WOHNUNGSPOLITISCHE_INFORMATIONEN 51/52/2016/2017 - page 6

noch „eine Schippe“ drauf gepackt wer-
den. Die Förderbedingungen seien nach
wie vor nicht attraktiv genug. „Die Förde-
rung beruht vor allem auf Darlehen. Das
reicht in der jetzigen Niedrigzinsphase nicht
aus, um Investoren den sozialen Woh-
nungsbau schmackhaft zu machen. Wir
brauchen höhere Zuschüsse, sonst rechnet
sich der Bau von Sozialwohnungen nicht.“
Bei der Allianz für Wohnen in Hessen zog
Tausendpfund eine realistische Zwischen-
bilanz. Viele Probleme seien erkannt und
gute Vorschläge zu deren Lösung lägen
auf dem Tisch. Diese müssten jetzt zügig
umgesetzt werden. „In diesem Zusammen-
hang wünschen wir uns einen Wohnungs-
baukoordinator für Hessen, der die erfor-
derlichen Maßnahmen bündelt und vor Ort
bei der Umsetzung unterstützt.“
Bundesregierung muss verlässliche
Rahmenbedingungen schaffen
Von der Bundesregierung forderte Tau-
sendpfund mehr Beständigkeit und weni-
ger blinden Aktionismus. Wenn Ministe-
rin Hendricks sich den Klimaschutzplan
2050 von der Bundesregierung durch eine
Mehrbelastung der Wohnungswirtschaft
erkaufe, müsse sie sich nicht wundern,
wenn diese ihre Mitarbeit im Bündnis für
bezahlbares Wohnen und Bauen auf Bun-
desebene auf Eis lege.
Tausendpfund warnte in diesem Zusam-
menhang auch vor einer weiteren Verschär-
fung des Mietrechts zu Lasten der Vermie-
ter. Mietspiegel müssen auch weiterhin
den Markt realistisch „spiegeln“, sonst
werden sie nicht mehr akzeptiert und ver-
lieren ihre Befriedungsfunktion. Noch mehr
Streit um die Miete wäre die Folge. Und
sollte die Modernisierungsumlage von 11
auf acht Prozent gesenkt werden, lohne
sich für viele Vermieter eine Modernisie-
rung schlicht nicht mehr und die Moderni-
sierungsquote sinke.
Mietpreisbremsen seien jedenfalls kein
sinnvoller Weg, günstigen Wohnraum zu
schaffen. Er könne darüber hinaus nur vor
Überlegungen von Linken, Grünen und
SPD warnen, Wohnungsgesellschaften mit
gesetzlichen Vorschriften zu einer soge-
nannten „neuen Gemeinnützigkeit“ ver-
donnern, nur noch Sozialwohnungen zu
bauen. „Solch ein staatskapitalistischer Diri-
gismus führt unweigerlich in die wohnungs-
politische Sackgasse“, so Tausendpfund.
„Urbanes Gebiet“ als sinnvoller Weg
Mit der Erleichterung des Bauens in städti-
schen Regionen durch die Einführung des
„Urbanen Gebietes“ verfolge die Bundes-
regierung hingegen einen sinnvollen Weg.
Der VdW südwest setze sich seit langem für
einfachere Nachverdichtung ein.
(fra/schi)
AUS DEN VERBÄNDEN
Aktueller Zahlenspiegel 12/2016
Rahmendaten zur Wohnungswirtschaft in Deutschland
Bevölkerungsstand
4. Vierteljahr
Veränderung
(Ergebnisse auf Grundlage des Zensus 2011)
2014
2015
gegen Vorjahr
Bevölkerungsstand
(1.000 Einwohner)
81.198
82.176
+1,2%
Bruttoinlandsprodukt
in jeweiligen Preisen
3. Vierteljahr
Veränderung
Veränderung gegen Vorjahr
2015
2016
gegen Vorjahr
auf Basis der Preise von 2010
Mrd. Eur; in jeweiligen Preisen
preisbereinigt
Bruttoinlandsprodukt
(Mrd. EUR)
771,7
794,2
+1,5%
dar.: Bauinvestitionen
(Anlageinvestitionen Bauten)
80,0
93,2
+2,0%
dar.: Wohnbauten
48,2
50,8
+3,2%
Verbraucherpreisindex
November
Veränderung
(2010 = 100)
2015
2016
gegen Vorjahr
Verbraucherpreisindex aller privaten Haushalte
107,1
108,0
+0,8%
Mietpreisindex
November
Veränderung
(2010 = 100)
2015
2016
gegen Vorjahr
Wohnungsmiete (einschl. Nebenkosten) insgesamt
106,9
108,4
+1,4%
Wohnungsmiete (inkl. Miete von Eigentumswohnungen)
107,1
108,6
+1,4%
Altbauwohnungen
107,5
109,1
+1,5%
Neubauwohnungen
106,9
108,5
+1,5%
Index der Mietnebenkosten
November
Veränderung
(2010 = 100)
2015
2016
gegen Vorjahr
Wasserversorgung
107,9
110,3
+2,2%
Müllabfuhr
99,8
99,7
-0,1%
Abwasser
104,1
104,1
+0,0%
Andere Nebenkosten
111,2
113,3
+1,9%
Index der Energiekosten
November
Veränderung
(2010 = 100)
2015
2016
gegen Vorjahr
Strom
124,5
125,7
+1,0%
Gas
109,6
105,1
-4,1%
Flüssige Brennstoffe
86,1
80,3
-6,7%
Feste Brennstoffe
110,6
110,7
+0,1%
Zentralheizung/Fernwärme
107,1
99,7
-6,9%
Baupreisindex
(2010 = 100)
3. Vierteljahr
Veränderung
(ohne Umsatzsteuer)
2015
2016
gegen Vorjahr
Bauleistungen (Neubau) am Wohngebäude
111,4
113,7
+2,1%
Rohbauarbeiten
110,2
112,1
+1,7%
Ausbauarbeiten
112,4
115,1
+2,4%
Baulandpreise
2. Vierteljahr
Veränderung
(in EUR je qm)
2015
2016
gegen Vorjahr
Kaufwerte für baureifes Bauland (EUR je qm)
131,99
146,58
+11,1%
Geschäftsgebiet
209,47
200,08
-4,5%
Geschäftsgebiet mit Wohngebiet gemischt
174,14
209,70
+20,4%
Wohngebiet
150,83
164,50
+9,1%
Industriegebiet
31,11
38,73
+24,5%
Dorfgebiet
43,74
46,32
+5,9%
Index des Auftragseinganges im Baugewerbe
September
Veränderung
(Wertindex 2010 = 100)
2015
2016
gegen Vorjahr
Hoch- und Tiefbau
135,9
146,2
+7,6%
Wohnungsbau
204,2
227,6
+11,5%
Wohnungsbaugenehmigungen
Januar bis Oktober
Veränderung
2015
2016
gegen Vorjahr
Genehmigungen insgesamt (einschl. Bestandsmaßnahmen)
250.207 308.666
+23,4%
dar.: Wohnungen (Neubau) in Einfamilienhäusern
79.481
80.316
+1,1%
Wohnungen (Neubau) in Zweifamilienhäusern
16.904
19.078
+12,9%
Wohnungen (Neubau) in Mehrfamilienhäusern
109.694 139.176
+26,9%
davon: Eigentumswohnungen
56.141
66.837
+19,1%
Mietwohnungen
53.553
72.339
+35,1%
Quelle: Statistisches Bundesamt
©
GdW Beckmann
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