DIE_WOHNUNGSWIRTSCHAFT 06/2016 - page 11

Refugees Welcome. Konzepte für
eine menschenwürdige Architektur
Eine „Architektur des Ankommens“ – wie
müsste sie aussehen? Dieser Fragestellung
nähert sich das im Jovis Verlag erschiene-
ne Buch mit vielen großformatigen Fotos
und Schaubildern an. Das integrative
Potenzial von Architektur wird sowohl
theoretisch erläutert als auch anhand
zahlreicher praktischer Beispiele gezeigt.
Zudem werden Konzepte von Architek-
turstudenten vorgestellt, wie Flüchtlings-
unterbringung architektonisch gestaltet
werden kann. Die Entwurfsarbeiten
sind sortiert nach den Kategorien „Darauf bauen“, „Hinein bauen“,
„Zwischen bauen“, „Mobil bauen“ und „Neu bauen“. Sie beziehen sich
auf die Stadt Hannover, lassen sich jedoch auf die Gegebenheiten in
anderen Städten übertragen. In der Kategorie „Hinein bauen“ wird
z.B. gezeigt, wie in den oberen Etagen von Parkhäusern Wohnmodule
errichtet werden können. In der Kategorie „Zwischen bauen“ stellt ein
Entwurf dar, wie schmale Durchfahrtslücken, die es in nahezu allen
Städten gibt, mit Wohneinheiten für Flüchtlinge gefüllt werden können.
Durch die weiträumige Verteilung der Flüchtlinge auf viele solcher
Projekte in funktionierenden Nachbarschaften soll die Integration
gefördert werden.
LITERATURTIPP
Refugees Welcome. Konzepte für eine menschenwürdige
Architektur. Jörg Friedrich, Simon Takasaki, Peter Haslinger,
Oliver Thiedmann, Christoph Borchers (Hrsg.), Jovis Verlag,
256 Seiten, 28 €, ISBN 978-3-86859-378-5
Kommunale Integration im Stadtquartier
Bildung und Beratung
unter einem Dach
Schulische und außerschulische Angebote an einem Ort im Quartier
zu bündeln und für alle Quartiersbewohner anzubieten, verbessert die
Bildungschancen für Kinder und Jugendliche und trägt zum nach-
barschaftlichen Zusammenhalt und zur Integration bei. Das zeigen
Ergebnisse eines Forschungsprojekts des Bundesinstituts für Bau-,
Stadt- und Raumforschung (BBSR). Das BBSR hatte gemeinsam mit dem
Forschungsinstitut empirica über zwei Jahre Modellvorhaben in Städten
unterschiedlicher Größe begleitet.
Kommunal initiiert gingen dabei bauliche Investitionen Hand in Hand
mit der Schaffung von neuen Freizeit-, Bildungs- und Beratungsangebo-
ten für verschiedene Zielgruppen, wie sie in einem Nachbarschaftszen-
trum zu finden sind. Bildungs- und
Unterstützungsangebote für
Kinder und Jugendliche wie
Musikunterricht, Computerkurse,
Gartenprojekte oder Ateliers wurden
eng an Beratungs- und Bildungs-
möglichkeiten wie Elterntreffs oder
Elterncafés geknüpft. Auch schuli-
sche Einrichtungen wie Bibliotheken
oder Sporthallen wurden für die
Quartiersbewohner geöffnet. Das
Engagement der Ehrenamtlichen
hat sich dabei als tragende Säule der
Projekte entpuppt.
Weitere Informationen:
Neubau und Sanierung
Energie und Technik
Rechtssprechung
Haufe Gruppe
Markt undManagement
Stadtbauund Stadtentwicklung
Orteder Integration imQuartier:
vernetzt–gebündelt–erfolgreich
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