CONTROLLER Magazin 03/2015 - page 3

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Editorial
Manager bleiben in ihrer Kompetenz auch nicht konstant. Ja, zu wün-
schen ist, dass sie sich beim Ausfüllen in ihrer Rolle weiterentwickeln:
vom besten Vertriebler, Entwickler oder Fertigungsleiter hin zu einer Füh-
rungskraft mit einem gesamtheitlichen Geschäftsverständnis. Widmen wir
uns nun der zweiten Frage.
Wann sind Controller gute Controller?
Sind Controller jeweils dann gute Controller, wenn diese jeweils das er-
gänzen, was für ein gutes Controlling noch fehlt? Mal sehr viel, mal nur
sehr wenig, und das befindet sich dann auch noch im kontinuierlichen
Fluss, oder noch schlimmer, in sprunghafter Veränderung, weil die Füh-
rungskraft wechselt und eben die neue Person auch andere Kompetenzen
mitbringt. Sind Controller dann gute Controller, wenn diese fähig sind, sich
schnellstmöglich auf die neue Führungskraft einzustellen. Besonders
schwer fällt es vermutlich, von heute auf morgen manch eigentlich ma-
nagementnahe Tätigkeit nicht mehr zu erbringen, weil nun der neue Ma-
nager eine solche Kompetenz selbst mitbringt? Denn zu viel an Control-
ling-Kompetenz (sehr große Schnittmenge) kann die Entscheidungen
eventuell auch in Schieflage bringen.
Wie viel Anpassungsfähigkeit darf
man sich von Controllerseite erwar-
ten? Wie viel ist realistisch und mög-
lich? Inwiefern wird heute in den Fir-
men diese Dynamik bedacht – viel-
leicht zukünftig mehr, wenn Sie die-
sen exzellenten Beitrag von Herrn
Ottel und Herrn Prof. Losbichler, be-
ginnend auf Seite 4, gelesen haben.
Herzlichst Ihr,
Dr. Markus Kottbauer
Herausgeber
Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,
haben Sie in Ihrem Unternehmen, Ihrer Organisation ein gutes Control-
ling? Würden Sie sich als gute Controllerin, guter Controller bezeichnen?
Wie gehen Sie bei der Beurteilung vor? Als Hinführung zum Titelthema
möchte ich mich diesen Fragestellungen widmen.
Frage 1:
Wann ist ein Controlling ein gutes Controlling?
Frage 2:
Wann sind Controller gute Controller?
Wenn ich um meine Meinung gefragt werde, beantworte ich Frage 1
gerne mit:
„Ein gutes Controlling ermöglicht zum richtigen Zeitpunkt
die richtigen Entscheidungen!“
Controlling wird von Manager und Controller gemeinsam betrieben. Liebe
Leser, die meisten von Ihnen kennen vermutlich das oft bemühte und auf
Dr. Deyhle zurückgehende Schnittmengenbild, das zuletzt im Zuge der
Erarbeitung des Grundsatzpapiers des ICV und der IGC im November
2012 ausführlich diskutiert und erläutert wurde.
Beobachten Sie bitte, wie in dieser Abbildung die
„richtigen Entschei-
dungen“
in der Schnittmenge zwischen Controller und Manager
einge-
quetscht
sind. Je größer die Schnittmenge ist, desto mehr Platz ist für die
„richtigen Entscheidungen“ – das sieht man förmlich :-). Controller benö-
tigen ein Geschäftsverständnis und Manager die betriebswirtschaftliche
Kompetenz, dann entsteht der „notwendige Raum“ für die richtigen Ent-
scheidungen.
Je nachdem, welche Kompetenzen der Manager mit-
bringt, bzw. welche diesem fehlen, muss der Controller mehr oder
eben auch weniger ergänzen.
Das gilt übrigens auch umgekehrt. Von
den Kompetenzen des Controllers alleine kann also noch nicht abgeleitet
werden, ob es ein gutes Controlling gibt, denn das richtige Zusammen-
spiel von Manager und Controller macht erst das gute Controlling aus. Die
Dr. Markus Kottbauer
Chefredakteur Controller Magazin
Vorstandsmitglied des Verlags für
ControllingWissen AG
Leiter der CA management akademie
Trainer, Berater und Partner der
CA Akademie AG
CM Mai / Juni 2015
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