PERSONALquarterly 3/2016 - page 3

03/16 PERSONALquarterly
3
EDITORIAL
Dirk Sliwka
Universität zu Köln
Liebe Leserinnen und Leser,
verschiedene Faktoren haben dazu beigetragen, dass Unternehmen
in den letzten Jahren mehr Flexibilität über die Ausgestaltung von Ar-
beitszeit und Arbeitsort ermöglicht haben. Zum einen sind die technolo-
gischen Möglichkeiten, die flexibles Arbeiten ermöglichen, substanziell
gewachsen. Zudem hat die stärkere Erwerbsbeteiligung von Frauen
sowie ein zunehmendes Bedürfnis der Beschäftigten nach zeitlicher
Autonomie über die Vereinbarkeit von Beruf und Familie hinaus dazu
geführt, dass ein stärkerer Bedarf an Flexibilität besteht.
Doch wachsende Flexibilität schafft auch neue Herausforderungen.
Führt die unklarer werdende Abgrenzung zwischen Arbeitszeit und
Freizeit nicht auch zur Schwierigkeit, diese klar zu trennen und damit
zur Gefahr psychischer Belastungen? Und wie können Unternehmen
flexible Belegschaften managen?
In diesem Heft werden einige Beispiele aktueller Forschung zum The-
ma flexibles Arbeiten dargestellt. Im Interview berichtet Ellen Kossek,
renommierte Organisationspsychologin der Purdue University, über
Ergebnisse aus ihrer Forschungs- und Beratungstätigkeit zum Ma-
nagement flexibler Belegschaften. Im Beitrag von Arnold/Kampkötter/
Steffes wird mithilfe des neuen Linked Personnel Panel (LPP) der Frage
nachgegangen, welche Formen der Mitarbeiterführung die Einführung
von Homeoffice-Programmen erleichtern können. Beckmann und
Rupietta untersuchen mit Daten des sozio-oekonomischen Panels, ob
Beschäftigte im Homeoffice eine höhere Arbeitszufriedenheit aufweisen.
Mit einer anderen Facette befassen sich Gombert/Rivkin/Kleinsorge/
Schmidt: Sie untersuchen die Rolle von Selbstkontrollanforderungen
und stellen dabei die Bedeutung des Abschaltens am Abend heraus.
Daniel Arnold
ZEW Mannheim
1,2 4,5,6,7,8,9,10,11,12,13,...56
Powered by FlippingBook