personalmagazin 3/2017 - page 82

personalmagazin 03/17
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PERSÖNLICH
_FRAGEBOGEN
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an
VORSCHAU AUSGABE 04/17
Das nächste Personalmagazin erscheint am 21. März 2017
TITEL
Vergütungstrends
MANAGEMENT
Zertifizierung
ORGANISATION
Digitale Transformation
RECHT
Befristete Arbeitsverträge
PERSÖNLICH
Karrierewege in HR
Was machen Sie gerade?
Ich beantworte gerade die Frage eins des Fragebogens. Ansons-
ten beschäftige ich mich mit Ansatzpunkten, Performance
Management und Talentmanagement stärker in den Themen
Führung und Eigenverantwortung zu verankern (und weniger
im Sinne eines HR-Prozesses zu optimieren). Ich überlege da-
bei, wie Digitalisierung als Vehikel dienen kann.
Was sind Ihre aktuellen Herausforderungen in HR?
Digitalisierung wird zu einer fundamentalen Veränderung der
Arbeitswelt führen, die auch das Selbstverständnis der tradi-
tionellen Personalfunktion infrage stellt. Die größte Heraus-
forderung für mich ist, anderen HR-Kollegen Lust zu machen,
Personalarbeit und damit die eigene Rolle zukunftsweisend neu
zu erfinden. Oft begegnen mir die Angst, als überflüssig betrach-
tet zu werden, und ein Klammern an HR-internem Taylorismus.
Welches Projekt würden Sie gern umsetzen, wenn Ihnen ein
verdoppeltes HR-Budget zur Verfügung stünde?
Mehr Talente in Maßnahmen-Pilotierungen als Co-Designer
einbeziehen und mehr in Change Management investieren,
um Führungskräften und Talenten das eigenverantwortliche
Talentmanagement als einen ihrer wesentlichen Wertbeiträge
schmackhaft zu machen. Noch spannender fände ich allerdings
die Frage nach einer Halbierung des HR-Budgets und wie man
daraus einen Mehrwert schöpfen kann.
Wie halten Sie es mit der Work-Life-Balance?
Trial and Error, um mein Gleichgewicht zwischen Beruf, Fa-
milie und mir selbst zu finden. Mir hilft es, das Thema offen
anzusprechen und mit der gleichen Offenheit andere dabei
zu unterstützen, ihr Gleichgewicht umzusetzen – auch wenn
es nicht unbedingt meinen eigenen Vorstellungen entspricht.
Wie kamen Sie zur HR-Laufbahn?
Das war Zufall oder Fügung – je nach Betrachtungsweise. Mein
erstes Projekt als Unternehmensberater war eine Restruktu-
rierung des Personalwesens eines größeren Konzerns. Hier
habe ich die Personalfunktion erstmalig im Detail kennenge-
lernt. Mein drittes Projekt war ein Pionierprojekt zum Thema
strategische Personalplanung. Hier habe ich das Thema
HR als meinen weiteren Weg gefunden. Das ist nun zwölf
Jahre her.
Welche berufliche Entscheidung war bisher die
schwierigste für Sie?
Der Wechsel von der Beratung ins Großunternehmen. Ge-
holfen hat, mir selbst Qualitäten zu verdeutlichen, die ich
als wertschöpfend und mir wichtig erlebt hatte, und nach
neuen Formen dafür zu suchen. Ich musste mich also nicht
für Pro- oder Contra-Argumente entscheiden, sondern für
mehr Möglichkeiten, etwas bewegen zu können.
Eine wichtige Tugend für einen Personalmanager ist …?
Humor – auch mal über die eigene Jobfamilie lachen kön-
nen –, geistige Flexibilität und Geschäftssinn.
Ganz persönlich
PHILIPP ZIMMERMANN
ist Head of Talent and Leadership bei
Evonik Industries AG. Der promovierte Wirtschaftsinformatiker
und Volkswirt hat zuvor als Managementberater gearbeitet, un-
ter anderem als Principal und Recruiting Director bei The Boston
Consulting Group. Philipp Zimmermann ist zudem systemischer
Management-Coach.
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