DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 11/2017 - page 14

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11|2017
NEUBAU UND SANIERUNG
BBSR-Analyse
Baulandpreise bremsen Neubau
Die Verteuerung von Bauland bremst den bezahlbaren Mietwohnungsbau
aus. Dies geht aus der Analyse „Bauland als Engpassfaktor für mehr be-
zahlbaren Wohnraum“ des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumfor-
schung (BBSR) hervor. Ihr liegen Kaufpreisdaten der amtlichen Gutach-
terausschüsse für Grundstückswerte zwischen 2011 und 2016 zugrunde.
In den fünf Jahren sind die durchschnittlichen Baulandpreise deutsch-
landweit um 27% von 129 € auf 164 €/m
2
gestiegen. In den Großstädten
verteuerte sich der Quadratmeter im gleichen Zeitraum um 33% − von gut
250 € auf knapp 350 €. In den städtischen Kreisen – häufig Umlandkreise
der Großstädte – legten die Kaufpreise für unbebaute Grundstücke um
19% von 132 € auf 156 €/m
2
zu, in den ländlichen Kreisen verteuerte
sich der Quadratmeter von 64 € auf 78 € (+20%). „Hohe Baulandpreise
treiben auf angespannten Märkten auch die Mieten im Neubau auf 14 bis
16 €/m
2
. Das lässt freifinanzierten Wohnungsbau zu bezahlbaren Mieten
nicht mehr zu“, beklagt Matthias Waltersbacher, Leiter des Referats
„Wohnungs- und Immobilienmärkte“ und Autor der Analyse.
Weitere Informationen:
Neubau und Sanierung
Energie und Technik
Rechtssprechung
Haufe Gruppe
Markt undManagement
Stadtbauund Stadtentwicklung
Die Entwicklung
der Bodenpreise
pro m
2
für indivi-
duelle Bebauung
von 2011 bis
2016
Quelle: BBSR
Weitere Informationen:
Neubau und Sanierung
Energie und Technik
Rechtssprechung
Haufe Gruppe
Markt undManagement
Stadtbauund Stadtentwicklung
Modulares Bauen
32 Wohnungen entstehen in knapp
sechs Monaten
Die Bauverein AG errichtet in Darmstadt-Arheilgen einen Ersatzneubau
mit 32 öffentlich geförderten Wohnungen. Die Besonderheit der zwei
baugleichen 4-geschossigen Gebäuderiegel mit Flachdach ist die ver-
gleichsweise kurze Bauzeit von sechs Monaten. Möglich wird dies durch
den Einsatz vorgefertigter Decken- und Wandelemente sowie vor Ort
einbaubarer Bad-Module. Auch der Verzicht auf eine Unterkellerung der
Gebäude trägt zur Verkürzung der Bauzeit bei.
Eine weitere Besonderheit der Wohnanlage in der Rodgaustraße ist die
hohe Energieeffizienz, die durch den Anschluss an eine Nahwärmezentrale
Visualisierung des Ersatzneubaus in Darmstadt-Arheilgen
Quelle: Bauverein AG
Angabe in %
33,1
Kreisfreie
Großstädt
e
45
40
35
30
25
20
15
10
5
0
darunter teure
41,7
Städtische
Kreise
18,7
Ländliche
Kreise
22,3
Insgesamt
27,0
(mit integriertem Blockheizkraftwerk) erreicht wird. So setzt die Bauver-
ein AG zum zweiten Mal auf eine Kombination aus Wärmecontracting und
Mieterstrom. Der Baustart erfolgte Ende Juni, bereits zum 1. Dezember
2017 sollen die Wohnungen vermietet werden.
Weitere Informationen:
Neubau und Sanierung
Energie und Technik
Rechtssprechung
Haufe Gruppe
Markt undManagement
Stadtbauund Stadtentwicklung
Zeitgemäßes Wohnen
Studentenwohnungen für Berlin
Die Gewobag Wohnungs-
bau-Aktiengesellschaft Ber-
lin will auf die wachsende
Zahl an Studierenden mit
dem Neubau von Studen-
tenwohnungen reagieren.
In der Amrumer Straße 16
und 36 in Berlin-Wedding
errichtet sie daher für diese
Zielgruppe die Zwillings-
bauten „Norderoog“ und
„Süderoog“, benannt nach
zwei Halligen der Insel
Amrum. Die Gebäudekomplexe mit 88 Wohneinheiten in unmittelbarer
Nähe einer Hochschule sollen bis zu 200 Studierenden Wohnraum bieten.
Geplant sind verschiedene Wohnformen für unterschiedliche Bedürfnisse
– vom Einzelappartement bis zur 7er-WG. Teilweise teilen sich mehrere
Wohneinheiten ein Bad. Die größtenteils barrierefrei gestalteten Wohnun-
gen sind hofseitig ausgerichtet und verfügen über umlaufende Balkone.
Die Fassade aus Profilglas soll schall- und wärmedämmend wirken und für
helle Innenräume sorgen.
Gemeinschaftsräume wie Küchen, Waschräume, Aufenthalts- und Fitness-
bereiche stehen allen Bewohnern zur Verfügung. „Studierende benötigen
einerseits private Lern- und Lebensräume, zum anderen aber die Möglich-
keit, in Gemeinschaft zu sein und sich auszutauschen – beides ermöglicht
unser flexibles Gebäudekonzept“, erläuterte Snezana Michaelis, Vorstand
der Gewobag. Durch ein sog. Cluster-System soll multifunktioneller,
bezahlbarer Wohnraum geschaffen und später eine flexible Nachnutzung
der Immobilien ermöglicht werden.
Visualisierung der Studentenwohnungen in der
Amrumer Straße
Quelle: Carpaneto.Schöningh + Lemme Locke Lührs
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