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Internationaler Controller Verein eV
Controller als Business Partner sind gefor-
dert, auch die Umsetzung von Nachhaltig-
keitszielen aktiv zu unterstützen. Um die
Auseinandersetzung des Controllings mit
der „grünen Herausforderung“ zu fördern,
zeichnet alljährlich die Péter Horváth-Stif-
tung in Kooperation mit dem Internationa-
len Controller Verein (ICV) die innovativste
und effektivste „grüne“ Controllinglösung
zur Gestaltung und Steuerung von ökologi-
schen Strategien, Programmen, Projekten
und Maßnahmen in Unternehmen und
öffentlichen Einrichtungen aus.
Der Green-Controlling-Preis ist mit 10.000,-
Euro dotiert. Der Preis wird seit 2011 alljährlich
verliehen. Im ICV arbeitet ein Fachkreis „Green
Controlling for Responsible Business“. Einge-
reicht werden können alle Lösungen, die seit dem
Jahr 2016 umgesetzt worden sind. Bewerbungs-
schluss ist am 15. August 2018, der Preis wird
auf dem 32. Stuttgarter Controller-Forum am
18./19. September 2018 in Stuttgart verliehen.
Die bisherigen Preisträger: Deutsche Post DHL
„Carbon Accounting & Controlling“ (2011);
Hansgrohe SE „Green Controlling – Green Profit
– Green Future“ (2012); Volkswagen AG „Think
Blue. Factory. Umweltcontrolling“ (2013); Flug-
hafen Stuttgart GmbH „fairport Controlling“
(2013); Takata AG „Maximize innovation to mini-
mize environmental impact“ (2014); STABILO
International GmbH „Controlling als Business
Partner der nachhaltigen Unternehmensfüh-
rung“ (2014); Deutsche Telekom AG „Green-
Controlling für konzernweite Transparenz“
(2015); VAUDE Sport GmbH & Co. KG „Green
Controlling im Unternehmenssteuerungsprozess
integriert“ (2015); Voith GmbH „Transparenz
sorgt für Competitive Spirit“ (2015); Robert
Bosch GmbH „Entwicklung eines Systems für
strategisches und operatives Umweltcontrolling“
(2016) und DATEV eG „Nachhaltigkeitscheck –
Führungsinstrument zur Verankerung von Nach-
haltigkeit in der Unternehmenssteuerung“
(2016); PORSCHE AG „Betriebswirtschaftliche
Steuerung der CO2-Zielerreichung“ (2017).
Q
Mehr:
Green-Controlling-Preis 2018 ausgelobt: Bewerben bis 15. August!
Warum der Fachkreis seinen Namen erweitert hat
Wir haben mit Vera Stelkens und Dr.
Alexander Stehle, Führungsduo im Fach-
kreis „Green Controlling for Responsible
Business“, gesprochen.
Ihr Fachkreis im Internationalen Controller
Verein (ICV) hat einen neuen Namen: „Green
Controlling for Responsible Business“.
Wie kam es zu dieser Namensänderung?
Vera Stelkens:
Namensänderung würde ich es
nicht nennen, schließlich bleiben wir unserem
„Markennamen“ Green Controlling treu. Wir
möchten mit der Namenserweiterung stärker
signalisieren, dass sich der Fachkreis – wie
der bisherige Name vielleicht fälschlicherweise
suggeriert – nicht nur mit der Steuerung von
Umweltschutzthemen befasst, sondern dass
für uns das Controlling ökonomischer, öko-
logischer und sozialer Ziele und damit eine
verantwortungsvolle Unternehmensführung
im Ganzen von Bedeutung ist.
Der Fachkreis „Green Controlling for
Responsible Business“ hat im Frühjahr ein
neues Whitepaper mit dem Titel „10
Thesen zum Green Controlling“ heraus-
gebracht. Was hat es damit auf sich?
Alexander Stehle:
Im Zuge der Änderung des
Fachkreisnamens haben wir zum einen sehr
intensiv über die Inhalte und die Ausgestaltung
eines idealtypischen Green Controllings nach
unserer Vorstellung diskutiert. Zum anderen
haben wir seit unserer Gründung 2011 ein
Green Controlling aus unterschiedlichen Pers-
pektiven betrachtet, viel Wissen zusammen-
getragen und eine Menge an Publikationen
generiert. Daher haben wir die aktuelle Posi-
tion des Fachkreises in dem Thesenpapier
zusammengefasst, in dem wir unsere Vision
eines „guten“ Green Controllings anhand von
zehn praxisorientierten Thesen beschreiben.
Was sind denn die drei zentralen Thesen
in Ihrem Whitepaper?
Vera Stelkens:
Die Betonung, dass Green Cont-
rolling aus unserer Sicht sowohl ökonomische
als auch ökologische und soziale Ziele adres-
siert, ist ein zentraler Punkt. Darüber hinaus
sehen wir die Kooperation von Controllern und
Nachhaltigkeitsexperten als wesentlichen Fak-
tor für den Erfolg des Green Controllings. Diese
Zusammenarbeit praktizieren wir übrigens
auch im Fachkreis schon erfolgreich. Last but
not least, ist für uns auch die möglichst
quantitative Messung der Nachhaltigkeits-
leistung bzw. -ziele essentiell, damit der
Controlling-Regelkreis funktioniert.
Nachdem das Whitepaper publiziert ist,
worauf liegt 2018 der Fokus der Fachkreis-
arbeit?
Alexander Stehle:
Unser Schwerpunktthema
2018 und 2019 wird „Total Impact Measure-
ment“ sein, d.h. die ganzheitliche Messung
und Bewertung der Unternehmensaktivitäten.
Wir wollen uns dabei einen Überblick über die
(zumeist externen) Anforderungen und die
existierenden Methoden dieser sogenannten
„Wertrechnungskonzepte“ verschaffen und
bewerten, welchen Beitrag diese für ein Green
Controlling leisten können.
Q
Mehr: ICV-Website > „Fachkreise“
Dr. Alexander Stehle
Vera Stelkens