personalmagazin 06/2016 - page 35

06/16 personalmagazin
DR. HENDRIK MERTENS
ist Head of Occupational
Health & Medical, Hera-
eus Holding GmbH
ROLAND HEHN
ist Chief
Human Resources Officer,
Heraeus Holding GmbH
PROF. DR. RAINER
WIELAND
ist Leiter des
Arbeitsbereichs Arbeits-
und Organisationspsycho-
logie, Schumpeter School of Business
and Economics.
Optimierungsprozess angestoßen
wird. Nach internen Abschätzungen
können im Vergleich zu einem klas-
sischen „Gießkannenprinzip“ bei-
spielsweise mit flächendeckender
Befragung aller Mitarbeiter bezie-
hungsweise mit einem umfassenden
Workshop-Ansatz Einsparungen an
Befragungs-/Workshopkosten von
etwa 50 bis 70 Prozent realisiert
werden. Dies beinhaltet nicht einmal
potenziell unnötige Folgekosten, die
durch einen verständlichen Aktio-
nismus nach organisationaler Kom-
plettanalyse entstehen können.
Weiterhin fördert dieser Prozess
die Abstimmung und Integration in-
terner wie externer Beratungs- und
Unterstützungsfunktionen, da die
umfassende Analyse auf Basis des
5x5 Wirkmodells auf der Maßnah-
menseite unterschiedliche Unterneh-
mensfunktionen zusammenbringt.
Mit anderen Worten können poten-
zielle unternehmensinterne Ineffi-
zienzen bedingt durch oftmals nicht
koordinierte Aktivitäten verschie-
dener Funktionsbereiche vermieden
werden.
Unternehmenseigenes und exter-
nes Wissen zusammenbringen
Im Sinne eines integrierten Vorge-
hens muss aber die berechtigte Fra-
ge zugelassen werden, ob ein solch
partizipativer Ansatz alle relevanten
Leistungsfähigkeitspotenziale in ei-
nem Unternehmensbereich identifi-
zieren kann. Häufig werden externe
Experten und ihre Ansätze für Per-
formance-Management-Initiativen
in Unternehmen zur Identifizierung
von Optimierungspotenzialen im
Arbeits-/Produktionssystem heran-
gezogen.
Aus unserer Sicht haben beide Pro-
zesse ihre Berechtigung, sind aber
jeder für sich unvollständig, da das
Risiko besteht, dass entweder die
Erfahrungen, das Wissen und die
Motivation der Mitarbeiter oder aber
wichtiges externes Know-how unbe-
rücksichtigt bleiben.
Daher hat Heraeus den LFP-I ba-
sierten Ansatz mit dem Experten-
ansatz der Heraeus „Operational
Excellence-Initiative“ gekoppelt, der
sich in der Umsetzung auch an ex-
ternem Know-how bedient. Die an-
gesprochenen internen Ineffizienzen
und Irritationen durch parallele
Projekte mit gleichem Ziel können
dadurch größtenteils vermieden
werden. Zudem verspricht die Inte-
gration beider Konzepte neben einer
höheren „Optimierungs-Akzeptanz“
in der Belegschaft große Synergie-
und Nachhaltigkeitspotenziale hin-
sichtlich der Leistungsfähigkeit wie
Performance des Unternehmens.
So liefert das Gesundheitsmanage-
ment mit dem hier beschriebenen
„leistungsfähigkeitsorientierten“
Vorgehen einen wichtigen KPI zur
Unternehmenssteuerung.
DerLFP-Ierweistsichinsbesondere
als wichtiges Steuerungstool für den
HR Business Partner (HR BP). Des-
sen Rolle ist gut geeignet, den LFP-I
als Leistungskennzahl für HR in
einem integrierten Prozess zur vo-
rausschauenden, umfassenden und
nachhaltigen Optimierung der Lei-
stungsfähigkeit im Unternehmen zu
verantworten.
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