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            Editorial
          
        
        
          Manager bleiben in ihrer Kompetenz auch nicht konstant. Ja, zu wün-
        
        
          schen ist, dass sie sich beim Ausfüllen in ihrer Rolle weiterentwickeln:
        
        
          vom besten Vertriebler, Entwickler oder Fertigungsleiter hin zu einer Füh-
        
        
          rungskraft mit einem gesamtheitlichen Geschäftsverständnis. Widmen wir
        
        
          uns nun der zweiten Frage.
        
        
          
            Wann sind Controller gute Controller?
          
        
        
          Sind Controller jeweils dann gute Controller, wenn diese jeweils das er-
        
        
          gänzen, was für ein gutes Controlling noch fehlt? Mal sehr viel, mal nur
        
        
          sehr wenig, und das befindet sich dann auch noch im kontinuierlichen
        
        
          Fluss, oder noch schlimmer, in sprunghafter Veränderung, weil die Füh-
        
        
          rungskraft wechselt und eben die neue Person auch andere Kompetenzen
        
        
          mitbringt. Sind Controller dann gute Controller, wenn diese fähig sind, sich
        
        
          schnellstmöglich auf die neue Führungskraft einzustellen. Besonders
        
        
          schwer fällt es vermutlich, von heute auf morgen manch eigentlich ma-
        
        
          nagementnahe Tätigkeit nicht mehr zu erbringen, weil nun der neue Ma-
        
        
          nager eine solche Kompetenz selbst mitbringt? Denn zu viel an Control-
        
        
          ling-Kompetenz (sehr große Schnittmenge) kann die Entscheidungen
        
        
          eventuell auch in Schieflage bringen.
        
        
          Wie viel Anpassungsfähigkeit darf
        
        
          man sich von Controllerseite erwar-
        
        
          ten? Wie viel ist realistisch und mög-
        
        
          lich? Inwiefern wird heute in den Fir-
        
        
          men diese Dynamik bedacht – viel-
        
        
          leicht zukünftig mehr, wenn Sie die-
        
        
          sen exzellenten Beitrag von Herrn
        
        
          Ottel und Herrn Prof. Losbichler, be-
        
        
          ginnend auf Seite 4, gelesen haben.
        
        
          Herzlichst Ihr,
        
        
          Dr. Markus Kottbauer
        
        
          Herausgeber
        
        
          
            Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,
          
        
        
          haben Sie in Ihrem Unternehmen, Ihrer Organisation ein gutes Control-
        
        
          ling? Würden Sie sich als gute Controllerin, guter Controller bezeichnen?
        
        
          Wie gehen Sie bei der Beurteilung vor? Als Hinführung zum Titelthema
        
        
          möchte ich mich diesen Fragestellungen widmen.
        
        
          Frage 1:
        
        
          Wann ist ein Controlling ein gutes Controlling?
        
        
          Frage 2:
        
        
          Wann sind Controller gute Controller?
        
        
          Wenn ich um meine Meinung gefragt werde, beantworte ich Frage 1
        
        
          gerne mit:
        
        
          
            „Ein gutes Controlling ermöglicht zum richtigen Zeitpunkt
          
        
        
          
            die richtigen Entscheidungen!“
          
        
        
          Controlling wird von Manager und Controller gemeinsam betrieben. Liebe
        
        
          Leser, die meisten von Ihnen kennen vermutlich das oft bemühte und auf
        
        
          Dr. Deyhle zurückgehende Schnittmengenbild, das zuletzt im Zuge der
        
        
          Erarbeitung des Grundsatzpapiers des ICV und der IGC im November
        
        
          2012 ausführlich diskutiert und erläutert wurde.
        
        
          Beobachten Sie bitte, wie in dieser Abbildung die
        
        
          „richtigen Entschei-
        
        
          dungen“
        
        
          in der Schnittmenge zwischen Controller und Manager
        
        
          einge-
        
        
          quetscht
        
        
          sind. Je größer die Schnittmenge ist, desto mehr Platz ist für die
        
        
          „richtigen Entscheidungen“ – das sieht man förmlich :-). Controller benö-
        
        
          tigen ein Geschäftsverständnis und Manager die betriebswirtschaftliche
        
        
          Kompetenz, dann entsteht der „notwendige Raum“ für die richtigen Ent-
        
        
          scheidungen.
        
        
          Je nachdem, welche Kompetenzen der Manager mit-
        
        
          bringt, bzw. welche diesem fehlen, muss der Controller mehr oder
        
        
          eben auch weniger ergänzen.
        
        
          Das gilt übrigens auch umgekehrt. Von
        
        
          den Kompetenzen des Controllers alleine kann also noch nicht abgeleitet
        
        
          werden, ob es ein gutes Controlling gibt, denn das richtige Zusammen-
        
        
          spiel von Manager und Controller macht erst das gute Controlling aus. Die
        
        
          Dr. Markus Kottbauer
        
        
          Chefredakteur Controller Magazin
        
        
          Vorstandsmitglied des Verlags für
        
        
          ControllingWissen AG
        
        
          Leiter der CA management akademie
        
        
          Trainer, Berater und Partner der
        
        
          CA Akademie AG
        
        
        
          
            CM Mai / Juni 2015