02/17 personalmagazin
es heißt ja, wir leben in postfaktischen Zeiten. Diesen Satz hat neulich Bundes
kanzlerin Angela Merkel formuliert und damit die Diskussion aufgegriffen,
dass die gefühlte Realität wichtiger sei als die Fakten. Als Paradebeispiel dafür
gilt der Wahlkampf von Trump, der mit Behauptungen Stimmungen erzeugte,
die nicht der Wahrheit entsprachen. Mit offensichtlichen Lügen Interessen
zu verfolgen ist nicht wirklich neu. Die Liste von historischen Lügen ist lang.
WalterUlbricht behauptete, niemand habe die Absicht eine Mauer zu bauen,
was kurz danach aber geschah. Der
Irakkrieg wurde mit der Gefahr
von Massenvernichtungsmitteln
begründet, die nie gefunden wurden.
Barschel gab sein Ehrenwort – um
nur einige Beispiele zu geben. Lügen
wurden schon immer verbreitet.
Das Gerede vom postfaktischen
Zeitalter entlarvt sich selbst als eine
Lüge, und Lügen haben kurze Beine.
Gefühle und Einschätzungen müssen
sich an Fakten messen lassen, wobei
es Fakten nicht ohne (subjektive) Interpretationen gibt. Daran wird sich nichts
ändern. Und wir sind deshalb stolz, dass wir Ihnen in diesem Heft exklusive
Fakten liefern können, an deren Erhebung die Haufe-Gruppe mitgewirkt hat.
Professor Rüdiger Kabst von der Universität Paderborn präsentiert Ihnen
zusammen mit seinem Team die Ergebnisse der Cranet-Studie, die Daten aus
40 Ländern zu der weltweit größten Studie zum Zustand des Personalmanage
ments zusammengetragen hat. Der internationale Vergleich ist für HR-Manager
allerdings ernüchternd: Deutschland liegt zum Spitzenfeld weit zurück.
Ihr
Liebe Leserinnen und Leser,
„Im inter
nationalen
Vergleich
von HR
schneidet
Deutschland schlecht ab.“
Reiner Straub, Herausgeber
3
EDITORIAL