WOHNUNGSPOLITISCHE INFORMATIONEN 5/2019 - page 4

AUS DEN VERBÄNDEN
ENERGIE
Bauvorhaben verzögern. Es kann nicht
sein, dass am Ende der Feuerwehrmann
die Baugenehmigung ausstellt. Wir freuen
uns daher über die angekündigte Unter-
stützung kommunaler Bauämter.“
Attraktive Wohnraumförderung
Die neue hessische Landesregierung will
von 2019 bis 2024 eine Fördersumme von
2,2 Milliarden Euro für den sozialen Woh-
nungsbau bereitstellen. Damit soll der Bau
von bis zu 22.000 Wohnungen angestoßen
werden. Der VdW südwest begrüße die
Erhöhung der Fördersumme, so Tausend-
pfund. „Eine weitere Anpassung der För-
derbedingungen ist jedoch nötig, damit die
eingesetzten Mittel besser als in der Vergan-
genheit abgerufen werden.“ Die Landesre-
gierung wolle außerdem das Programm für
mittlere Einkommen künftig auf alle Regio-
nen mit hohem Wohnungsbedarf auswei-
ten. Hierfür hatte sich der Verband vor der
Wahl stark eingesetzt. „Nun muss dieses
Vorhaben auch in die Tat umgesetzt wer-
den. Es kann nicht sein, dass die Förderung
in diesem Bereich auf Südhessen begrenzt
bleibt und die Menschen in den boomen-
den Städten Mittel- und Nordhessens hin-
ten herunterfallen“, forderte Tausendpfund.
„Landesregierung und Wohnungswirt-
schaft eint das Streben nach Bereitstellung
von bezahlbarem Wohnraum. Hier müs-
sen die guten Ansätze im Koalitionsvertrag
nun richtig, zügig und in Zusammenarbeit
mit den Unternehmen der Wohnungswirt-
schaft umgesetzt werden. Wir stehen dafür
bereit“, so Verbandsvorstand Tausend-
pfund.
(fra/schi)
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Energieforum West 2019: „Energieeffizienz, bezahlbares Wohnen, Forschung
und Nachhaltigkeit müssen zusammen gedacht werden“
Bochum – Das Verbraucherverhalten spielt eine wichtige Rolle bei der Umsetzung klimapolitischer Ziele. Ohne die Immo­
bilienbranche können diese nicht erreicht werden. Allerdings müssen die Energieeffizienz-Maßnahmen im Gebäudebe­
reich bezahlbar und wirtschaftlich bleiben. Um dies zu erreichen, wünschen sich alle Beteiligten die Möglichkeit, techno­
logieoffen vorgehen zu können, statt von politischen Rahmenbedingungen eingeengt und von Steuern sowie Abgaben
benachteiligt zu werden. Dies waren die Ergebnisse der zentralen Plenumsdiskussion auf dem Energieforum West 2019.
Wie Innovationen in den Bereichen Ener-
gieeffizienz, Energieproduktion und Klima-
schutz weiter vorangetrieben werden kön-
nen, diskutierten Bundesumweltministerin
Svenja Schulze (SPD), NRW-Bauministerin
Ina Scharrenbach (CDU), Alexander Rychter,
Verbandsdirektor des Verbandes der Woh-
nungs- und Immobilienwirtschaft Rhein-
land Westfalen (VdW), Dr. Erik Beckedahl,
Bereichsleiter Wärme/Wohnungswirtschaft
der Innogy SE, Rolf Buch, CEO der Vonovia
SE, und Thomas Zinnöcker, CEO von ista,
unter der Moderation von Klaus Leucht-
mann, Vorstandsvorsitzender des EBZ.
Dabei wurde deutlich, dass energie- und
umweltpolitische Vorstellungen sich nur
zum Teil mit der Umsetzbarkeit innerhalb
der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft
decken. Am Ende, so waren sich alle einig,
müsse Wohnen bezahlbar bleiben. Um
CO
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-Einsparungen wirtschaftlich vertret-
bar und nachhaltig zu gestalten, forderten
die Vertreter von Seiten der Politik mehr
Unterstützung, beispielsweise energetische
Erneuerungen im Bestand über die Steuer
absetzungsfähig zu machen. Die Branche
sehe auch Potenzial darin, Energieeffizi-
enzmaßnahmen stärker auf Quartiers- statt
auf Gebäudeebene zu planen. Auch aus
mehr Technologieoffenheit und größeren
Gestaltungsspielräumen würden zukunfts-
weisende Innovationen im Bereich Energie-
effizienz entspringen, so eine Essenz der
Podiumsdiskussion.
Eben die Innovationsfreunde und den For-
schungseifer der EBZ Business School –
University of Applied Sciences lobte Minis-
terin Svenja Schulze, Bundesministerium
für Umwelt, Naturschutz und nukleare
Sicherheit. Ein rund zehnköpfiges, wissen-
schaftliches Energieeffizienz-Team unter
Leitung von Prof. Dr.-Ing. Viktor Grine-
witschus, Professor für Energiefragen der
Diskutierten zur Energieeffizienz im Gebäudebereich: Alexander Rychter (VdW), Klaus Leuchtmann
(EBZ), Rolf Buch (Vonovia), NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach (CDU), Dr. Erik Beckedahl (Inno-
gy), Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) und Thomas Zinnöcker (ista) (v. l.)
Foto: Sven Neidig
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Tarek Al-Wazir (Grüne)
ist seit dem 18. Januar
2019 Minister für
Wirtschaft, Energie,
Verkehr und Wohnen
in Hessen. Die neue
Zuständigkeit für den
Bereich Bauen und
Wohnen ergibt sich
durch dessen Anglie-
derung ans hessische Wirtschaftsmi-
nisterium. Al-Wazir war bislang Minis-
ter für Wirtschaft, Energie, Verkehr
und Landesentwicklung.
(koch)
Neue Zuständigkeit für
den Bereich Wohnen
und Bauen in Hessen
Foto: Grüne Hessen
Tarek Al-Wazir
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