt es in
der Erklärung weiter. „Die EU-Mitglied-
staaten sollten langfristige, finanzielle
Verpflichtungen eingehen, um bezahl-
baren Wohnraum zu schaffen und
den Zugang dazu zu gewährleisten.
Die unterzeichnenden Parteien unter-
stützen jede Form von Investitionen
und finanziellen Verpflichtungen, um
zur Schaffung und Weiterentwicklung
eines nachhaltigeren und bezahlbare-
ren Wohnungsmarkts innerhalb der
Europäischen Union beizutragen“, so
der Wortlaut der Deklaration.
„Ich begrüße die formulierten Absichten
und schließe mich dieser Erklärung als
nordrhein-westfälischer Bau- und Wohn-
minister ausdrücklich an“, erklärte dazu
Minister Groschek. „Die darin enthaltenen
Aussagen sind schon heute in sehr vielen
Punkten deckungsgleich mit den Zielset-
zungen der Landespolitik in NRW: Wir
brauchen eine sozial ausgewogene Woh-
nungspolitik, um auch in Zukunft den Men-
schen ausreichend bezahlbaren und quali-
tätsvollen Wohnraum zu bieten.“ Mit der
Unterschrift unterstützt der Minister das
Anliegen und verpflichtet sich, mit Woh-
nungsunternehmen und allen weiteren
Beteiligten zusammenzuarbeiten, um die
genannten Ziele zu erreichen.
(gri/schi)
Die Erklärung gibt es auf
Dr. Özgür Öner (GdW/Housing Europe), Bernhard von Grün-
berg MdL (DMB), NRW-Bauminister Michael Groschek (SPD),
Alexander Rychter (VdW) und Barbara Steenbergen (IUT) (v. r.)
Foto: lv-eu.nrw
AUS DEN VERBÄNDEN
„Ankunft – Zukunft“: Das Netzwerk der Wohnungswirtschaft in Sachsen
zur Integration von Asylbewerbern im neuen Design
Dresden
– Der Verband der Woh-
nungs- und Immobilienwirtschaft
(vdw) Sachsen hat sein neues
Netzwerk „Ankunft – Zukunft“
einem umfassenden „Face-
lift“ unterzogen. Die Aktion soll
engagierte Unternehmer/innen
an einen Tisch bringen und kon-
krete Hilfsangebote für Flücht-
linge bündeln. Ziel ist es zum
einen, angemessenen Wohnraum
dezentral zur Verfügung zu stel-
len und den Betroffenen somit ein
würdiges Zuhause zu geben. Darüber hinaus möchten die teilnehmenden Unter-
nehmen aber auch geeignete
Beschäftigungsmöglichkeiten
schaffen, damit die Betroffenen
sich aus eigener Kraft Schritt für
Schritt selbst eine neue Zukunft
aufbauen können. Der vdw Sach-
sen setzt damit auf gezielte Hilfe
zur Selbsthilfe in drei Schritten:
Wohnraum, erste Beschäftigungs-
möglichkeit, vollwertiger Job als
Perspektive.
(hess/schi)
Alle Infos unter
Startseite des erneuerten Portals
Quelle: vdw Sachsen
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