WOHNUNGSPOLITISCHE INFORMATIONEN 12/2016 - page 1

Im Jahr 2015 wurde in Deutschland der Bau
von rund 309.000 Wohnungen genehmigt.
Das waren 8,4 Prozent oder knapp 24.000
Wohnungen mehr als im Vorjahr. Damit
setzte sich das 2009 begonnene Wachstum
bei den Baugenehmigungen fort. Im Jahr
2013 hatte das Plus gegenüber dem Vor-
jahr noch bei 12,9 Prozent gelegen, 2014
waren es 5,4 Prozent.
„Das Wachstum bei den Baugenehmigun-
gen ist positiv, aber es reicht nicht aus,
um genügend bezahlbaren Wohnraum zu
schaffen.“ Derzeit beläuft sich das Woh-
nungsdefizit in Deutschland insgesamt auf
mindestens 800.000 Wohnungen. Das
liegt keineswegs nur an der aktuell hohen
Zahl der Flüchtlinge, die nach Deutschland
kommen. „Hauptursache des immer aku-
teren Wohnungsmangels in vielen Groß-
städten ist, dass in den vergangenen Jah-
ren viel zu wenig gebaut wurde“, erklärte
GdW-Chef Gedaschko. Die anhaltende
Flüchtlingszuwanderung erhöht aber den
Handlungsdruck insbesondere in den
Wachstumsregionen enorm. Konkret müss-
ten in Deutschland bis 2020 jährlich insge-
Inhalt
2 Bundestag:
Die Abgeordneten
debattierten einen Bericht der
Bundesregierung zum Bündnis für
bezahlbares Wohnen und Bauen
im Plenum.
4 Genossenschaften:
Die Rechts-
form der eingetragenen Genossen-
schaft genießt hohes Vertrauen bei
Gründern. Im Jahr 2015 gab es viele
Neugründungen.
6 Deutscher Bauherrenpreis:
Die
Wohnungsbaugesellschaft Konstanz
bebaute ein schwieriges Grundstück
direkt an der Bahnlinie. So entstand
ein attraktives Quartier.
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Aktuelle Meldungen
Nettozuwanderung auf Rekord-
Hoch
Das Jahr 2015 war durch eine außer-
gewöhnlich hohe Zuwanderung nach
Deutschland geprägt. Wie das Statis-
tische Bundesamt mitteilte, wurde der
Zuzug von knapp zwei Millionen aus-
ländischen Personen registriert. Durch
den Fortzug von rund 860.000 Auslän-
dern ergibt sich ein Wanderungssaldo
von 1,14 Millionen. Das ist der höchste
jemals gemessene Überschuss in der
Geschichte der Bundesrepublik.
(wi)
Ideen für den Klimaschutzplan
2050 präsentiert
Bundesumweltministerin Barbara Hen-
dricks hat die Ergebnisse der Bürger-
beteiligung zum Klimaschutzplan 2050
in Empfang genommen. Hierbei wur-
den neue Wege erprobt: schon vor der
Erarbeitung des Plans wurden Bürger,
Verbände, Länder und Kommunen um
Ideen und Meinungen gebeten. Die
89 Maßnahmenvorschläge für den Kli-
maschutz in Deutschland wurden dar-
aufhin im Bundesumweltministerium
abschließend beraten.
(wi)
Öffentliche Schulden gesunken
Zum Ende des vierten Quartals 2015
waren Bund, Länder und Gemeinden in
Deutschland mit insgesamt 2.025,6 Mil-
liarden Euro verschuldet. Wie das Statis-
tische Bundesamt auf Basis vorläufiger
Ergebnisse mitteilte, sank der Schulden-
stand damit gegenüber dem Ende des
vierten Quartals 2014 um 1,1 Prozent
beziehungsweise 22,7 Milliarden Euro.
(wi)
Ausgabe 24. März 2016
12
Baugenehmigungen steigen – Bau von bezahlbaren
Wohnungen zielgerichtet fördern
Berlin – „Die Dynamik bei den Baugenehmigungen ist positiv, sie reicht aber
nicht aus“, erklärte Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbandes der Woh-
nungswirtschaft GdW zu den am 17. März 2016 veröffentlichten Zahlen des
Statistischen Bundesamtes. „Gerade angesichts der stark steigenden Zuwande-
rung muss die Politik sofort wirksame Maßnahmen ergreifen, damit mehr be-
zahlbare Wohnungen entstehen.“
Die steigende Zahl der Baugenehmigungen ist positiv – um den akuten Bedarf an bezahlbarem
Wohnraum zu decken, reicht es aber noch nicht.
Quelle: Statistisches Bundesamt, Fachserie 5 Reihe 1
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