WOHNUNGSPOLITISCHE INFORMATIONEN 32/2017 - page 4

BUNDESTAGSWAHL 2017
Der Countdown zur Bundestagswahl am 24. September läuft
– die heiße Phase des Parteien-Wahlkampfes beginnt.
Welche Strategien haben sich die politischen Parteien überlegt,
um Wohnungsmangel, Auflagenflut und steigenden Baukosten
entgegenzuwirken?
Die wi Wohnungspolitische Informationen hat die vier Fraktionen
im aktuellen Deutschen Bundestag zu den brennendsten Themen
der Wohnungswirtschaft befragt. Lesen Sie hier Teil 8 von 10 der
wi-Sonderserie zur Bundestagswahl 2017.
Thema der Woche: Digitalisierung
Frage: Die digitale Revolution macht auch vor der Wohnung keinen Halt, immer mehr Innovationen aus dem Smart
Home-Bereich versprechen mehr Lebensqualität beim „Wohnen der Zukunft“. Wie lässt sich die Digitalisierung des
Wohnens bezahlbar für unterschiedliche Einkommensgruppen gestalten? Und wie kann Datensicherheit gewährleis-
tet werden?
Smart-Home-Systeme bieten zahlreiche Chancen für mehr Komfort beim
Wohnen. Vieles davon ergänzt den Wohnstandard auf einem hohen Niveau.
Einige technologische Neuerungen unterstützen das selbstständige Woh-
nen auch bei zunehmenden körperlichen Einschränkungen durch Alter oder
Erkrankung. Der Zugang zu diesen Assistenzsystemen sollte daher auch Haus-
halten mit niedrigem Einkommen möglich sein. Soweit Pflege- und Kranken-
kassen die Kosten nicht übernehmen, muss die Förderfähigkeit im Rahmen
der sozialen Wohnraumförderung durch die Länder geprüft werden. Hilfreich
wäre hier ein unter den Ländern abgestimmtes Vorgehen.
Marie-Luise Dött
, Baupolitische Sprecherin der CDU/CSU-Fraktion im Deut-
schen Bundestag
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Diese Innovationen machen nur dann Sinn, wenn dadurch ein Effizienzge-
winn erzielt wird. Dieses Kriterium muss insbesondere dann gelten, wenn
die Anwendung verbindlich vorgeschrieben werden sollen. Das ist aktuell
bei der „Smart Meter“-Technologie nicht der Fall. Um die Datensicherheit zu
stärken, muss eine Haftung der Hersteller solcher Geräte und smart home-
Anwendungen festgeschrieben werden. Die Speicherung und personenbe-
zogene Auswertung der gesammelten Daten bei den Betreibern von „Smart
Home“-Anwendungen finden wir problematisch. Denn mit den Daten kön-
nen detaillierte Persönlichkeitsprofile erstellt werden. Hier braucht es strenge
gesetzliche Vorgaben und einen guten Verbraucherdatenschutz.
Caren Lay
, Sprecherin für Mieten-, Bau- und Wohnungspolitik der Fraktion
DIE LINKE im Deutschen Bundestag
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Nachgefragt: Bauen und
Wohnen im Wahljahr 2017
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Teil 8/10
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