WOHNUNGSPOLITISCHE INFORMATIONEN 28/2015 - page 6

BUNDESPOLITIK
Gesamtinvestitionen der Wohnungs-
wirtschaft bei rund 11 Milliarden Euro
Die im GdW und seinen Regionalverbän-
den organisierten Wohnungsunternehmen
haben im Jahr 2014 rund 10,9 Milliarden
Euro in die Bewirtschaftung und den Neu-
bau von Wohnungen investiert. Das sind
5,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Im Durch-
schnitt flossen damit im letzten Jahr rund
29,9 Millionen Euro täglich in Deutschlands
Wohnungen und in den Wohnungsneu-
bau.
Der Aufschwung bei den Investitionen hält
damit weiter an, verlangsamt sich jedoch
gegenüber dem Vorjahr erneut. 2013 hatte
das Plus bei den Investitionen gegenüber
dem Vorjahr noch bei 7,2 Prozent gelegen.
„Die ansteigenden Neubauzahlen haben
auch 2014 für einen Investitionsanstieg
gesorgt, allerdings werfen bereits abflau-
ende Baugenehmigungszahlen als Zeichen
der schwierigen Bedingungen für den
Wohnungsneubau ihre Schatten voraus“,
erläuterte Gedaschko.
Die Investitionen in die Bewirtschaftung
der Wohnungsbestände verzeichneten mit
einem Plus von 0,3 Prozent nur einen sehr
geringen Anstieg und liegen erneut bei
rund 7,1 Milliarden Euro. Auffällig ist hier
insbesondere das Absinken der Investitio-
nen in die Modernisierung der Bestände
um ganze 1,3 Prozent. „Hier sieht man ein-
deutig, wie verunsichert die Wohnungsun-
ternehmen durch die anhaltenden Diskussi-
onen um ein Absenken und eine Befristung
der Mieterhöhungsmöglichkeit bei ener-
getischer Sanierung bereits jetzt sind“, so
Gedaschko. „Solche Pläne sind Gift für die
Investitionstätigkeit und die Zukunft des
Wohnens in Deutschland.“ Er appellierte
an die Politik, auf eine solch massive Inves-
titionsbremse zu verzichten.
Aufschwung im Jahr 2015:
Prognosen sehen Investitionsanstieg
Für dieses Jahr prognostiziert der GdW
einen weiteren deutlichen Anstieg der
Gesamtinvestitionen um rund 13,8 Pro-
zent. „Wir gehen davon aus, dass wir in
diesem Jahr erstmals seit dem Jahr 2000
die 12-Milliarden-Marke überschreiten kön-
nen. Die Investitionen könnten bei rund
12,4 Milliarden Euro liegen“, erklärte Axel
Gedaschko. „Diese positiven Erwartungen
sind allerdings eng an die politischen Ent-
wicklungen und deren Auswirkungen auf
die Wirtschaftlichkeit von Maßnahmen
gebunden. Das gilt für Änderungen bei der
Modernisierungsumlage ebenso wie für die
nun in den Ländern stattfindende Einfüh-
rung der Mietpreisbremse. Enge Regulie-
rungen haben mittelfristig ein Abflachen
und schließlich einen Stopp des Investiti-
onsanstiegs zur Folge“, erklärte Gedaschko.
Die Investitionen in den Wohnungsneu-
bau werden im Jahr 2015 ebenfalls deut-
lich ansteigen. Ausgelöst durch den großen
Neubaubedarf in einigen Ballungsregionen
planen die Unternehmen eine Ausweitung
der Neubauinvestitionen um 25,7 Prozent.
„Wir gehen aber davon aus, dass diese
Schätzungen nur dann Wirklichkeit wer-
den, wenn sich die Rahmenbedingungen
für den Wohnungsneubau nicht weiter ver-
schlechtern“, so Gedaschko. Auch bei den
Investitionen in den Bestand zeigt der Trend
mit 7,5 Prozent nach oben.
(schi/burk)
Mehr zum Thema Neubau, Energieverbrauch,
Stadtumbau, den Baukosten-Check sowie die
Wohn-Strategie der Wohnungswirtschaft lesen
Sie in den kommenden Ausgaben der wi.
Eine Präsentation mit zahlreichen Grafiken
finden Sie unter
„PresseCenter“
Fortsetzung von Seite 5
Der überwiegende Anteil der wohnungswirtschaftlichen Investitionen geht in den Wohnungsbestand.
Die Investitionsleistungen der vom GdW repräsentierten Unternehmen zeigen nach oben.
Das Geschäftsklima der Wohnungswirtschaft entwickelt sich positiv – wenn es nicht durch Regu-
lierungen ausgebremst wird.
6
28/2015
1,2,3,4,5 7,8
Powered by FlippingBook