Wohnungspolitische Informationen 22/2018 - page 3

EUROPAPOLITIK
Finanzielle Förderung für Wohnungsunternehmen: Europäisches Investitions-
volumen für energetische Sanierung bis 2020 aufgestockt
Brüssel – Um die Auswirkungen der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise abzumildern und den Wiederaufschwung in-
nerhalb der Europäischen Union (EU) zu fördern, hat die Europäische Kommission zusammen mit der Europäischen Inves-
titionsbank (EIB) 2015 den Europäischen Fonds für strategische Investitionen (EFSI) ins Leben gerufen. Die von den EU-
Mitgliedstaaten bereitgestellten Mittel sollen strategisch wichtige Projekte, privater und öffentlicher Natur unterstützen,
die aufgrund des schlechten Investitionsklimas anderweitig keine Markfinanzierung erhalten würden. Ziel ist es, bis 2020
durch die Investitionen des EFSI bis zu 500 Milliarden Euro an Investitionen zu mobilisieren.
Der Schwerpunkt der strategischen Inves-
titionen des EFSI liegt dabei auf Sektoren,
die für die europäische Wirtschaft von zen-
traler Bedeutung sind. Dazu gehören stra-
tegische Infrastruktur einschließlich digitale
Netze, Bildung, Forschung und Entwicklung
sowie erneuerbare Energien und Unterstüt-
zung für kleine und mittlere Unternehmen.
Ursprünglich war im EFSI die Förderfähig-
keit von Maßnahmen am Gebäude nicht
vorgesehen. Durch die intensive europa-
politische Arbeit des Spitzenverbandes der
Wohnungswirtschaft GdW ist es gelungen,
die Förderung der energetischen Sanierung
des Gebäudebestands durch den EFSI zu
ermöglichen. Das eröffnet Wohnungsun-
ternehmen beachtliche finanzielle Förder-
möglichkeiten für energetische Sanierun-
gen.
Im Rahmen des Investitionspaketes wurde
bereits der Bau von rund 900 Wohnein-
heiten nach dem KfW-55 Standard in
verschiedenen Städten und Gemeinden
in Nordrhein-Westfalen gefördert. Das
gesamte Investitionsvolumen beläuft sich
dabei auf mehr als 250 Millionen Euro.
Insgesamt konnte für die Projekte dreier
großer Wohnungsunternehmen eine Kre-
ditlinie von mindestens 500 Millionen Euro
bei der Europäischen Investitionsbank für
Wohnungsbau und energetische Sanie-
rung abgerufen werden. Diese wird durch
die strukturelle Förderung des EFSI zu weit
günstigeren Zinssätzen vergeben als am
Markt üblich. Aufgrund einer Laufzeitver-
längerung des EFSI sind entsprechende
Fördermittel noch bis Ende 2020 abrufbar.
(öne/koch)
Weitere Infos zum EFSI finden Sie
unter
Schwierigkeiten, eine für sie bezahlbare
Wohnung zu finden. Ein Hauptgrund für
den Wohnungsmangel: Der Bau neuer
Wohnungen dauert immer noch zu lange.
Die Rahmenvereinbarung bietet insbe-
sondere öffentlichen Wohnungsunter-
nehmen die Möglichkeit, mit deutlich
reduziertem Aufwand Angebote lokal
angepasst direkt zu realisieren. Dies
sollte die Vorlaufzeiten für Bauvorhaben
wesentlich verkürzen. Damit setzen die
Partner ein wesentliches Ergebnis der
Baukostensenkungskommission um. Es
ist beabsichtigt, Konzepte aus der Rah-
menvereinbarung sehr zügig als Proto-
typen zu realisieren. Dies ist ein wesent-
liches Element, um serielle und modulare
Bauweisen zu forcieren. Auf diese Weise
können auch alle theoretischen Anga-
ben – beispielsweise zu Baukosten, tech-
nischer Machbarkeit, Prozessoptimierung
der Produktion, Vorfertigungsgrad und
bestmöglicher Digitalisierung – praxisge-
recht evaluiert werden.
Der Rahmenvertrag
Der Rahmenvertrag umfasst neun Ange-
bote und basiert auf einer funktionalen
Ausschreibung für ein fiktives Grundstück.
Er definiert Rahmendaten und Preise für
ein Mustergebäude. Die konkrete Beauf-
tragung eines Bauvorhabens erfolgt mittels
eines Einzelauftrags.
(schi)
Weitere Infos hier:
Quelle: GdW
Damals und heute
JUBILÄUM
WOHNUNGSPOLITISCHE
INFORMATIONEN
Ein Hauptknackpunkt für die Realisie-
rung der neuen Konzepte des seriellen
Wohnungsbaus ist die Bereitstellung von
Grundstücken. Bauflächen sind generell in
Deutschland der Flaschenhals, wenn es um
Wohnungsbau geht. Im Jahr 1958 wurde
für mehr Bauland auch göttlicher bezie-
hungsweise zunächst kirchlicher Beistand
gesucht…
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