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Autoren als äußerst erfolgskritisch
bewerten. Der Anbieter müsse dafür
echtes Verständnis für geschäftli-
ches Umfeld und Organisationskul-
tur des Kunden zeigen. Gleichzeitig
müsse die Organisation des Kunden
so offen wie möglich sein, wenn es
um die aktuellen oder künftigen
Lernbedarfe im Unternehmen geht.
• Zweitens: der Vertrag innerhalb
des Tutorenteams. Für gute Entwick-
lungsarbeit sei es wesentlich, dass
die richtigen Mitglieder im Team
sind, die – mit komplementären Fä-
higkeiten – gut zusammenarbeiten.
• Drittens: der Vertrag zwischen
Business School und Teilnehmer.
Dieser Vertrag legt eine partner-
schaftliche Lern-Verantwortung fest:
Die Fakultät ist dafür verantwort-
lich, dem Teilnehmer das Lernen zu
erleichtern und ihm zu helfen, einen
echten Mehrwert daraus zu ziehen.
Der Teilnehmer wiederum verpflich-
tet sich, die Bereitschaft und Motiva-
tion zum Lernen mitzubringen.
Prinzip 3: Programminhalte
Um eine ständige Überprüfung der
Programminhalte zu gewährleisten,
müssten Prozesse rund um Qualität
und Relevanz der Lehre, Lernmate-
rialien, Planung und Durchführung
In der Studie der Ashridge Business School haben sich einige Erfolgskriterien für
erfolgreiche Executive-Education-Programme herauskristallisiert.
•
Das gewählte Programm ist – ebenso wie die gesamte Führungskräfteentwick-
lung – relevant für aktuelle oder künftige Organisationsthemen.
•
Das gewählte Programm passt strategisch zu den Geschäftszielen.
•
Das Top-Management ist – so weit wie möglich – in die Weiterbildung involviert.
•
Alle Stakeholder haben klare und realistische Erwartungen an das Programm.
•
Es wird nicht an der nötigen Diagnostik gespart.
•
Die Teilnehmer haben Raum für Reflexion, ihr Stundenplan ist nicht überfüllt.
•
Den Teilnehmern werden Tools und Techniken zur Verfügung gestellt, die sie
nutzen können, wenn sie an ihren Arbeitsplatz zurückkehren.
•
Den Teilnehmern steht ein passender Lernort zur Verfügung.
•
Die Programmverantwortlichen überprüfen ständig Ausrichtung und Durchführung
des Programms und passen diese bei Bedarf an.
•
Die Mitglieder der Fakultät tragen zur Wertschöpfung des Programms bei.
(ak)
Effektive Programme für Manager
CHECKLISTE
des Programms etabliert sein. Die
Autoren unterscheiden dabei zwei
Kategorien von Inhalten:
• “Kopfdinge”: Unterrichtsmateria-
lien, Lehrpläne, -methoden, Lernge-
schwindigkeit, Raum für Reflexion
• „Herzdinge”: das richtige Maß an
Unterstützung sowie die Herausfor-
derung durch Peers und die Fakultät.
Prinzip 4: Kontext
Laut der Ashridge-Studie gibt es vier
signifikante Kontextfaktoren:
• persönliche Aspekte: Erwartun-
gen, Fähigkeiten, Beruf und priva-
te Umstände, Erfahrung
• der Klassenraum: Atmosphäre
und Dynamik der Lernumgebung
• organisationale Aspekte: Ge-
schäftslandschaft und –umfeld
• wirtschaftliche Aspekte: über-
greifende gesellschaftliche und
wirtschaftliche Trends, die das ge-
schäftliche Umfeld beeinflussen.
Werden diese Prinzipien in Exe-
cutive-Education-Programmen be-
rücksichtigt, nutzt dies laut Studie
sowohl Individuum als auch Organi-
sation: dem einen durch eine runde
Lernerfahrung, dem anderen durch
eine einflussreichere, an der Un-
ternehmensstrategie ausgerichtete
Lern- und Entwicklungsstrategie.