Ulrike Silberberg
Chefredakteurin
EDITORIAL
Wohngesundheit und
nachhaltiges Bauen
Nachhaltigkeitskonzeptionen sind in der Wohnungswirtschaft längst
angekommen. Sie entwickeln sich konstant weiter, Anfang März z. B. mit
der Aktualisierung des „Leitfaden zur branchenspezifischen Ergänzung
des Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) – eine Orientierungshilfe für
Wohnungsunternehmen“. Bereits Ende Februar ist der GdW für diesen
Leitfaden mit dem Immobilienmanager Award in der Kategorie „Nachhal-
tigkeit“ ausgezeichnet worden (siehe Seite 39).
Viele Fragen im Kontext der Nachhaltigkeitsthemen sind allerdings noch
unbeantwortet oder ergeben sich erst im Zuge genauerer Betrachtung.
Dazu gehören u. a. Fragen nach Produktkreisläufen oder der Raumluft-
qualität. Wie kann Bauen z. B. in kompletten Produktzyklen funktionieren,
ohne dass Abfall entsteht? Was ist im Hinblick auf den Brandschutz, die
Ökobilanz und die Kosten zu beachten?
Hiermit hat sich die Nassauische Heimstätte/Wohnstadt - mit Fokus auf
Dämmmaterialien im Neubau und bei der Sanierung - befasst. Sie ließ
vom Institut für angewandte Energiesimulation und Facility Management
(ifes) wissenschaftlich untersuchen, welche Materialien für ihre Immo-
bilienbestände optimal sind. Welche Empfehlungen sich daraus ergeben
haben, lesen Sie ab Seite 30.
Was kann bereits bei der Ausschreibung und auf der Baustelle getan
werden, wenn man an die spätere Raumluftqualität denkt? Funktioniert
geprüft gesundes Bauen und Modernisieren unter den Rahmenbedingun-
gen eines kleineren Wohnungsunternehmens? Am Beispiel einer Senioren-
wohnanlage am südöstlichen Rand des Harzes in Sachsen-Anhalt zeigen
wir, wie (Seite 26).
Mit der Zuwanderung von Flüchtlingen und Asylbewerbern nach Deutsch-
land ergeben sich für die Wohnungsunternehmen neue, teils religiös be-
dingte Anforderungen für die Ausstattung der Wohnungen. Im Speziellen
gehen wir ab Seite 56 auf die Gestaltung von Sanitärräumen für Muslime
in Wohnungen und Notunterkünften ein.
Ich wünsche Ihnen eine facettenreiche Lektüre!
Ihre