STÄDTEBAU UND STADTENTWICKLUNG
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4|2016
Stadtentwicklung in Hamburg
Gemischtes Quartier für die
Elbinsel geplant
Die IBA Hamburg GmbH führt in Abstimmung mit der Behörde für
Stadtentwicklung und Wohnen und dem Bezirksamt Hamburg-Mitte den
städtebaulich-freiraumplanerischen Wettbewerb „Auf gute Nachbarschaft
– Wohnen und Arbeiten zwischen den Kanälen“ durch. Entstehen soll in
Hamburg-Wilhelmsburg im Projektgebiet „Nord-Süd-Achse“ ein sozial
und funktional gemischt genutztes Quartier. Ziel ist eine verträgliche
Nachbarschaft von Wohnen, Gewerbe, Kleingartenanlagen, Freiflächen
und Bildungs- sowie Betreuungseinrichtungen bei gleichzeitig hohen
energetischen Standards.
Um die Bürgerbeteiligung zu vereinfachen, hat die Stadtwerkstatt der
Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen ein interaktives Online-Betei-
ligungstool entwickelt, das ab Februar 2016 unter
de abrufbar war. Bis Anfang März 2016 konnten Interessierte ihre Ideen,
Wünsche, Anregungen und Kritik auf einer virtuellen Karte des Projektge-
bietes hinterlassen.
Nach der geplanten Verlegung der Wilhelmsburger Reichsstraße im Jahr
2019 können im Projektgebiet Nord-Süd-Achse auf einer Fläche von ca.
49 ha rund 2.000 weitere Wohneinheiten und rund 30.000 m2 Brutto-
grundfläche für Gewerbe und Dienstleistungen entstehen. Das Gebiet
grenzt nördlich an das Projektgebiet Dratelnstraße, für welches im De-
zember der Wettbewerb entschieden wurde (siehe DW 2/2016, S. 6).
Weitere Informationen:
Neubau und Sanierung
Energie und Technik
Rechtssprechung
Haufe Gruppe
Markt undManagement
Stadtbauund Stadtentwicklung
Luftbild von Wilhelmsburg mit eingezeichnetem Projektgebiet
Quelle: IBA Hamburg GmbH / Falcon Crest Air
Stadterneuerung in Nürnberg
„Landbierparadies Nordost“ eröffnet
Die wbg Nürnberg GmbH Immobilienunternehmen hat eine in ihrem
Besitz befindliche Gaststätte mit Biergarten umbauen lassen und neu ver-
pachtet. Das Wirtshaus war jahrzehntelang an eine Nürnberger Brauerei
verpachtet. Nach mehreren Pächterwechseln ließ die Qualität der Be-
wirtschaftung jedoch nach. Im Rahmen des Stadterneuerungsprozesses,
der in den Jahren 2000 bis 2012 stattfand, äußerten die Anwohner den
Wunsch, dass dort wieder eine bürgerliche Gastwirtschaft entstehen solle.
Im Frühjahr 2015 fällte die wbg die Entscheidung, an die Besitzer der
„Landbierparadies GmbH“ zu verpachten, die ein drittes Lokal eröffnen
wollten. Die wbg Nürnberg investierte knapp 1 Mio. € in das Gebäude und
in den Biergarten, die Pächter nochmals rund 250.000 € in die gastrono-
mische Ausstattung.
„Im Rahmen unserer Überlegungen zur Quartiersentwicklung war
uns wichtig, dass es einen Neuanfang im Sinne der Bürger gab“, sagte
wbg-Geschäftsführer Ralf Schekira bei der Eröffnung. Er sei außerdem
überzeugt, dass die neuen Pächter aufgrund ihrer sozialen Einstellung gut
ins Konzept der wbg passen. Dies zeige nicht nur ein günstiges Eröff-
nungsangebot, sondern auch die Tatsache, dass die Betreiber anlässlich
der Eröffnung anstelle von Geschenken um eine Spende zu Gunsten des
Kindergartens St. Lukas gebeten hätten.
Weitere Informationen:
Neubau und Sanierung
Energie und Technik
Rechtssprechung
Haufe Gruppe
Markt undManagement
Stadtbauund Stadtentwicklung
wbg-Geschäftsführer Frank Thyroff (l.) übergab den Schlüssel an das Pächterehe-
paar Joachim und Charlotte Glawe mit seinem Kollegen Ralf Schekira (r.)
Die Nominierten stehen fest
Am
22. Juni 2016
wird auf dem Wohnzukunftstag des GdW bereits
zum neunten Mal der Preis Soziale Stadt verliehen. Der Preis würdigt
Projekte, die soziale Aktivitäten in den Wohnquartieren fördern.
Eine elfköpfige Jury hat nun aus allen Bewerbungen die besten 18
Projekte in sechs Kategorien nominiert. Die nominierten Projekte
sollen den sozialen Zusammenhalt im Stadtteil fördern und für ein
Zusammenspiel von städtebaulicher Aufwertung und sozialem Enga-
gement sorgen. Außerdem sollen sie zeigen, wie sozialen Konflikten
innerhalb von Nachbarschaften sowie der sozialen Entmischung und
krisenhaften Entwicklung von Wohnquartieren begegnet werden
kann und wie Integrationserfolge nachhaltig gesichert werden kön-
nen. Eine ausführliche Meldung mit Aufzählung aller
18 Projekte haben wir online veröffentlicht:
Weitere Informationen:
bit.ly/SozStadt2016
PREIS SOZIALE STADT 2016
Quelle: wbg, Foto: Birgit Hunger