wirtschaft + weiterbildung
06_2017
63
Leadership Development:
Woher kommt es, und wohin
geht es? Diese existenziellen
Fragen will das Buch „Rein-
venting Leadership Deve-
lopment“ der Autoren Joana
Krizanits, Martina Eissing und
Kurt Stettler umfassend be-
antworten: Das Buch gliedert
sich in drei Teile und startet
mit einem Rückblick auf die
Historie des Leaderships bis
dato, vom Industriezeitalter
über das Konsumzeitalter
hin zum Führen im soge-
nannten „Change-Zeitalter“.
Im zweiten Teil geht es um
die Grundlagen des „Lea-
dership Development“, um
aktuelle Herausforderungen
und Trends. In einem dritten
Teil stellen die Autoren ein
eigenes Modell vor, um das
Leadership Development neu
aufzustellen: Das sogenannte
„Fünf-Wetten-Modell“, das
Eissing und Stettler beim Neu-
design der Swisscom AG Lea-
dership Academy in enger Zu-
sammenarbeit mit Menschen
aus unterschiedlichen Rollen
und Professionen entwickelt
haben.
Aus unserem Verlagsprogramm
Joana Krizanits, Martina
Eissing, Kurt Stettler
Reinventing Leadership Deve-
lopment: Führungstheorien
– Leitkonzepte – radikal neue
Praxis, Schäffer Poeschel,
Stuttgart 2017, 342 Seiten,
49,95 Euro
Anfang der 1990er-Jahre hat
der Berater Edgar Geffroy das
„Clienting“-Konzept entwi-
ckelt: Demnach soll der Kunde
als Partner des Unternehmens
agieren. Dieses Konzept hat
er nun aufs Personalmanage-
ment übertragen. In seinem
neuen Buch „Die neue Macht
der Mitarbeiter“ erläutern
Geffroy und seine Mitautorin
und Frau Barbara Geffroy, wie
das sogenannte „Employer-
Clienting-Konzept“ funkti-
onieren soll: Statt der klas-
sischen Mitarbeiterbindung
soll dabei eine auf Gegensei-
tigkeit beruhende Partner-
schaft von Mitarbeitern und
Führungskräften im Vorder-
grund stehen. Wie diese neue
Beziehung zwischen Mitarbei-
tern und Führungskraft in den
einzelnen Bereichen des Per-
sonalmanagements konkret
ausgestaltet werden soll, de-
klinieren die Autoren in ihrem
Buch durch. Trotz des neuen
Konzepts: Viele der Forde-
rungen (etwa: „Unternehmen
müssen sich bei Mitarbeitern
bewerben“, „Führung braucht
Empathie“) waren schon an
anderer Stelle zu hören.
Mitarbeiter als Partner der Führungskraft
Barbara Geffroy, Edgar
Geffroy
Die neue Macht der Mitar-
beiter: Wie man Mitarbeiter
gewinnt, begeistert und hält,
Gabal, Offenbach 2017,
232 Seiten, 24,90 Euro
„Hört auf, uns zu Tode zu
langweilen“: So appellieren
die beiden Autoren Florian
Mück und John Zimmer im
Buch „Der Ted-Effekt“ an
Vortragsredner, die langwei-
lig ihre Folien herunterbe-
ten, anstatt ihr Publikum mit
ihrem Vortrag zu fesseln. Als
Gegenmaßnahme empfehlen
sie das inspirierende, kurze
Rede-Format des „Ted Talk“,
der von den USA aus die Welt
erobert hat und nun weltweit
auf Konferenzen genutzt wird.
Ihr Motto: Redner sollten
gleichzeitig unterhalten und
informieren. Wie dies im
„Ted“-Format gelingen kann,
zeigen die beiden Autoren
anhand mehrerer Punkte: die
Vorbereitung auf den „Ted
Talk“, visuelle Hilfsmittel,
Tipps für die Bühne und für
Video-Talks und Formate der
Zukunft. Im Anhang erläutern
Mück und Zimmer die Struk-
tur eigener „Ted-Talks“. Auf-
bau und Ton des Buchs folgen
selbst den Idealen eines guten
Ted Talks: knapp, fokussiert,
inspirierend, mit vielen ver-
ständlichen Beispielen. Das
amerikanische „Du“ und der
informelle Ton der Talks findet
sich ebenfalls in dem Ratgeber
– alles in allem ein stimmiger,
unterhaltsamer Überblick
über die Prinzipien von „Ted“.
Unterhalten statt langweilen
Florian Mück, John Zimmer
Der Ted-Effekt: Wie man
perfekt visuell präsentiert,
Redline, München 2017,
224 Seiten, 17,99 Euro
