WOHNUNGSPOLITISCHE INFORMATIONEN 29/2017 - page 3

AUS-, FORT- UND WEITERBILDUNG
Integration im Quartier – so geht’s richtig
Berlin/Bochum – Das Europäische Bildungszentrum der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft (EBZ) hat gemeinsam mit
dem Spitzenverband der Wohnungswirtschaft GdW und mit Unterstützung eines syrischen Partners ein Schulungs- und
Integrationskonzept für die Wohnungswirtschaft entwickelt, welches die Integration von Flüchtlingen erleichtern soll. Ei-
nes der wesentlichen Bausteine dieses Konzeptes ist die Ausbildung von Multiplikatoren in Wohnungsunternehmen. Im
Mai 2017 hat das erste Seminar „Interkulturelle Kompetenzen kompakt – Methodenkoffer zur erfolgreichen Gestaltung
der Integrationsarbeit im Quartier“ im EBZ in Bochum stattgefunden. Gefördert wird das Projekt vom Bundesinstitut für
Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR).
Die Teilnehmer setzten sich innerhalb des
Seminars aktiv mit den Lebensbedingun-
gen in den Herkunftsländern, den Fluch-
tursachen und den Erwartungen der
Migranten an das Leben in Deutschland
auseinander. In einem Vergleich der Werte
und Normen mit den deutschen Werten
wurden die kulturellen Unterschiede und
deren Auswirkungen auf das Wohnen in
Deutschland diskutiert sowie Handlungs-
empfehlungen für die Praxis erarbeitet.
Beim Thema „Netzwerken“ wurde deut-
lich, dass caritative Einrichtungen, Initiati-
ven und auch engagierte Mitarbeiter in den
Ämtern Wohnungsunternehmen zielfüh-
rend unterstützen können.
Handlungsempfehlungen und Work-
shops
„Äußerst positiv erwähnenswert war die
kleine Gruppengröße, welche ein ange-
nehmes Arbeiten und genügend Platz für
Freiräume zur Interaktion und zum Aus-
tausch von Erfahrungsberichten unter den
Seminarteilnehmern ermöglichte. Aber
auch die vermittelten Handlungsempfeh-
lungen und die für die Mieterworkshops
zur Verfügung gestellten Materialien
Teilnehmer des Seminars „Interkulturelle Kompetenzen
kompakt“ mit Trainerin Nazife Sarcan (1. v. l.) und Ulrike
Saidi vom EBZ (1. v. r.).
Foto: EBZ
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Neue digitale Plattform:
„Interkulturelle Kompetenzen“
Erfahrungen aus dem Seminar und
aus der täglichen Arbeit tauschen
die Teilnehmer seit Kurzem inner-
halb einer digitalen Plattform „Inter-
kulturelle Kompetenzen“ aus. Bei
Interesse an einer Anmeldung zu
diesem Netzwerk setzen Sie sich
bitte mit Ulrike Saidi vom EBZ telefo-
nisch unter 0234/9447583 oder per
E-Mail unter
Ver-
bindung.
Das nächste Seminar „Interkulturelle
Kompetenzen kompakt – Methoden-
koffer zur erfolgreichen Gestaltung
der Integrationsarbeit im Quartier“
findet vom 28. bis 29. November
2017 im EBZ in Bochum statt.
sind für mich ein unerlässlicher
Bestandteil des Seminars. Gerade
als Quereinsteiger bei der Arbeit
mit der Integration von Flüchtlin-
gen in der Dessauer Wohnungs-
und Baugesellschaft war das
Seminar von immenser Bedeu-
tung für die Erweiterung meiner
interkulturellen Kompetenzen“,
sagte Seminarteilnehmer Robert
Winkler.
Konflikte vermeiden lernen
Mieterworkshops können eine
gute Herangehensweise sein,
Mieter mit Migrationshinter-
grund in den Wohngebieten zu
integrieren, eine Beziehung zu
diesen Mietern aufzubauen und
auf das Wohnen in Deutschland
vorzubereiten. Themen wie bei-
spielsweise Mülltrennung, Lüften
und Heizen sowie Ruhezeiten
sind oft Auslöser für Konflikte
in Nachbarschaften und können
in Mieterworkshops in angeneh-
mer Atmosphäre mit den neuen
Mietern erörtert werden. Dazu
wurden im Seminar Moderati-
onskompetenzen vermittelt, die die ganz-
heitliche Vorbereitung von Mieterwork-
shops umfassen. Begleitende Materialien
wie beispielsweise eine Checkliste, die
die wesentlichen Punkte zur Vorbereitung
von Mieterworkshops im Hinblick auf die
Organisation, die Zielgruppe und die Per-
son des Moderators darstellt sowie Story-
boards und Präsentationen zu den Mieter-
workshops wurden den Teilnehmern zur
weiteren Verwendung in der Berufspraxis
zur Verfügung gestellt.
Insgesamt konnten die Teilnehmer inner-
halb des Seminars ihren „Methodenkoffer“
füllen und sind für die zukünftige Rolle als
Ansprechpartner sowohl im Unternehmen
als auch außerhalb gut vorbereitet.
„Das Seminar war unter anderem durch
die aktive Teilnahme und den regen Erfah-
rungsaustausch der Teilnehmenden ein vol-
ler Erfolg“ lobte die interkulturelle Trainerin
Nazife Sarcan die Bereitschaft der Teilneh-
menden, ihre persönlichen Erfahrungen
einzubringen.
(man/kön/schi)
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