Immobilienwirtschaft 10/2015 - page 103

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0.2015
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ie Immobilienstudie dient sowohl Arbeitnehmern als
auch Arbeitgebern: Der wirtschaftliche Aufschwung der
letzten Jahre führt teilweise zu kräftigen Gehaltssteige-
rungen. Gleichzeitig zwingt wachsender Wettbewerbs-
druck die Unternehmen der Immobilienwirtschaft, ihre
Personalkosten im Griff zu behalten. Um diesen Spagat zu meis-
tern, ist die Kenntnis der marktüblichen Gehälter eine wichtige
Basis für erfolgreiches Wirtschaften. Die Studie „Führungskräfte
und Spezialisten in der Immobilienwirtschaft“ ist eine der um-
fangreichsten Vergütungsanalysen für die Branche.
Laut der neuestenVergütungsstudie von Compensation Part-
ner entwickelten sich die Gehälter im Immobiliensektor im Jahr
2014 und 2015 jeweils positiv. „Im laufenden Jahr 2015 konnten
wir im Vergleich zu 2014 einen leicht ansteigenden Gehaltszu-
wachs feststellen“, sagt TimBöger, Geschäftsführer von Compen-
sation Partner. Dies zeige laut Böger eine robuste Lage der Im-
mobilienwirtschaft inDeutschland, die sich auch in einer soliden
Gehaltsentwicklung widerspiegelt. Für beide Jahre zusammen
bedeutet dies: Führungskräfte erlebten seit 2013/2014 ein Ge-
haltsplus von durchschnittlich 7,1 Prozent – bei den Fachkräften
wurde ein Zuwachs von 4,3 Prozent ermittelt.
Laut Studie beträgt das Gehaltsplus bei Führungskräften in
diesem Jahr 3,9 Prozent und das der Fachkräfte 2,3 Prozent. Im
Vergleich: Vergangenes Jahr gab es für Führungskräfte 3,2 Pro-
zent mehr Gehalt und Fachkräfte erlebten einen Zuwachs von
zwei Prozent.
Bei der Betrachtung der Vergütungsentwicklung seit 2006
stiegen die Gehälter insbesondere für Führungskräfte sehr stark
an – laut Studie um 43,5 Prozent. Die Gehälter für Fachkräfte
wuchsen im gleichen Zeitraumum 28,7 Prozent. Eine Führungs-
kraft, die 2006 beispielsweise rund 72.000 Euro verdiente, liegt
heute bei einem Jahresgehalt von rund 105.300 Euro. Eine Fach-
kraftmit einemEinkommen von 32.000 Euro im Jahr 2006 erhält
heute rund 41.550 Euro.
SUMMARY
»
Führungskräfte
bekamen seit dem vergangenen Jahr 7,1 Prozent mehr Gehalt, bei Fachkräften lag das Plus bei 4,3 Prozent. Seit 2006
stiegen insbesondere die Gehälter der Führungskräfte sehr stark an, insgesamt um 43,5 Prozent.
»
Nicht-monetäre Zusatzleistungen
sind vor allem in
großen Betrieben beliebt, Führungskräfte erhalten bis zu 29.000 Euro jährlich.
»
25 Prozent der Beschäftigten
haben zudem einen Firmenwagen.
»
GEHALTSNIVEAU
Branchenvergleich
Im Vergleich zu anderen Branchen liegt die Immobilienwirtschaft
beim Gehaltsniveau im Mittelfeld. Um 3,6 Prozent höher liegen
die aktuellen Gehälter als der Branchenschnitt. Wie die Gehälter
einzelner Positionen im Vergleich zu anderen Branchen ausfallen,
zeigen vier ausgewählte Beispiele.
Angegeben ist der Medianwert. Er hat gegenüber Mittelwerten
den Vorteil, dass er nicht von den Extremwerten beeinflusst wird.
Der Median teilt alle Werte in zwei gleiche Teile. 50 Prozent der
Werte liegen darunter, 50 Prozent darüber.
Median
Niederlassungsleitung
Immobilien 108.226 €
Ingenieurbüro 94.220 €
Bau
110.236 €
Beratung
96.350 €
Anlagenbau
121.580 €
Konsum- und
Gebrauchsgüter
178.526 €
Dienstleistung 78.529 €
Handel
102.350 €
Industrie
126.380 €
Leitung Finanz-
und Rechnungswesen
Immobilien 86.648 €
Ingenieurbüro 98.632 €
Bau
78.528 €
Beratung
-
Anlagenbau
105.260 €
Konsum- und
Gebrauchsgüter
88.720 €
Dienstleistung 86.240 €
Handel
88.452 €
Industrie
91.028 €
Median
Sekretariat
Immobilien 35.782 €
Ingenieurbüro 29.105 €
Bau
33.260 €
Beratung
37.040 €
Anlagenbau
34.021 €
Konsum- und
Gebrauchsgüter
49.870 €
Dienstleistung 30.628 €
Handel
30.986 €
Industrie
35.380 €
Mitarbeiter
im Marketing
Immobilien 48.982 €
Ingenieurbüro 41.872 €
Bau
49.447 €
Beratung
45.217 €
Anlagenbau
50.990 €
Konsum- und
Gebrauchsgüter
51.048 €
Dienstleistung 38.957 €
Handel
40.182 €
Industrie
50.248 €
Quelle:
Foto: albund/shutterstock
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