Personalmagazin 6/2017 - page 3

06/17 personalmagazin
als Redaktion arbeiten wir mit festen Freien, wie wir Mitarbeiter
bezeichnen, die regelmäßig für uns arbeiten. Die Zusammenarbeit
läuft wunderbar, für beide Seiten. Die festen Freien können an ihrem
oft weit entfernten Wohnort arbeiten, für andere Auftraggeber tätig
sein, haben aber über digitale Technologien eine gute Anbindung an
die Redaktion. Viele Unternehmen nutzen ähnliche Modelle. Große IT-
Projekte können nicht umgesetzt werden, ohne dass das Know-how
von Externen eingebunden
wird. Will der Gesetzgeber
solch moderne Formen
der Arbeitsorganisation
verhindern?
Den Einsatz von Fremdper-
sonal, wozu Selbstständige
wie auch Zeitarbeiter
gehören, erschwert die
Bundesarbeitsministe-
rin Andrea Nahles: Das
neue Arbeitnehmerüber-
lassungsgesetz verfolgt
dieses Ziel, aber auch strengere Kontrollen durch die Sozialversiche-
rungsträger. Missbräuche im Niedriglohnsektor werden dafür zum
Anlass genommen.
Wie können die Unternehmen darauf reagieren? Zunächst einmal
sollte HR eine Bestandsaufnahme machen, um die Risiken besser
einschätzen zu können. Das ist nicht ganz einfach, da „Fremdperso-
nal“ häufig von den Fachabteilungen beauftragt wird. Die Unterneh-
men stehen vor schwierigen Entscheidungen: Ist Rechtssicherheit
oder Innovationskraft wichtiger? Welche Konstruktionen können
beides verbinden? Für die Bundesarbeitsministerin allerdings, die
über Arbeiten 4.0 nachdenkt, ist es ein Armutszeugnis, dass sie dem
Innovationssektor der Wirtschaft solche Hürden in den Weg stellt.
Leidtragende sind Unternehmen, Dienstleister und Selbstständige.
Ihr
Liebe Leserinnen und Leser,
„Beim Ein-
satz von
Fremdperso-
nal steigen
die Risiken,
eine Bestandsaufnahme
ist notwendig.“
Reiner Straub, Herausgeber
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EDITORIAL
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