WOHNUNGSPOLITISCHE INFORMATIONEN 11/2017 - page 6

AUS DEN VERBÄNDEN
Fotos: Winfried Mausolf
Gemeinsam Ziele erreichen:
Kooperation als Erfolgsfaktor in der Wohnungswirtschaft
Vom 6. bis 8. März 2017 traf sich die Berlin-Brandenburgische Wohnungswirtschaft auf den XXII. BBU-Tagen in Bad
Saarow. Unter dem Motto „Erfolgsfaktor Kooperation“ diskutierten rund 1.000 Gäste über die Themen Zusammenarbeit,
Kommunikation, Co-Working oder den „WIR-Faktor“. Kommunikation stand auch abseits der Fachvorträge im Mittel­
punkt: Bad Saarow erwies sich erneut als exzellenter Rahmen, um miteinander ins Gespräch zu kommen und sich zu
aktuellen wohnungswirtschaftlichen Fragen auszutauschen.
Für die Wohnungswirtschaft ist Koope-
ration unverzichtbar. Ob bei Bau oder
Bewirtschaftung: Immer kommt es auf
das effiziente Miteinander verschiedener
Partner an. Der Erfolg eines Wohnungsun-
ternehmens definiert sich aber nicht nur
über wirtschaftliche Kennzahlen, sondern
umfasst auch soziale Aspekte. Über ver-
schiedene Projekte organisieren Genossen-
schaften und Gesellschaften deshalb gute
Nachbarschaften und stärken damit den
Zusammenhalt in den Kiezen. „Das macht
die Wohnungswirtschaft zur Schnittstellen-
und Kooperationsbranche schlechthin“, so
BBU-Vorstand
Maren Kern
in ihrer Eröff-
nungsrede.
Vertrauen: Grundlage für Koopera-
tion
Kern wies auch auf die besondere Aktu-
alität des Themas hin: Denn schien bisher
die Vertiefung von Kooperation beispiels-
weise in der EU fast selbstverständlich, so
sei dieser Zug ins Stocken geraten. Jeder
Einzelne sollte deshalb seinen Beitrag für
das Funktionieren von Kooperation über-
prüfen. Vertrauen und die Fähigkeit zum
Zuhören seien hierfür wesentliche Grund-
lagen. Wichtig sei auch, keine falschen
Erwartungen in die Rahmenbedingungen
von Kooperation zu wecken: Beispielsweise
müssten Möglichkeiten und Grenzen von
Partizipationsprozessen deutlich kommu-
niziert werden.
Prominente Gäste
Auf Einladung des BBU kam auch viel Poli-
tik nach Bad Saarow. Unter den Gästen
waren aus Brandenburg u.a. Bauministe-
rin
Kathrin Schneider
, Sozialministerin
Diana Golze
sowie Sozialstaatssekretärin
Almuth Hartwig-Tiedt
; aus Berlin kamen
unter anderem Stadtentwicklungssenatorin
Katrin Lompscher
, Senatsbaudirektorin
Regula Lüscher
und der jüngst ernannte,
für den Bereich Wohnen zuständige Staats-
sekretär
Sebastian Scheel
. Anwesend
waren aus dem Berliner Abgeordnetenhaus
unter anderem der Vorsitzende der FDP-
Fraktion
Sebastian Czaja
und der baupo-
litische Sprecher der Fraktion Bündnis 90 /
Die Grünen
Andreas Otto
, aus dem Bran-
denburger Landtag der baupolitische Spre-
cher der CDU-Fraktion
Rainer Genilke
.
Unter den prominenten Gästen waren auch
GdW-Präsident
Axel Gedaschko
sowie
Vorstände und Geschäftsführer zahlreicher
Partnerunternehmen der Wohnungswirt-
schaft Berlin-Brandenburg.
Gespannte Erwartung bei den BBU-
ZukunftsAwards
Ein Highlight der BBU-Tage und sichtbares
Zeichen erfolgreicher Kooperationen waren
die BBU-ZukunftsAwards 2017. In diesem
Jahr unter der Schirmherrschaft von Bran-
denburgs Sozialministerin Diana Golze,
konnten die Preisträger die begehrten
Awards aus der Hand von Ministerin und
Staatssekretärin – die in diesem Jahr den
Juryvorsitz innehatte – entgegennehmen.
Worum es bei den prämierten Projekten
unter dem Motto „Erfolgsfaktor Koopera-
tion“ ging, wurde mit Kurzvideos präzise
auf den Punkt gebracht. Insgesamt wurden
vom BBU Preisgelder in Höhe von 4.200
Euro vergeben – die von den Gewinnern
nun für soziale Zwecke gespendet werden.
Die Jury prämierte in der Kategorie „Genos-
senschaften“ die
Marzahner Tor eG
für
ihre langjährige aktive und für die Nach-
barschaften segensreiche Kooperation mit
dem Kinder- und Jugendzirkus CABUWAZI
sowie die
Wohnungsgenossenschaft
„Einheit“ eG Bernau
, die gemeinsam mit
der Hoffnungsthaler Stiftung Lobetal e.V.
ein denkmalgeschütztes Haus im Stadtzen-
trum zu einem Wohnhaus für behinderte
und nichtbehinderte Menschen umbaute,
jeweils mit einem ersten Preis. Die
Berliner
Bau- und Wohnungsgenossenschaft
von 1892 eG
wurde für das Projekt einer
digitalen Mitglieder-Vernetzung in der
Siedlung Schillerpark, das in Kooperation
mit dem Verein „Freunde alter Menschen
e.V.“ umgesetzt wird, mit einem dritten
Preis ausgezeichnet.
Preisträger in der Kategorie „Gesellschaf-
ten“ sind die
STADT UND LAND Wohn-
bauten-Gesellschaft mbH
mit dem
ersten Preis für ihr Tanztheaterprojekt
„BeVoice“. Die Kooperation mit diver-
sen Partnern ermöglicht es Schülern einer
jährlich wechselnden Neuköllner Schule ein
selbst komponiertes und choreographier-
tes Musiktheaterstück zu einem natur-
wissenschaftlichen Thema auf die Bühne
zu bringen. Der zweite Preis ging an die
Rheinsberger Wohnungsgesellschaft
mbH
und ihre Kooperation mit dem Verein
„solanum e.V.“ für die Aktivierung einer
Fläche in einer sozial herausgeforderten
Nachbarschaft zu einer „essbaren Wiese“.
Mit dem dritten Preis zeichnete die Jury
die
GESOBAU AG
für einen Seilgarten im
Märkischen Viertel aus, den 20 Geflüchtete
gemeinsam mit lokalen Firmen errichteten
und von dem die gesamte Nachbarschaft
profitiert.
Das Fazit von BBU-Vorstand Maren Kern zu
den diesjährigen BBU-Tagen: „Von Koope-
ration profitieren alle. Die BBU-Tage 2017
haben dafür viel Inspiration geliefert.“ Im
kommenden Jahr finden die BBU-Tage vom
5. bis 7. März 2018 statt.
(ebe/schw)
Zufrieden:
GdW-Präsident
Axel Gedaschko
und BBU-Vor-
stände Maren
Kern und Prof.
Dr. Klaus-Peter
Hillebrand auf
den BBU-Tagen
2017.
BBU-Vorstand Maren Kern und Brandenburgs
Bauministerin Kathrin Schneider auf dem ‚Abend
der Wohnungswirtschaft‘ in Bad Saarow.
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