DIE_WOHNUNGSWIRTSCHAFT 06/2016 - page 8

STÄDTEBAU UND STADTENTWICKLUNG
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6|2016
BBSR-Studie
Große regionale Unterschiede beim
„Flächenverbrauch“ in Deutschland
Die Flächeninanspruchnahme für neue Siedlungen, Gewerbe und
Verkehrsinfrastruktur ist zwischen 2011 und 2014 leicht auf 69 ha pro
Tag gesunken. Im Zeitraum 2009 bis 2012 waren es noch 74 ha. Die
Inanspruchnahme neuer Fläche liegt damit noch weit über dem Ziel von
30 ha pro Tag, das die Bundesregierung in der nationalen Nachhaltig-
keitsstrategie als Zielwert für 2020 formuliert hat. Die größten Spar-
potenziale gibt es in dünner besiedelten Räumen, wie eine Auswertung
des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) zeigt.
Die Forscher werteten Daten der amtlichen Flächenstatistik von Bund
und Ländern aus. Jeder Bundesbürger beanspruchte 2014 demnach im
Durchschnitt 602 m2 Boden. Während die durchschnittliche Siedlungs-
und Verkehrsfläche pro Einwohner in kreisfreien Großstädten zwischen
2011 und 2014 leicht um 1,6% zurückging, stieg sie in den dünn besie-
delten ländlichen Landkreisen um 1,5%.
Nach wie vor weisen Kommunen mit schrumpfender oder stagnierender
Bevölkerung weitere Gewerbeflächen und teilweise auch Bauland
für Wohnungsbau aus. Dabei sind in vielen Dörfern und Städten
bereits genügend wiedernutzbare Flächenpotenziale vorhanden, so die
Studie. Bundesweit stünden über 120.000 ha allein an Brachflächen
und Baulücken zur Verfügung. Dies entspreche mehr als dem Vierfachen
der Fläche, die derzeit jährlich neu für Siedlung und Verkehr bean-
sprucht werde.
Weitere Informationen:
Neubau und Sanierung
Energie und Technik
Rechtssprechung
Haufe Gruppe
Markt undManagement
Stadtbauund Stadtentwicklung
Terminhinweis
10. Bundeskongress Nationale
Stadtentwicklungspolitik
Die Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsi-
cherheit, Dr. Barbara Hendricks, lädt gemeinsam mit der Bauminister-
konferenz der Länder, dem Deutschen Städtetag und dem Deutschen
Städte- und Gemeindebund zum 10. Bundeskongress Nationale Stadtent-
wicklungspolitik am
14. und 15. September 2016
nach Hannover ein.
Der 10. Bundeskongress widmet sich der aktuellen Frage, wie der Zusam-
menhalt der Gesellschaft im Quartier, in der Stadt und in der Kommune
zukünftig gestaltet werden kann – über Ressorts und Disziplinen hinweg,
mit Blick auf Zuwanderung, Integration, Beteiligung, angespannte
Wohnungsmärkte auf der einen Seite und demografischen Wandel auf der
anderen Seite. Renommierte Fachleute und Vertreter aus Politik, Planung
und der Zivilgesellschaft bringen ihre Erfahrungen und Kenntnisse ein und
werden gemeinsam an diesen Themen arbeiten. Eine Projektbörse wird
auch dieses Jahr das Kongressprogramm inhaltlich und kommunikativ
ergänzen.
Weitere Informationen:
Neubau und Sanierung
Energie und Technik
Rechtssprechung
Haufe Gruppe
Markt undManagement
Stadtbauund Stadtentwicklung
Neuer Gemeinschaftsgarten
Die degewo AG hat in der Berliner Gropiusstadt ein neues Urban-
Gardening-Projekt initiiert. Im Innenhof der Wohnhäuser am
Käthe-Dorsch-Ring entsteht seit Mitte März 2016 ein 500 m2 großer
Gemüsegarten. Um das gemeinschaftliche Gärtnern auch in der
Großsiedlung am Stadtrand bekannter zu machen, ist das Woh-
nungsunternehmen eine Kooperation mit den Vereinen Common
Grounds e. V. und Himmelbeet gGmbH eingegangen (siehe auch DW
10/2015, S. 6).
Beim Pflanzen, Jäten und Ernten sollen die Quartiersbewohner
die Möglichkeit haben, nachbarschaftliche Kontakte zu knüpfen.
Gefördert wird die Begleitung des Gemeinschaftsgartens in der
Gropiusstadt vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau
und Reaktorsicherheit sowie dem Umweltbundesamt. Die degewo
finanziert die Gartenbauarbeiten und fachliche Betreuung und stellt
das Gartenland kostenfrei zur Verfügung.
URBAN GARDENING IN BERLIN
Weitere Informationen:
Rechtssprechung
Haufe Gruppe
Markt undManagement
SIEDLUNGS- U. VERKEHRSFLÄCHE JE EINW. 2011-2014
ZUNAHME DER SIEDLUNGS- UND VERKEHRSFLÄCHE
kreisfreie Großstädte
städtische Kreise
Verkehrsfläche
ländliche Kreise mit
Verdichtungsansätzen
Gebäude- und Freifläche,
Betriebsfläche (ohne Abbauland)
Erholungsfläche inkl. Friedhöfe
dünn besiedelte ländliche
Kreise
2,0
150
1993-96 1997-00 2001-04 2005-08 2011-14
Ziel 2020
120
120 129
115
104
74 69
30
90
30
60
0
1,0
1,5
0,5
- 0,5
- 1,5
- 1,0
- 2,0
0
Datenbasis: Flächenerhebung des Bundes und der Länder,
Berechnungen des BBSR
Datenbasis: Flächenerhebung des Bundes und der Länder,
Berechnungen des BBSR
Angaben in Prozent
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