Immobilienwirtschaft 2/2016 - page 62

62
TECHNOLOGIE, IT & ENERGIE
I
DIGITALE DATENRÄUME
Grundsätzlich lassen sich folgende Syste-
me mit Datenraumfunktionalität unter-
scheiden:
Enterprise Resource Planning (ERP)
Hauswirtschaftssystem
Management Informationssystem
(MIS)
Dokumenten Management System
(DMS)
Data Warehouse
Apps zur mobilen Anzeige von
Dokumenten und Daten
Bestands-/ Permanent-/ LifeCycle
Datenraum
Project Management Plattform
File Sharing Plattform
Transaktionsdatenraum
Projektraum
EINE SCHNELLE BEARBEITUNGSGESCHWIN-
DIGKEIT
und hohe Sicherheit bieten in-
zwischen alle Plattformen an. Dies sind
auch die Mindestanforderungen an eine
Datenraum-Software, umamMarkt über-
haupt wettbewerbsfähig sein zu können.
Eine gute Performance wurde auch durch
verbesserte IT-Infrastruktur und denAus-
bau der Breitbandnetze im Wesentlichen
befördert.
Heute stehen Themen wie Datenqua-
lität, Usability, Integrierbarkeit in andere
Systeme und flexible Unterstützung von
Workflows als objektives Differenzie-
rungsmerkmal im Vordergrund. Trotz-
dem stellen viele Anbieter die Merkmale
Geschwindigkeit und Sicherheit immer
noch in den Fokus ihrer Marketingakti-
vitäten, da diese Attribute leichter zu ver-
mitteln und plakativer sind. Den Marke-
tingspezialisten ist dabei kein Vorwurf zu
machen. Denn zum einen richtet sich die
Werbung naturgemäß häufig an die Ent-
scheider, die in der täglichen Arbeit nicht
mit demInformationsmanagement befasst
sind. Zum anderen können die in der Pra-
xis meist sehr fragmentierten potenziellen
Nutzergruppen selbst noch kein klares
einheitliches Anforderungsprofil für eine
Datenraumsoftware aufstellen. Der Mehr-
wert und dieMächtigkeit eines integrierten
Datenraumsystems werden bisher nur von
wenigen Marktteilnehmern erkannt.
Die wichtigsten Anforderungen an ei-
nen digitalen Bestandsdatenraumkönnen
wie folgt zusammengefasst werden:
Usability
– Die Nutzung der Software
muss Spaß machen und darf nicht um-
ständlich sein
Datenqualität
– Die Qualität der Daten
und Informationenmuss auf einen Blick
erkennbar sein, die Datenqualität muss
für einzelne Bereiche nachprüfbar sein
Suchen & Anzeigen
– Dokumente und
Informationen müssen individuell und
auf möglichst vielfältige Art und Weise
abgerufen werden können
Upload & Ablage
– Smarte Lösungen zur
schnellen und komfortablen Migration
vonDokumenten undMetadaten auf die
Plattform müssen vorhanden sein
Workflows
–DieWorkflows des Kunden
sollten optimal unterstützt werden, auch
in Interaktionmit anderen Programmen
der IT-Landschaft des Kunden
Archivierung
– Dokumente müssen
flexibel und revisionssicher archiviert
werden können
UM DOKUMENTE UND DATEN OPTIMAL ZU
VERNETZEN
und austauschen zu können
sind weitere Standardisierung und eine
Verbesserung der Datenqualität von ho-
her Wichtigkeit. Im Bereich der reinen
Daten wurde durch die gif (Gesellschaft
für Immobilienwirtschaftliche Forschung)
bereits ein erster Schritt durch den um-
fangreichenRichtlinienkatalog „Richtlinie
gif-IDA“ unternommen.
Eine Standardisierung für den Bereich
der Dokumente müsste zum einen auf der
Ebene der beschreibenden Metadaten
(wie Dokumentenart, Erstellungsdatum,
Inhaltsbeschreibung/Betreff, Verfasser)
erfolgen. Ergänzend muss eine Festle-
gung hinsichtlich der erforderlichen Da-
ten- und Dokumentenqualität durch die
MARKTÜBERSICHT
DIE GRÖSSTEN DATENRAUMANBIETER FÜR DEN DEUTSCHEN MARKT
Ansarada
Architrave GmbH
astiga GmbH
(ehemals docurex)
AWARO
Brainloop
Imprima – iRooms
Intralinks
Multipartner
Nemetschek Crem Solutions
GmbH& Co. KG
Partnerloesungen/DocuWare
net-files GmbH
Quelle: REAG Real Estate Advisory Group, 2016
1...,52,53,54,55,56,57,58,59,60,61 63,64,65,66,67,68,69,70,71,72,...76
Powered by FlippingBook