personalmagazin 1/2016 - page 45

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Autoren als äußerst erfolgskritisch
bewerten. Der Anbieter müsse dafür
echtes Verständnis für geschäftli-
ches Umfeld und Organisationskul-
tur des Kunden zeigen. Gleichzeitig
müsse die Organisation des Kunden
so offen wie möglich sein, wenn es
um die aktuellen oder künftigen
Lernbedarfe im Unternehmen geht.
• Zweitens: der Vertrag innerhalb
des Tutorenteams. Für gute Entwick-
lungsarbeit sei es wesentlich, dass
die richtigen Mitglieder im Team
sind, die – mit komplementären Fä-
higkeiten – gut zusammenarbeiten.
• Drittens: der Vertrag zwischen
Business School und Teilnehmer.
Dieser Vertrag legt eine partner-
schaftliche Lern-Verantwortung fest:
Die Fakultät ist dafür verantwort-
lich, dem Teilnehmer das Lernen zu
erleichtern und ihm zu helfen, einen
echten Mehrwert daraus zu ziehen.
Der Teilnehmer wiederum verpflich-
tet sich, die Bereitschaft und Motiva-
tion zum Lernen mitzubringen.
Prinzip 3: Programminhalte
Um eine ständige Überprüfung der
Programminhalte zu gewährleisten,
müssten Prozesse rund um Qualität
und Relevanz der Lehre, Lernmate-
rialien, Planung und Durchführung
In der Studie der Ashridge Business School haben sich einige Erfolgskriterien für
erfolgreiche Executive-Education-Programme herauskristallisiert.
Das gewählte Programm ist – ebenso wie die gesamte Führungskräfteentwick-
lung – relevant für aktuelle oder künftige Organisationsthemen.
Das gewählte Programm passt strategisch zu den Geschäftszielen.
Das Top-Management ist – so weit wie möglich – in die Weiterbildung involviert.
Alle Stakeholder haben klare und realistische Erwartungen an das Programm.
Es wird nicht an der nötigen Diagnostik gespart.
Die Teilnehmer haben Raum für Reflexion, ihr Stundenplan ist nicht überfüllt.
Den Teilnehmern werden Tools und Techniken zur Verfügung gestellt, die sie
nutzen können, wenn sie an ihren Arbeitsplatz zurückkehren.
Den Teilnehmern steht ein passender Lernort zur Verfügung.
Die Programmverantwortlichen überprüfen ständig Ausrichtung und Durchführung
des Programms und passen diese bei Bedarf an.
Die Mitglieder der Fakultät tragen zur Wertschöpfung des Programms bei.
(ak)
Effektive Programme für Manager
CHECKLISTE
des Programms etabliert sein. Die
Autoren unterscheiden dabei zwei
Kategorien von Inhalten:
• “Kopfdinge”: Unterrichtsmateria-
lien, Lehrpläne, -methoden, Lernge-
schwindigkeit, Raum für Reflexion
• „Herzdinge”: das richtige Maß an
Unterstützung sowie die Herausfor-
derung durch Peers und die Fakultät.
Prinzip 4: Kontext
Laut der Ashridge-Studie gibt es vier
signifikante Kontextfaktoren:
• persönliche Aspekte: Erwartun-
gen, Fähigkeiten, Beruf und priva-
te Umstände, Erfahrung
• der Klassenraum: Atmosphäre
und Dynamik der Lernumgebung
• organisationale Aspekte: Ge-
schäftslandschaft und –umfeld
• wirtschaftliche Aspekte: über-
greifende gesellschaftliche und
wirtschaftliche Trends, die das ge-
schäftliche Umfeld beeinflussen.
Werden diese Prinzipien in Exe-
cutive-Education-Programmen be-
rücksichtigt, nutzt dies laut Studie
sowohl Individuum als auch Organi-
sation: dem einen durch eine runde
Lernerfahrung, dem anderen durch
eine einflussreichere, an der Un-
ternehmensstrategie ausgerichtete
Lern- und Entwicklungsstrategie.
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