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EVENT
15. September 2016
– 6. Sitzung des AK von
DIIR und RMA „Prüfung des Risikomanagements“
bei PVS in Mülheim/ Ruhr
19./20. September 2016
–
11. Risk Management Congress in Stuttgart
21. September 2016
– Sitzung des AK „Risiko-
quantifizierung” bei TransNetBW in Stuttgart
27. September 2016
– Sitzung des AK „Risiken
in der Energiewirtschaft“ bei Gasag in Berlin
Impressum
Ralf Kimpel
Vorsitzender des Vorstands der
Risk Management Association e. V.
V.i.S.d.P.
RMA-Geschäftsstelle
Risk Management Association e. V.
Englmannstr. 2, D-81673 München
Tel.: +49.(0)1801 – RMA TEL (762 835)
Fax: +49.(0)1801 – RMA FAX (762 329)
E-Mail:
Web:
Prof. Dr. Werner Gleißner
Tel.: +49.(0)711- 79 73 58 30
CM September / Oktober 2016
Liebe Leser,
gerade in letzter Zeit konnte man sehr viele
bedeutsame Veränderungen des „Rahmens“
feststellen, in dem Risikomanagement agiert.
Der Kollege Marco Wolfrum hat in der letzten
Ausgabe des Controller Magazins an dieser
Stelle darauf hingewiesen, welche Bedeutung
eine Risikoanalyse im Rahmen der Business
Judgement Rule (§93 Aktiengesetz) hat: Ohne
eine nachvollziehbare Risikoanalyse, die auf die
mit einer Entscheidung einhergehenden
Veränderung des zukünftigen Risikoumfangs
hinweist, kann der Vorstand nicht von einer
Entscheidungsgrundlage mit „angemessenen
Informationen“ ausgehen, wie sie das Gesetz
fordert. Im September letzten Jahres wurde
mit der Überarbeitung der ISO 9001 ein weite-
rer Schritt gegangen, um Qualitätsmanage-
ment und Risikomanagement in einem „integ-
rierten Managementansatz“ zu verknüpfen.
Besonders wesentlich war hier die Klarstellung,
dass Unternehmen sich mit möglichen positi-
ven und möglichen negativen Planabweichun-
gen befassen müssen, also mit Chancen und
Gefahren (bzw. Risiken im engeren Sinn). Eine
weitgehend identische Klarstellung findet man
auch im IDW EPS 981, der im März 2016 ver-
öffentlicht wurde, und den Rahmen für die frei-
willige Prüfung des Risikomanagementsystems
durch die Wirtschaftsprüfer beschreibt. In allen
wesentlichen Standards haben wir nun ein
gemeinsames Verständnis, demzufolge Risiko
die Möglichkeit einer Planabweichung darstellt.
Wesentlich ist auch die Klarstellung im IDW
EPS 981, dass die zentralen Rahmenbedingun-
gen des Risikomanagements in der Risikopolitik
oder Risikostrategie zusammengefasst werden
sollten und ein „Risikotragfähigkeitskonzept“
notwendig ist. Dies ist eine wichtige Präzisie-
rung, die unmittelbar auf den Anforderungen
des Kontroll- und Transparenzgesetzes
(KonTraG) aufbaut, demzufolge „bestandsbe-
drohende Entwicklungen“ früh erkannt werden
sollen. Die Unternehmensführung sollte also
wissen, wieviel (freie) Risikotragfähigkeit noch
zur Verfügung steht – unter Beachtung des
aggregierten Gesamtrisikoumfangs, der mittels
Monte-Carlo-Simulation zu bestimmen ist. Die
zentrale Bedeutung der Integration von Risk
Management und Unternehmensstrategie wird
zudem auch in der jüngsten Veröffentlichung
des COSO im Hinblick auf das Thema Risk
Management (Juni 2016) verdeutlicht. Betont
wird nun, dass Risiken sich auf Unterneh-
mensziele beziehen und das Risikomanage-
ment eine wesentliche Bedeutung für den
Unternehmenserfolg (Performance) hat. Ins-
besondere sind gemäß COSO Risikomanage-
ment und strategisches Management zu
verknüpfen, was naheliegend ist, wenn man
bedenkt, dass die oft bedeutendsten Risiken
gerade „strategische Risiken“ sind, also
Bedrohungen der Erfolgspotenziale des Unter-
nehmens.
In dieser Ausgabe des Controller Magazins
finden Sie von den Herren Klučka und Grün-
bichler einen Beitrag, der die oben umrissenen
Weiterentwicklungen des „Frameworks“ für
das Risikomanagement gut ergänzt. In einem
internationalen Vergleich werden Status und
zukünftige Erwartungen an das Risikomanage-
ment vorgestellt.
Ich wünsche viel Spaß beim Lesen – und
freue mich auf Anregungen zu Themen, welche
Aspekte des Risikomanagements aus Ihrer
Sicht in zukünftigen Ausgaben des Controller
Magazins noch näher beleuchtet werden
sollten
Prof. Dr. Werner Gleißner
Prof. Dr. Werner Gleißner
Weiterentwicklung des Rahmens
für das Risikomanagement:
Neues von ISO 9001, IDW EPS 981 und COSO