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TITEL
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PERSONALPLANUNG
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D
ie Großen, die Kleinen, die
Dicken zu uns!“, warb das
Modehaus Marx in Trier in
den 1970er-Jahren für seine
reiche Auswahl an Sonder- und Zwi-
schengrößen. Heute noch behauptet
sich damit das Traditionsunternehmen,
das 87 Mitarbeiter hat, gegen die starke
Konkurrenz in der Fußgängerzone der
100.000-Einwohner-Stadt an der Mosel.
„Wie für unsere Kunden gilt auch für
unsere Mitarbeiter: Sie haben höchst
unterschiedliche Eigenschaften, Bedarfe
und Ansprüche“, sagt die Geschäftsfüh-
rende Gesellschafterin Karin Kaltenkir-
chen. „Das spiegelt sich in einer Vielzahl
beruflicher Qualifikationen wider. Wenn
wir diese fein abgestimmte Mischung
an HR-Ressourcen langfristig sichern
wollen, müssen wir neue Wege in der
Personalplanung gehen.“
Seit Mitte 2014 nimmt das Modehaus
Marx an dem Projekt „Strategische Per-
sonalplanung für KMU“ teil, das vom
Bundesministerium für Arbeit und
Soziales (BMAS) im Rahmen der Ini-
tiative Neue Qualität der Arbeit (Inqa)
Von
Christoph Stehr
gefördert wird. Ziel war es, einen um-
fassenden Werkzeugkasten zur strate-
gischen Personalplanung für kleine und
mittelständische Unternehmen – laut
Definition der EU-Kommission sind das
Betriebe bis 250 Mitarbeiter – zusam-
menzustellen. Nach knapp drei Jahren
befindet sich das Projekt in der End-
phase und das Projektteam, bestehend
aus dem Institut für Beschäftigung und
Employability IBE als Leitung, der Deut-
schen Gesellschaft für Personalführung
e.V. (DGFP), der Dynaplan AG, der WMP
Consult – Wilke Maack GmbH und der
Zukunftsallianz Arbeit & Gesellschaft
e.V. (ZAAG), legt nun ein Ergebnis vor,
das „Starter-Set Strategische Personal-
planung – geeignet für KMU“. Zentraler
Baustein ist der KMU-Planungsrechner,
der auf der Simulationssoftware Dyna-
plan Smia beruht und zukünftige Per-
sonalbedarfe mit der Entwicklung des
Mitarbeiterbestands abgleicht. Dabei
geht es nicht nur um die Anzahl der be-
nötigten Mitarbeiter, sondern auch um
die Kompetenzen, die in Zukunft benö-
tigt werden. In wenigen Wochen können
alle mittelständischen Arbeitgeber das
aus sechs Instrumenten, darunter ein
Planen lohnt sich
PROJEKT.
Auch kleinere Unternehmen brauchen eine strategische Personalplanung.
Wie viel das bringt, belegen die Teilnehmer eines vom BMAS geförderten Projekts.
„Wenn wir unsere HR-Ressourcen lang-
fristig sichern wollen, müssen wir neue
Wege in der Personalplanung gehen.“
Karin Kaltenkirchen, Modehaus Marx in Trier
© HELMUT THEWALT TRIER
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