WOHNUNGSPOLITISCHE INFORMATIONEN 14/2015 - page 4

BUNDESPOLITIK
Bundesbauministerium fördert studentisches Wohnen
Berlin – Das Bundesbauministerium unterstützt den Bau zusätzlicher Studierendenwohnungen mit mehr als 40 Millionen
Euro. Die Mittel stammen aus dem Investitionspaket der Bundesregierung und sollen in nachhaltige Wohnprojekte für
Studierende fließen. Dies teilte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesbauministerium, Florian Pronold, am
25. März im Bauausschuss des Deutschen Bundestags mit.
Pronold: „Nachdem nun lange genug in
Runden Tischen das Problem des fehlen-
den Wohnraums für junge Menschen in
Ausbildung debattiert wurde, nehmen wir
jetzt über 40 Millionen Euro in die Hand,
um konkret zu helfen. Der Bund unterstützt
damit in dieser wichtigen Frage zusätzlich
die Bundesländer, in deren Verantwortung
die soziale Wohnraumförderung liegt.“
Trotz stark steigender Studierendenzah-
len in den letzten Jahren scheuen sich
viele Investoren, in studentischen Wohn-
raum zu investieren. Mit den Mitteln sol-
len nun Modellvorhaben für nachhaltiges
Wohnen für Studierende und Auszubil-
dende unterstützt werden, die später etwa
in altersgerechte Wohnungen umgewid-
met werden können. Bei einer geeigneten
Nachnutzungsmöglichkeit der Immobilien
würden durchaus mehr Investitionen getä-
tigt. Gefördert werden könnte der Mehr-
aufwand, der durch die barrierefreie und
altersgerechte Gestaltung der Wohnheime
entsteht.
(schr)
Symposium zum kostengünstigen Bauen von Bundesbauministerium und
Bundesarchitektenkammer
Berlin – Wie kann Wohnungsbau architektonisch hochwertig, effizient und trotzdem günstig sein? Deutschland und be-
sonders die zuzugsstarken Ballungszentren benötigen zusätzlichen Wohnraum. Darüber sind sich alle Beteiligten einig.
Die Umsetzung ist die größere Herausforderung. Im Symposium „Architekturqualität im kostengünstigen Wohnungsbau“
mit seinen Workshops geht es um die konkreten Planungsaspekte und Bauprozesse, die als Voraussetzung zur Schaffung
von kostengünstigem Wohnraum notwendig sind.
Das Symposium findet am 16. April 2015
in Berlin statt und ist eine gemeinsame
Veranstaltung des Bundesbauministeriums
(BMUB) und der Bundesarchitektenkam-
mer (BAK) in Kooperation mit dem Detail-
Verlag. Die Veranstaltung findet in der DZ
Bank statt. Sie richtet sich an Architekten
und Ingenieure, Stadtplaner, Bauträger und
Investoren, Wohnungsbaugesellschaften,
die Immobilienwirtschaft sowie kommu-
nale Vertreter aus der Politik. Die Teilnahme
ist kostenlos, die Anmeldung und Festle-
gung auf ein Workshop-Thema jedoch
erforderlich.
(burk)
Weitere Informationen
und Anmeldung unter:
VERANSTALTUNG
AUS DEN VERBÄNDEN
Wohnungswirtschaft in Thüringen unterstützt Ramelows Forderung
nach extra Mitteln für Flüchtlinge
Erfurt – Der Verband Thüringer Wohnungs- und Immobilienwirtschaft unterstützt Ministerpräsident Bodo Ramelow bei
seiner Forderung an die Bundesregierung, mehr Geld für steigende Flüchtlingskosten bereitzustellen. Allerdings betont
Verbandsdirektorin Constanze Victor: „Flüchtlinge sollen in den Kommunen möglichst dezentral untergebracht werden.
Letztendlich ist es gleich, woher dafür das Geld kommt – ob vom Bund oder dem Land. Der springende Punkt ist: 2015
wird Thüringen mehr als 9.000 Flüchtlinge haben. Vor rund zwei Jahren waren es noch 1.764. Diese Asylsuchenden men-
schenwürdig unterzubringen, bringt die Wohnungswirtschaft an ihre Belastungsgrenze.“
Der vtw. sieht daher den Bund und das
Land in der Pflicht, wenn es um eine wür-
devolle Unterbringung geht. Er appelliert
daher auch an die Landesregierung, ausrei-
chend Fördermittel zur Verfügung zu stel-
len. So ist etwa nicht einzusehen, warum
nur die Einrichtung zentraler Unterkünfte
mit 7.500 Euro pro Flüchtling gefördert
wird, nicht aber die dezentrale Unterbrin-
gung. Für den vtw. reicht es dabei nicht
aus, allein Wohnraum zur Verfügung zu
stellen.
Bereits belastete Stadtviertel müssen aus-
genommen werden, um stabile Nachbar-
schaften zu erhalten. Integration wird
zudem mit der steigenden Zahl der Flücht-
linge immer wichtiger. „Ohne eine par-
allel stattfindende Betreuung kann uns
die Integration der Flüchtlinge in unsere
Wohngebiete nicht gelingen. Neue soziale
Betreuungspakete sind zwingend erforder-
lich“, so Constanze Victor. Es kann nicht
sein, dass sich ein Sozialarbeiter um 150
Asylsuchende kümmern muss. Der ideale
Betreuungsschlüssel wäre laut anerkannter
Studien etwa 1:80. Gerade für die großen
Städte wie Erfurt und Jena muss laut vtw.
auch über einen neuen Verteilerschlüssel
nachgedacht werden. Denn diese Kom-
munen haben im Vergleich das geringste
Wohnungsangebot und müssen gleich-
zeitig die meisten Asylsuchenden unter-
bringen. Thüringens Kommunen, die über
entspannte Wohnungsmärkte verfügen,
sollten dagegen zügig ihre leer stehen-
den Wohnungen zur Verfügung stellen.
In Sachsen hat sich die Regierungskoali-
tion kürzlich darauf geeinigt, in den Jah-
ren 2015 und 2016 insgesamt 100 Milli-
onen Euro zusätzlich bereitzustellen, rund
50 Millionen pro Jahr. Damit sollen jene
Kosten gemildert werden, die durch den
Anstieg der Asylbewerberzahlen entste-
hen. Der vtw. appelliert jetzt an die Lan-
desregierung, ebenfalls mehr Mittel zur
Verfügung zu stellen.
(vic/burk)
Weitere Informationen zum Thema stehen für
GdW-Mitglieder im internen Bereich auf
reit.
4
14/2015
1,2,3 5,6,7,8
Powered by FlippingBook