Wirtschaft und Weiterbildung 3/2018 - page 3

editorial
wirtschaft + weiterbildung
03_2018
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Eine wichtige Nachricht, die auf der Learntec die Runde machte, lautete:
Der Softwarekonzern SAP macht jetzt beim MMB-Branchenmonitor
„E-Learning-Wirtschaft“ mit (siehe Seite 48). Nach wohl einigen Mühen
lässt sich jetzt der E-Learning-Umsatz der SAP Education vom
Gesamtumsatz des Konzerns genau abgrenzen. Ein Wirtschaftsprüfer
testierte für das Jahr 2016 genau 23,6 Millionen E-Learning-Umsatz.
Respekt!
Für den MMB-Branchenmonitor kommt die SAP-Teilnahme einem
Ritterschlag gleich. Endlich ein namhafter Konzern, der es ernst meint
und mithilft, die E-Learning-Branche transparenter zu machen. Das
MMB-Institut müht sich seit zehn Jahren, die deutschen E-Learning-
Anbieter dazu zu bewegen, freiwillig ihre Umsätze und andere Zahlen
offenzulegen. Aus den einzelnen Umsätzen und ihrer Veränderung wird
dann das Volumen des gesamten E-Learning-Markts hochgerechnet.
Die Sache hätte längst zum Selbstläufer werden müssen. Denn je
transparenter eine Branche ist und je präziser sich das Wachstum der
gesamten Branche berechnen lässt, desto mehr profitiert auch der
einzelne Anbieter davon. Es mag sein, dass Anbieter glauben, als
Einzelkämpfer in einem intransparenten Markt bessere Geschäfte zu
machen.
Aber dieser Egoismus verhindert, dass eine attraktive Branche entsteht,
die aus sich heraus so viel Wachstum generieren würde, dass keiner der
Player Angst vor der Zukunft haben müsste. Märkte werden nicht durch
schöne Reden geformt, sondern durch eine gemeinsame
Interessenbekundung, soll schon Friedrich Wilhelm Raiffeisen gesagt
haben. Ein umtriebiger Verband gehört übrigens auch zum Prozess der
Branchenbildung. Immerhin: Ihre Leitmesse hat die Branche schon
(Seite 54).
Danke SAP!
Viele Inspirationen mit
unserem neuen Heft
wünscht
Martin Pichler, Chefredakteur
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