WOHNUNGSPOLITISCHE INFORMATIONEN 14/2015 - page 3

EUROPAPOLITIK
Klimaziele 2020 - Aktionsbündnis für den Klimaschutz in Berlin gestartet
Berlin – Die Bundesregierung hat ein Aktionsbündnis Klimaschutz mit Vertreterinnen und Vertretern aus allen gesell-
schaftlichen Gruppen gestartet. Das Aktionsbündnis soll dabei helfen, das im letzten Dezember beschlossene Aktions-
programm Klimaschutz 2020 wirkungsvoll umzusetzen. Der GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilien-
unternehmen vertritt bei dem Aktionsbündnis die Interessen der Wohnungswirtschaft.
Bis zum Jahr 2020 sollen die Treibhaus-
gasemissionen in Deutschland um 40
Prozent im Vergleich zu 1990 sinken. So
lautet das Klimaschutzziel der Bundesre-
gierung. Damit dieses Ziel erreicht wer-
den kann, wurde im Dezember 2013 das
Aktionsprogramm Klimaschutz 2020 auf
den Weg gebracht. Am 3. Dezember 2014
hatte das Bundeskabinett das Aktionspro-
gramm Klimaschutz 2020 beschlossen.
Ende 2015 wird der erste Klimaschutzbe-
richt Aufschluss darüber gegeben, wie weit
die im Programm enthaltenen Maßnahmen
bereits umgesetzt wurden. Das Aktions-
bündnis Klimaschutz soll bei der Umset-
zung des Aktionsprogramms Klimaschutz
2020 helfen. Es besteht aus Vertreterinnen
und Vertretern von Bundesländern, Kom-
munen und allen gesellschaftlichen Grup-
pen, die sich circa alle 6 Monate treffen.
Der GdW ist als Vertreter für die Woh-
nungswirtschaft in Deutschland dabei.
Konkret soll das neue Bündnis unter ande-
rem dabei helfen, zusätzliche Klimaschutz-
Potenziale zu identifizieren und zu erschlie-
ßen. Ziel ist es, gemeinsam gesellschaftlich
tragfähige Lösungen zu finden – gerade an
den Stellen, wo das Aktionsprogramm auf
die Unterstützung durch Länder, Kommu-
nen oder gesellschaftliche Akteure ange-
wiesen ist.
Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hen-
dricks hat zu einer ambitionierten Umset-
zung des Aktionsprogramms Klimaschutz
2020 aufgerufen. „Jetzt gilt es, das Pro-
gramm in konkretes, praktisches Handeln
umzusetzen. Wir werden nur dann unser
Klimaziel erreichen, wenn alle Maßnahmen
ambitioniert angegangen werden. Das ist
eine große Gemeinschaftsaufgabe, die die
Regierung alleine nicht schaffen kann. Zum
Erfolg brauchen wir die breite Mitwirkung
der Gesellschaft“, sagte Hendricks bei der
Auftaktsitzung des neuen „Aktionsbündnis
Klimaschutz“.
Das Aktionsprogramm Klimaschutz ent-
hält ein Bündel an Maßnahmen aus allen
Sektoren. Damit will die Bundesregierung
ihr Ziel erreichen, bis 2020 insgesamt 40
Prozent weniger CO
2
auszustoßen als
1990. Ohne das Aktionsprogramm würde
Deutschland sein Ziel deutlich verfehlen –
um 5 bis 8 Prozentpunkte. Die bestehende
Lücke bis 2020 soll nun das Aktionspro-
gramm schließen.
(schroe/burk)
EU-Kommissar Oettinger integriert Immobilienwirtschaft in seine digitale
Agenda
Brüssel – „Die Digitalisierung wird alle Sektoren und Bereiche revolutionieren“ verkündete Günther Oettinger,
EU-Kommissar für Digitale Wirtschaft und Gesellschaft, der BID Bundesarbeitsgemeinschaft Immobilienwirtschaft
Deutschland bei ihrem Besuch in Brüssel. „Diese Revolution wird vor der Immobilie nicht Halt machen. So wie Wasser,
Strom und Straße muss auch der digitale Anschluss an die Welt allgemein gesichert sein, um im privaten und beruflichen
Leben zukunftsfähig zu bleiben“, so Oettinger weiter.
Das Thema trifft die Immobilienwirtschaft
nicht unvorbereitet. „Im Wohnungs-
wirtschaftlichen Rat, der im Rahmen
des Bündnisses für bezahlbares Wohnen
und Bauen dem Bundesministerium für
Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktor-
sicherheit beratend zur Seite steht, sind
wir uns mit Herrn Staatssekretär Gunther
Adler und seinen Fachabteilungen dahin-
gehend einig, dass der Weg der Digitali-
sierung optimiert werden muss“, erklärte
Jens-Ulrich Kießling, Vorsitzender der BID
und Präsident des IVD. Insbesondere mit
Blick auf den demografischen Wandel
könne beispielsweise über smarte Tech-
nologien älteren Menschen oder Perso-
nen mit besonderem Unterstützungsbe-
darf möglichst lange ein selbstbestimmtes
Leben in den eigenen vier Wänden ermög-
licht werden.
Zu bedenken geben die Mitgliedsverbände
der BID, zu denen der GdW Bundesver-
band deutscher Wohnungs- und Immobi-
lienunternehmen gehört, zudem, dass von
staatlicher Seite insbesondere die Daten-
sicherheit garantiert und der Infrastruk-
turausbau vorangebracht werden müsse.
„Erst ein vertrauenswürdiges und breites
Netz schafft die Voraussetzungen für das
digitale Heim“, so Kießling. Erste Schritte
sind laut Oettinger hierzu in der Planung.
Gemeinsam mit der Europäischen Inves-
titionsbank sollen Finanzierungslücken
beim Breitbandausbau geschlossen wer-
den. Auch wolle man sich in der Staaten-
gemeinschaft bald auf eine „europäische
Kultur der Datensicherheit“ verständigen.
Zum Thema Energie und Ressourceneffizi-
enz tauschten sich die Mitglieder der BID
mit weiteren Vertreterinnen und Vertre-
tern der Kommission aus den zuständigen
Bereichen vor Ort aus. „Wir sehen, dass
die Immobilie in vielerlei Weise von euro-
päischen Vorhaben betroffen ist, ohne aber
integriert berücksichtigt zu werden. Wir
freuen uns daher über die offenen Ohren
in der Kommission, einen ständigen und
zentralen Ansprechpartner für die Immobi-
lienwirtschaft zu schaffen“, fasste Kießling
die Gespräche in Brüssel zusammen.
GdW-Präsident Axel Gedaschko traf sich
zudem mit weiteren wichtigen Vertretern
des Europäischen Parlaments. Im Mittel-
punkt des Gespräches mit Herbert Reul
MdEP, Vorsitzender der CDU/CSU-Gruppe
im Europäischen Parlament standen die
Themen Energie- und Klimaziele Europa
2030 und Energieeffizienz.
(heg/burk)
Guenther Oettinger, EU-Kommissar für Digitale
Wirtschaft und Gesellschaft, sieht die digitale
Revolution auch in der Immobilienwirtschaft.
Foto: FKPH
BUNDESPOLITIK
14/2015 3
1,2 4,5,6,7,8
Powered by FlippingBook