personalmagazin 11/2015 - page 3

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das Gesetz zur Frauenquote, das im Januar 2016 in Kraft tritt, schreibt
rund 3.500 Unternehmen vor, verbindliche Zielquoten für die oberen
Führungsebenen festzulegen. Nun zeichnet sich ab, dass die meisten
Unternehmensleitungen die Spielräume, die das Gesetz bietet, aus-
nutzen und lediglich den Status Quo ihrer Frauenanteile als Zielquote
festschreiben. Sie erfüllen damit den Wortlaut des Gesetzes, aber
unterlaufen sie den Geist des Gesetzes, wie etwa Bundesjustizminister
Heiko Maas unterstellt?
Auf den ersten Blick mag
das so wirken, doch das ist
nur die halbe Wahrheit. Im
Personalmagazin kommen-
tieren wir seit Jahren den
„Statusbericht Frauen in
Führungspositionen“, den
die Dax-Konzerne jährlich
vorlegen. Dabei zeigt sich,
dass über 80 Prozent der
Konzerne den Frauenan-
teil in Führungspositionen
deutlich gesteigert haben, die Spitzenreiter sogar um über 50 Prozent.
Auch die beiden größten HR-Organisationen, der BPM und die DGFP,
werden mittlerweile von Frauen geführt. Das Ziel der Gleichstellung
ist natürlich längst noch nicht erreicht und die Männerbünde in den
Unternehmensleitungen tun sich damit nach wie vor schwer, wie die
Umfrage der DGFP unter den Mitgliedsunternehmen zeigt: Lediglich
zwölf Prozent der Unternehmen haben die Erhöhung der Frauenanteile
als strategisches Ziel definiert. Das ist erschreckend, doch der Wandel
ist unumkehrbar in Gang gekommen. Die Transparenz und der Druck
aus dem Talentmarkt werden dafür sorgen, dass die Männerbünde
das Thema nicht aussitzen können. Unser Titelthema zur Frauenquote,
das dritte innerhalb von drei Jahren, wird nicht das letzte sein. Gleich­
berechtigung gehört zu den zentralen Eckpfeilern der Personalpolitik.
Liebe Leserinnen und Leser,
„Die Män-
nerbünde in
den Chef-
etagen der
Firmen tun
sich mit der Frauenquote
nach wie vor schwer.“
Reiner Straub, Herausgeber
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EDITORIAL
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