Wohnungspolitische Informationen 27/2018 - page 5

VERANSTALTUNG
WohnZukunftsTag 2018: Von digital bis „Digi-All“
Berlin – Die Digitalisierung ist als Megatrend mittlerweile allgegenwärtig. Doch wie entsteht ein konkreter Nutzen durch
digitale Anwendungen? Diese Leitfrage beschäftigte die Teilnehmer des sechsten WohnZukunftsTages des Spitzenver­
bandes der Wohnungswirtschaft GdW am 21. Juni 2018 im Zentrum der Hauptstadt, im Berliner Tempodrom. Unter dem
Motto „Digi-All“ tauschten sich Experten aus Wohnungsunternehmen, Verbänden und Start-ups sowie Digital-Experten
zu konkreten Umsetzungsbeispielen in der Wohnungswirtschaft sowie über digitale Zukunftsvisionen aus.
Zahlreiche Aussteller zeigten beim Wohn-
ZukunftsTag – der Innovationsplattform der
Wohnungswirtschaft – mit ihren zukunfts-
weisenden Produkten, wie sich heutzutage
Bauprozesse, Energieversorgung, Vermie-
tung und Verwaltung digital optimieren
lassen. GdW-Präsident
Axel Gedaschko
appellierte bei der Eröffnung des diesjähri-
gen Wohnzukunftstags an die Wohnungs-
wirtschaft, die digitale Schulbank zu drü-
cken. Immer noch würden viele digitale
Möglichkeiten unterschätzt und nicht aus-
reichend wahrgenommen. Wohin wir uns
im Zuge der Digitalisierung auf Ebene der
Städte in den nächsten Jahren hinbewegen
könnten, erläuterte Dr.
Anke Steinborn
von der Brandenburgischen Technischen
Universität Cottbus-Senftenberg in ihrem
Vortrag „Was wir von Science Fiction-Städ-
ten lernen können“.
Von digitaler Gebäudeplanung bis zu
virtueller Wohnungsbesichtigung
Building Information Modeling – kurz
BIM – ist eine der Technologien, deren
Anwendungspotenzial noch lange nicht
ausgeschöpft ist.
Thomas Kristensen
von Eseebase erklärte, wie mit Hilfe sei-
nes Programms ein digitaler Zwilling von
bereits bestehenden Gebäuden erstellt
werden kann. Auf Grundlage eines digi-
talen Modells ist es ein Leichtes, unter-
schiedlichste Berechnungen zu Außen- und
Innenflächen zu erstellen und so beispiels-
weise Modernisierungs- und Instandhal-
tungskosten genauer zu kalkulieren. Denkt
man das Konzept digitaler Modelle weiter,
wie es das Deutsche Forschungszentrum
für Künstliche Intelligenz tut, wird es in
Zukunft möglich sein, eine virtuelle Woh-
nungsbesichtigung zu machen.
Nachhaltige, smarte Städte der
Zukunft
Smarte Städte sind nicht nur eine
Zukunftsoption, sondern im Hinblick auf
die stark wachsenden Metropolen und Bal-
lungsräume von hoher Bedeutung. 2050
werden voraussichtlich sechs Milliarden
Menschen in Städten leben und 75 Pro-
zent der weltweiten Energie verbrauchen.
Juliane Hauskrecht
von nymoen Strate-
gieberatung und
Lukas Rehling
von der
Bosch Thermotechnik GmbH erläuterten in
ihrem Vortrag, wie ein Revival der Wasser-
stoffbrennzelle dabei helfen kann, Emissi-
onen zu verringern und saubere Energie in
Quartiere zu bringen.
Zahlreiche Experten aus Start-ups und
Branchenspezialisten gaben zudem Einbli-
cke in ihre Produktwelten und Zukunfts­
ideen.
Jan Frederik Harksen
von ZP
Zuhause Plattform erklärte, wie sein Unter-
nehmen daran arbeitet, urbanen Wohn-
raum smart zu machen – unter dem Leitge-
danken „die Welt wird zur Stadt“. Wie sich
Energiekosten mit digitalen Anwendungen
senken lassen, diskutierten im sogenann-
ten „Meter Talk“
Holger Scheffler
von
innogy,
Andreas Vorbau
von Vodafone
und
Christian Bogatu
von fresh energy.
„Künstliche Dummheit und natürliche
Intelligenz“
Künstliche Intelligenz (KI) rückte Fabian Pat-
terson vom Fraunhofer Institute for Intel-
ligent Analysis and Information Systems
(IAIS) in einem beeindruckenden Vortrag
in den Fokus und lieferte einen Blick weit
über die Branche hinaus. Den Schwenk zur
KI in der Praxis schaffte
Jens Wierichs
von
Minol Messtechnik mit seinem Experten-
vortrag zur intelligenten Gebäudeüberwa-
chung.
Wie sich PropTech-Unternehmen heut-
zutage entlang des Wohnungszyklus
vernetzen, zeigten die aufeinander fol-
genden Vorträge von Immomio, Doozer,
Liefery und KIWI. Vom Vermietungsprozess
über Instandhaltung und Modernisierung
sowie Warenlieferung bis hin zur digitali-
sierten Türöffnung greifen viele Bereiche
des Wohnens ineinander – und führen
so auch zu einer verstärkten Kooperation
von Anbietern untereinander. Um das All-
tagsthema Paketlieferung ging es konzen-
triert ebenfalls in einer Runde unter dem
Motto „Wenn der Paketmann nicht mehr
klingelt…“, in der Vertreter von Woh-
nungsunternehmen und Kurierdiensten
ihre Lösungen wie „Box statt Nachbar“
sowie für die Zustellung auf der „letzten
Meile“ präsentierten. Eng damit verbun-
den auch der Schwerpunkt „Mobilität
4.0“: Hier erfuhren die Kongressteilneh-
mer, wie innovative Mobilitätskonzepte für
Wohnquartiere aussehen und wie Busse
ohne Fahrer mit der Zielsetzung autono-
mer Nahverkehr aussehen.
(koch/schi)
Alle Infos rund um den WohnZukunftsTag
sowie das Produkt des Tages finden Sie unter
„Digi-All“ im Berliner Tempodrom
Zukunftslösungen für Smart Home
Vermieten neu gedacht mit „Wunderflats“
Fotos: Tina Merkau
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