Immobilienwirtschaft 10/2015 - page 56

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EXPO REAL
2015
I
PROJEKTENTWICKLER
trugen mit 5,6 Prozent zu diesem Ergeb-
nis bei. Im Fokus der Anleger standen vor
allem die Top-6-Standorte, auf die gut die
Hälfte des Umsatzes entfiel. Viel Bewe-
gung wies auch der Investmentmarkt mit
Wohnimmobilien auf. Neben demHandel
mit großen Portfolios erfreuten sich Pro-
jektentwicklungen steigender Beliebtheit.
Insgesamt wurden 940 Millionen Euro in
Wohnungsprojekte investiert, was gegen-
über demVorjahreszeitraum einer Steige-
rung um fast 50 Prozent entspricht. In den
begehrten Metropolen sind unbebaute
Grundstücke knapp und teuer. Bestand-
sobjekte in zentralen Lagen, die ein Re-
furbishment lohnen, entwickeln sich zur
Mangelware. Hinzu kommen lange Ge-
nehmigungszeiten, steigende Baukosten,
sich stets verschärfende Anforderungen
von EnEV und Brandschutz sowie immer
umfassendere Auflagen der Kommunen
imHinblick auf Sozialbauquote, Stellplät-
ze und Infrastruktur. Banken engagieren
sich wieder bei großvolumigen Projekt-
entwicklungen, fordern allerdings mehr
Eigenkapital. Alternative Finanzierungs-
modelle wie Forward Deals bringen vo-
lumenmäßig keine wirkliche Entlastung.
STRATEGIEN FÜR DEN ERFOLG
„Nach der
Ausgliederungvon formart aus demHoch-
tief-Konzern haben wir unsere Finanzie-
rung von Konzernfinanzierungen kom-
plett auf einzelne Projektfinanzierungen
umgestellt. Damit haben wir gute Erfah-
rungen gemacht“, berichtet Geschäftsfüh-
rer Kruno Crepulja. Der Wohnungsent-
wickler gehört seit dem vergangenen Jahr
zum Fondsmanager Activum. „Finanzie-
rungen von Entwicklungen sind für uns
kein Problem, da wir im Zweifel auf die
Finanzkraft der Familie Otto zurückgrei-
E
in Projektentwickler trägt sowohl
das Entwicklungs- als auch das Bau-
kosten- und Vertriebsrisiko. Banken
zeigen sich inzwischen wieder finanzie-
rungsfreudiger, fordern jedoch meist
deutlich höheren Eigenkapitaleinsatz
als noch vor der Finanzkrise. Developer
sind zudem einer Vielzahl von Verän-
derungen wie Zinsschranke, Grunder-
werbsteuererhöhungen, steigenden Bau-
kosten und verschärften Anforderungen
der Energie-Einsparverordnung (EnEV)
ausgesetzt. Dies erfordert eine kontinu-
ierliche Anpassung der internen Prozesse
und Strukturen bis hin zur Umstellung der
Geschäftsstrategie.
DER PROJEKTENTWICKLERMARKT WÄCHST
Für den Zeitraum 2012 bis 2019 kommt
bulwiengesa auf etwa 3.440 Immobili-
enprojektentwicklungen in den Städten
Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg,
Köln, München und Stuttgart. Dabei weist
der Projektentwicklermarkt mit 112Milli-
arden Euro ein aktiviertes Plus von zwölf
Prozent gegenüber der Vorjahresstudie
auf. Die Flächen in Planung nehmen laut
Studie seit drei Jahren kontinuierlich zu
und liegen mit elf Millionen Quadratme-
tern über allen bisherig recherchierten
Zahlen. „Es ist aktuell ein spannungsgela-
denerMarkt mit durchaus hoher Nachfra-
ge, aber auch steigendemWettbewerb und
exponentiell steigendenGrundstücksprei-
sen“, stellt Andreas Schulten, Vorstand von
bulwiengesa, fest.
STEIGENDE ANFORDERUNGEN ALS HEMM-
NIS
Mit einem Transaktionsvolumen von
gut 24,3 Milliarden Euro wurde laut BNP
Paribas Real Estate das Vorjahresergebnis
auf den Investmentmärkten um fast 41
Prozent übertroffen. Projektentwickler
Spannung im Markt bei starkem Wettbewerb
In den Hot-Spots der deut-
schen Immobilienmärkte
drehen sich so viele Bau-
kräne wie selten zuvor. Ob
Gewerbe- oder Wohnimmo-
bilien – in guten Lagen ist
die Nachfrage stets höher
als das Angebot. Die positive
Situation beflügelt auch die
Big Player der Projektent-
wickler. Trotzdem ist deren
Geschäft komplex und ge-
wiss nicht ohne Risiko.
Foto: Mad Dog/shutterstock
PROJEKTENTWICKLER
AUF DER EXPO
Unternehmen Halle/Stand
ECE Projektmanagement B2/340
Ansprechpartner: Gesine Wempe,
Tel.: +49 171 2249829
Strabag Real Estate
C1/310
Ansprechpartner:
Thomas Auhagen und Kollegen
formart
A1/423
Ansprechpartner:
Kruno Crepulja und Team
MESSE-TIPP
1...,46,47,48,49,50,51,52,53,54,55 57,58,59,60,61,62,63,64,65,66,...116
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