03/17 personalmagazin
über den autoritären und impulsiven Führungsstil von Donald Trump
wird derzeit weltweit hitzig diskutiert. Zwar ist die Ablehnung in
Deutschland sehr groß und der amerikanische Präsident könnte die
Stellenanforderungen für einen CEO-Posten in einem Dax-Konzern
nicht erfüllen, wie einige Headhunter raunen, doch die breite öffent-
liche Entrüstung verdeckt, dass sein Führungsansatz auch Bewunde-
rung findet. „Was können Manager von Trump lernen“, titelte etwa das
Manager Magazin, ähnlich
die „Welt“. Es werden immer
wieder drei Dinge genannt,
die seinen Erfolg erklären
(politische Ursachen werden
hier nicht betrachtet): Seine
einfache Sprache, seine
Emotionen und das Schaffen
von Wirklichkeiten, indem
– auch falsche – Behaup-
tungen häufig wiederholt
werden. Während ihm seine
Gegner seine Lügen und
seine Sprunghaftigkeit vorwerfen, nehmen ihm seine Anhänger das
nicht übel. Stanford-Professor Jeffrey Pfeffer hat dafür eine einfache
Erklärung: Sein Erfolg als Geschäftsmann verschafft ihm Autorität und
Bewunderung und überlagert für seine Anhänger alle negativen Seiten.
Ein Phänomen, das Psychologen „kognitive Dissonanz“ nennen.
Seit Amtsantritt nimmt der Aufruhr gegen Trump Woche für Woche
zu: Es kommt zu Massendemonstrationen, Gerichte, Bürgermeister
und CEOs stellen sich seinem Rassismus und Protektionismus ent-
gegen. Noch scheint das seinem Status als „starker Führer“ eher zu
nützen, doch wenn sein Handeln zu keinen spürbaren und erlebbaren
Erfolgen für seine Anhänger führt, könnte es ihm zur Falle werden.
Was aber geschieht, wenn Trump mit seiner Präsidentschaft Erfolg
hat? Die geopolitischen Verwerfungen werden groß sein und autoritäre
Führungsmodelle bekommen Rückenwind, auch in den Unternehmen.
Liebe Leserinnen und Leser,
„Was pas-
siert eigent-
lich, wenn
Donald
Trump mit
seinem autoritären Füh-
rungsstil Erfolg hat?“
Reiner Straub, Herausgeber
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EDITORIAL