WOHNUNGSPOLITISCHE INFORMATIONEN 22/2019 - page 6

AUS DEN VERBÄNDEN
Bodenpreise noch weiter steigen. Speku-
lationen mit Grund und Boden sind alles
andere als sozial. Sie sagen viel aus über
unsere Gesellschaft“, so Bresinski. Instru-
mente wie Baugebote sollten daher von
den Kommunen aktiv und gezielt einge-
setzt werden. „Der Bund könnte zusätzlich
das vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und
Raumforschung (BBSR) getestete Mittel der
Innenentwicklungsmaßnahme (IEM) in das
Baurecht aufnehmen. Sie ermöglicht den
schnelleren, rechtssicheren Zugang zu die-
sen Grundstücken“, sagte der Verbands-
vorsitzende. „Zu mehr bezahlbaremWohn-
raum werden wir nur kommen, wenn die
Politik und alle Akteure zusammenarbeiten
und auch ehrlich sind. Wir alle wollen ener-
gieeffiziente Wohnungsbestände zu güns-
tigen Preisen“, so Bresinski. Doch die Politik
schieße mit den vorgegebenen Standards
über das Maß hinaus. Sie gefährdet damit
die Ziele als sie zu befördern.
Weitere Maßnahmen: Sozialquote
und mittelbare Belegung…
„Eine vernünftige Sozialquote beim Neu-
bau in den Kommunen verbunden mit der
Möglichkeit zur mittelbaren Belegung, ist
eine Möglichkeit, mehr bezahlbare Woh-
nungen zu schaffen“, so Bresinski.
…und mehr Kostenkontrolle bei
Gesetzen, Normen und Planungen
So, wie die Stadt Konstanz den Klimanot-
stand ausgerufen hat und alle Maßnahmen
auf ihre Auswirkungen auf den Klimaschutz
hin prüfen lässt, müssten alle Bauplanungs-
prozesse und neuen gesetzlichen Vorgaben
rund um den Wohnungsbau dem Postu-
lat der Wirtschaftlichkeit unterliegen. Bei
unseren Mitgliedsunternehmen sind regu-
latorische Maßnahmen, wie die Mietpreis-
bremse oder die Kappungsgrenzen sowieso
überflüssig, da sie die Preise aufgrund ihres
Geschäftsmodells bezahlbar halten.
Es braucht keine Landesentwicklungs­
gesellschaft
Die kommunalen und kreisgebundenen
Wohnungsunternehmen, die von kirch-
lichen Trägern und sozialen Institutionen
gehaltenen Wohnungsunternehmen sowie
die Genossenschaften sind die originä-
ren Partner der Kommunen, wenn es um
bezahlbare Mieten geht. „Es braucht keine
Landesentwicklungsgesellschaft oder Lan-
desbaugesellschaft, wir haben genügend
Akteure am Markt, die bauen können“, so
Bresinski. Der Verkauf der früheren Lan-
desentwicklungsgesellschaft Baden-Würt-
temberg war sicherlich ein Fehler. Doch
ein Neuaufbau sei kostenintensiv und nicht
notwendig, da es in allen Land- und Stadt-
kreisen vbw-Mitgliedsunternehmen gibt,
die diese Bau- und Vermietungsaufgabe
übernehmen können.
(schu/schi)
Fortsetzung von Seite 5
Quelle: Statistisches Bundesamt
©
GdW Beckmann
Aktueller Zahlenspiegel 5/2019
Rahmendaten zur Wohnungswirtschaft in Deutschland
Bevölkerungsstand
3. Vierteljahr
Veränderung
(Ergebnisse auf Grundlage des Zensus 2011)
2017
2018
gegen Vorjahr
Bevölkerungsstand
(1.000 Einwohner)
82.741
82.979
+0,3%
Bruttoinlandsprodukt
in jeweiligen Preisen
1. Vierteljahr
Veränderung
Veränderung gegen Vorjahr
2018
2019
gegen Vorjahr
auf Basis der Preise von 2010
Mrd. Eur; in jeweiligen Preisen
preisbereinigt
Bruttoinlandsprodukt
(Mrd. EUR)
829,0
851,5
+0,6%
dar.: Bauinvestitionen
(Anlageinvestitionen Bauten)
73,1
84,8
+5,3%
dar.: Wohnbauten
44,8
51,9
+5,0%
Verbraucherpreisindex
April
Veränderung
(2010 = 100)
2018
2019
gegen Vorjahr
Verbraucherpreisindex aller privaten Haushalte
103,1
105,2
+2,0%
Mietpreisindex
April
Veränderung
(2010 = 100)
2018
2019
gegen Vorjahr
Wohnungsmiete (einschl. Nebenkosten) insgesamt
102,5
104,7
+2,1%
Wohnungsmiete (inkl. Miete von Eigentumswohnungen)
103,7
105,2
+1,4%
Altbauwohnungen
103,6
105,1
+1,4%
Neubauwohnungen
103,8
105,3
+1,4%
Index der Mietnebenkosten
April
Veränderung
(2010 = 100)
2018
2019
gegen Vorjahr
Wasserversorgung
104,2
106,4
+2,1%
Müllabfuhr
100,7
101,5
+0,8%
Abwasser
100,0
100,9
+0,9%
Andere Nebenkosten
104,6
106,4
+1,7%
Index der Energiekosten
April
Veränderung
(2010 = 100)
2018
2019
gegen Vorjahr
Strom
103,4
106,5
+3,0%
Gas
93,8
95,5
+1,8%
Flüssige Brennstoffe
97,5
109,7
+12,5%
Feste Brennstoffe
102,2
105,7
+3,4%
Zentralheizung/Fernwärme
93,3
98,2
+5,3%
Baupreisindex
(2010 = 100)
1. Vierteljahr
Veränderung
(ohne Umsatzsteuer)
2018
2019
gegen Vorjahr
Bauleistungen (Neubau) am Wohngebäude
108,2
113,4
+4,8%
Rohbauarbeiten
108,3
114,4
+5,6%
Ausbauarbeiten
108,1
112,6
+4,2%
Baulandpreise
4. Vierteljahr
Veränderung
(in EUR je qm)
2017
2018
gegen Vorjahr
Kaufwerte für baureifes Bauland (EUR je qm)
194,86
211,82
+8,7%
Geschäftsgebiet
173,19
487,45
+181,5%
Geschäftsgebiet mit Wohngebiet gemischt
199,32
210,24
+5,5%
Wohngebiet
239,61
247,19
+3,2%
Industriegebiet
39,66
55,99
+41,2%
Dorfgebiet
49,26
47,75
-3,1%
Index des Auftragseinganges im Baugewerbe
März
Veränderung
(Wertindex 2010 = 100)
2018
2019
gegen Vorjahr
Hoch- und Tiefbau
143,3
167,3
+16,7%
Wohnungsbau
136,6
166,3
+21,7%
Wohnungsbaugenehmigungen
Januar bis März
Veränderung
2018
2019
gegen Vorjahr
Genehmigungen insgesamt (einschl. Bestandsmaßnahmen)
77.811
75.628
-2,8%
dar.: Wohnungen (Neubau) in Einfamilienhäusern
20.750
21.228
+2,3%
Wohnungen (Neubau) in Zweifamilienhäusern
4.954
4.754
-4,0%
Wohnungen (Neubau) in Mehrfamilienhäusern
39.362
37.649
-4,4%
davon: Eigentumswohnungen
18.181
16.640
-8,5%
Mietwohnungen
21.181
21.009
-0,8%
6
22/2019
1,2,3,4,5 7,8
Powered by FlippingBook