Personalmagazin 4/2018 - page 82

personalmagazin 04/18
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PERSÖNLICH
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VORSCHAU AUSGABE 05/18
Das nächste Personalmagazin erscheint am 17. April 2018
TITEL
Personalstrategien im Mittelstand
MANAGEMENT
Pulsbefragungen im Change-Prozess
ORGANISATION
Digitales Gesundheitsmanagement
RECHT
Qualifizierungssozialpläne
SPEZIAL
Digitalisierung von Personalprozessen
Was sind Ihre aktuellen Herausforderungen in HR?
Eines unserer strategischen Konzernziele ist es, dass wir bis
zum Jahr 2020 in die Top Ten der attraktivsten Arbeitgeber
Deutschlands kommen. Jedes Jahr wird dieser Weg herausfor-
dernder. In unserer neuen Kampagne dreht sich alles um ent-
waffnende Ehrlichkeit. Das hat den Markt überrascht. Unser
Ansatz: Wir sind nicht perfekt, aber wir arbeiten daran und
brauchen dafür Anpacker, Beweger und Glücklichmacher.
Welches Projekt würden Sie gern umsetzen, wenn Ihnen ein
verdoppeltes HR-Budget zur Verfügung stünde?
Da fällt mir viel ein. Mit „Deutschlands größtem Bewerbungs-
gespräch“ haben wir im November 2017 an sieben Standorten
nonstop Bewerbungsgespräche geführt und so in einer Woche
1.000 neue Mitarbeiter eingestellt. Dass wir so unkompliziert
und schnell mit den Entscheidungen waren, kam bei den Besu-
chern gut an. Mit doppeltem Budget würde ich das Konzept aus-
bauen und an 365 Tagen kreativ um neue Mitarbeiter werben.
STEVE GOODWIN
leitet seit 2011 das Personalmarketing als Teil des
Teams Personalgewinnung der Deutschen Bahn. Zuvor war der Londoner
bei der Werbeagentur Ogilvy als Business Director und Mitglied der Ge-
schäftsführung tätig. Zudem war Goodwin Unternehmensberater für Kun-
den wie BMW, Unilever, Procter & Gamble und die britische Regierung.
Ganz persönlich
Eine wichtige Tugend für einen Personalmanager ist …
Mut, Ausdauer und Teamfähigkeit. Stillstand ist Rückschritt.
Steve Jobs brachte es auf den Punkt: „None of us are as creative
as all of us. Innovation distinguishes between a leader and a
follower.“
Was war Ihr bislang schönstes Projekt?
Das war unsere Arbeitgeberkampagne „Willkommen, Du passt
zu uns“. Wir zeigen in unseren Werbespots auch Schwächen,
die der Bahnkunde manchmal erlebt: Zugausfälle, kaputte An-
zeigen in der S-Bahn, kein vollständiges Angebot im Bord-Bistro.
Wir setzen auf Ehrlichkeit und Transparenz und haben über
diese Kampagne viele Menschen gefunden, die sich begeistern
lassen und als künftige Mitarbeiter die DB verbessern wollen.
Genau auf diese Haltung zielt die Ehrlichkeit ab: Komm zu uns
und lass uns gemeinsam jeden Tag ein Stück besser werden.
Wie kamen Sie zur HR-Laufbahn?
Die Aufgabe, die DB als Arbeitgebermarke zu positionieren,
reizte mich und deswegen bin ich 2011 von der Agentur- auf die
Unternehmensseite gewechselt. Ich kann die Kombination aus
Marketing und HR nur empfehlen. Vor allem im digitalen Zeital-
ter kann man die Stärken beider Bereiche zur Talent Acquisition
voll ausspielen.
Wie haben Sie sich zuletzt weitergebildet?
Meine beste persönliche „Weiterbildung“ war mein Wechsel auf
die Unternehmensseite und damit verbunden mein Umzug von
England nach Berlin. Natürlich ist Weiterbildung ein Muss und
hört nie auf, vor allem im Zeitalter der Digitalisierung. Deswe-
gen bin ich auch unter anderem ins Silicon Valley gereist, um
über die Technologien der Zukunft mehr zu lernen.
Wofür hätten Sie gern mehr Zeit?
Für meine Familie, vor allem für unseren Pflegesohn aus Syrien.
Er versprüht Lebensfreude und interessiert sich für alles. Durch
ihn hat sich mein Blick auf die weltpolitischen Umwälzungen
immens geweitet. Mit ihm würde ich gern mehr Sport machen,
ins Kino gehen …
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