WETTBEWERB
Wir schlagen einen Investitionspakt vor: für
Schulen, die sich in den Stadtteil öffnen,
Kitas, in denen Integration stattfindet und
Stadtteilzentren, in denen Menschen sich
begegnen und sich über kulturelle Unter
schiede hinweg kennen lernen“, erklärte
Pronold anlässlich der Preisverleihung.
Der Wettbewerb ist eine Gemeinschafts
initiative des AWO Arbeiterwohlfahrt Bun
desverband, des Deutschen Städtetages,
des GdW Bundesverband deutscher Woh
nungs- und Immobilienunternehmen, des
Deutschen Mieterbundes und des vhw
Bundesverband für Wohnen und Stadtent
wicklung. Er wird durch das Bundesminis
terium für Umwelt, Naturschutz, Bau und
Reaktorsicherheit (BMUB) unterstützt.
Überblick über die Preisträger:
Kategorie:
Gemeinsam für die soziale Stadt
Sonderpreis des Bundesministeriums
für Umwelt, Naturschutz, Bau und
Reaktorsicherheit
Preisträger: Maritimes Zentrum Elb-
insel
Die Stadtteilschule Wilhelmsburg hat in
einem ungewöhnlichen Bündnis mit Part
nern aus Wirtschaft, Forschung, Kultur und
Beschäftigungsträgern anknüpfend an die
lokale Tradition ein Maritimes Zentrum auf
gebaut. Ziel ist es, den Schülern eine pra
xisorientierte Bildung in dem benachteilig
ten Stadtteil zu ermöglichen und somit ihre
Chancen für den Berufseinstieg nachhal
tig zu verbessern. Das Maritime Zentrum
ist mittlerweile fest im Stadtteil verankert.
Die Bandbreite reicht von die ganze Schule
einbindenden „Maritimen Projektwochen“
bis hin zu maritim orientierten Profilklas
sen. Die „Lernferien für Kinder“ verbinden
Freizeitangebote mit lehrreichen Ferienpro
grammen.
Kategorie: Integration und inklusives
Zusammenleben
Preisträger: Flüchtlinge als Bereiche-
rung der Nachbarschaft
In Mülheim arbeiten das kommunale Woh
nungsunternehmen SWB-Service-Woh
nungsvermietungs- und -baugesellschaft,
die Stadt und bürgerschaftliche Initiativen
Hand in Hand bei der Unterbringung und
Integration von Asylsuchenden. Gleichzei
tig wird das Gespräch mit den Nachbarn
gesucht. Dazu beschäftigt das Wohnungs
unternehmen Integrationslotsen als Mitt
ler zwischen den Asylsuchenden und den
Bewohnern. Haben sich die Neuankömm
linge eingelebt, werden normale Mietver
träge abgeschlossen. Davon profitieren
ganze Wohnquartiere. Wohnungsleer
stände verringerten sich. Wohngebäude
wurden modernisiert, Nachbarschaftsbe
ziehungen neu belebt. Denn: die Projekte
sind nicht nur auf Asylsuchende, sondern
für alle Bewohner gedacht.
Kategorie:
Wirtschaft, Arbeit, Beschäftigung
Preisträger: JUWEL für den Stadtteil –
JU
gendliche Wollen Erfolgreich Leben
Der Verein Kids und Co. unterstützt
Jugendliche beim Übergang von der Schule
in den Beruf. Anknüpfend am Interesse an
neuen Freizeitmöglichkeiten, die „in“ sind,
entwickeln Jugendliche eigene Ideen und
werden beim Bau von Trendsportanlagen
beraten. Eine große Stadtbrache wurde in
einen Bürgergarten verwandelt.
Die für das Bauen notwendigen Fertigkei
ten erlernen die Jugendlichen in berufso
rientierenden Werkstätten. Sie überneh
men Verantwortung für den Betrieb und
die Pflege der neuen Anlagen. Dem Verein
gelingt es in beispielhafter Breite, Jugend
sozialarbeit mit Berufsorientierung und
Selbstgestaltung des Wohnumfeldes zu
verbinden.
Kategorie:
Bürgermitwirkung, Stadtteilleben
Preisträger: Public. Private. Partner-
ship: Ein Quartier blickt nach vorn
Bei der Erneuerung der Zechensiedlung
Hervest war es der Wohnungsbaugesell
schaft Vivawest Wohnen wichtig, die bau
liche Sanierung mit der Stärkung der Nach
barschaft zu verbinden. Um vorhandene
soziale Initiativen zu sichern und auszu
bauen, hat das Unternehmen gemeinsam
mit der Stadt, dem Bergbauverein und der
evangelischen Kirche ein tragfähig finan
ziertes Verstetigungskonzept erarbei
tet. Ein Kultur- und Begegnungszentrum
wurde dadurch nachhaltig gesichert, was
angesichts des hohen Anteils von Bewoh
nern mit Migrationshintergrund besonders
wichtig ist. Aus regelmäßigen Ideenkonfe
renzen mit der Bewohnerschaft entstehen
Projekte, deren Breite beeindruckt – von
Kinderferienprogrammen bis zum interkul
turellen Siedlungsgarten.
Kategorie:
Bildung, Kultur, Gesundheit
Preisträger: Dortmunder Kinderstu-
ben
In der Dortmunder Nordstadt leben viele
Familien mit Migrationshintergrund. Feh
lende Kenntnis der Sprache ist ein Haupt
grund dafür, dass die Eltern häufig ihre
Kinder gar nicht erst bei den Kitas anmel
den. Dieses Problem geht die Stadt mit der
Fortsetzung von Seite 1
Das Schul-Projekt
„Maritimes Zentrum
Elbinseln“ aus Ham-
burg-Wilhelmsburg
wurde mit dem
Sonderpreis des
Bundesbauministeri-
ums ausgezeichnet.
Foto: Stadtteilschule Wilhelmsburg
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Aus der Zechensied-
lung ‚Fürst Leopold‘
in Dorsten-Hervest
wurde das Integra-
tions-Projekt „Public.
Private. Partnerhip“
ausgezeichnet.
Foto: Vivawest Wohnen GmbH
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25/2016