personalmagazin 9/2018 - page 7

Personalmagazin: Sie haben für den BPM die Kampagne
„#Proud2bHR“ gestartet. Auf was denn können die Perso-
nalerinnen und Personaler stolz sein?
Elke Eller: Die Digitalisierung verändert gegenwärtig Wirt-
schaft und Gesellschaft. Bei der Gestaltung der Veränderung
haben Personaler eine ganz wichtige Aufgabe. Sie kümmern sich
um die Menschen, die von der Veränderung betroffen sind und
diese gestalten müssen. Selbst in den Studien der Technologie-
anbieter können Sie lesen: Die Digitalisierung wird ihr volles
Potenzial nur entfalten können, wenn alle Mitarbeiter engagiert
sind und über die entsprechenden Skills verfügen, die neuen
Tools, Systeme und Medien auch anwenden zu können. Der Ball
zur Gestaltung der Digitalisierung liegt in unserem Spielfeld,
wenn es um Wertevermittlung, Kollaboration und die Arbeit
der Zukunft geht.
Die HR-Themen werden wichtiger. Damit auch die HR-ler?
Ja, davon ich überzeugt. Wer in den Unternehmen stellt die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Mittelpunkt seiner täg-
lichen Arbeit? Das sind die Personalerinnen und Personaler. Ihr
gemeinsames Anliegen sind Menschen und deren Potenzialent-
faltung. Ein solches gemeinsames Anliegen ist mehr als eine Vi-
sion oder eine Zielvorgabe, wie das Professor Gerald Hüther auf
dem Personalmanagementkongress 2018 so treffend formuliert
hat. Es ist eine innere Überzeugung und eine tiefe Motivation,
die uns Personalerinnen und Personaler antreibt. Wir sollten in
den Betrieben gerne noch entschlossener werden, um die Verän-
derungen voranzutreiben und um andere ermutigen zu können.
Sie sind selbst auch eine Personalerin. Worauf sind Sie stolz,
wenn Sie auf die vergangenen zwölf Monate zurückblicken?
In meinem Job als Personalvorstand der Tui habe ich mit
meinem Team in den letzten beiden Jahren ein ganzes Paket an
strategischen Projekten realisiert – wir haben zum Beispiel das
Mitarbeiteraktienprogramm Oneshare eingeführt, ein neues Em-
ployer Branding ausgerollt und bringen unsere HR-Systeme nun
in die Cloud. Und wir leisten als HR unseren Beitrag. Das macht
mich stolz – auch dass ich wichtige Positionen mit Menschen
besetzen konnte, die für das Unternehmen einen Mehrwert lie-
fern und denen die Aufgabe Spaß macht. Auch als Präsidentin
des BPM bin ich stolz auf das, was wir erreicht haben. Wir ha-
ben Agendasetting bei richtungsweisenden Themen betrieben,
die bei unseren Mitgliedern, aber auch in der Politik und der
Öffentlichkeit ankommen. Wir haben aus den ehrenamtlichen
Mitgliedern des Präsidiums ein gutes Team geformt, das klare
Verantwortlichkeiten hat und sich partnerschaftlich ergänzt.
Der Personalmanagementkongress des BPMbeschäftigt sich
seit drei Jahrenmit demThema Digitalisierung. Welche Fort-
schritte beobachten Sie unter den HR-Fachleuten?
Am Beispiel des HR-Start-up-Awards, den wir seit drei Jahren
zusammen mit der Beratungsgruppe HKP verleihen, kann ich
die Entwicklung aufzeigen. Im ersten Jahr haben wir die Start-
up-Szene quasi von außen betrachtet und waren fasziniert, was
da an neuen Gedanken und Initiativen entsteht. Im zweiten Jahr
haben die Start-ups bei uns ausgelöst, dass wir über unsere eige-
ne HR-Welt nachdenken und überlegen, wie man die Gedanken
Interview Reiner Straub, Fotos Dawin Meckel
Wo stehen die HR-Manager bei der
Digitalisierung? Welchen Beitrag
leistet der Bundesverband der
Personalmanager (BPM) und wie
entwickelt er sich? Ein Interview mit
Dr. Elke Eller, Präsidentin des BPM und
Personalvorstand der Tui Group.
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