wirtschaft und weiterbildung 06/2015 - page 63

06_2015
wirtschaft + weiterbildung
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Wissenschaftliche Erkennt-
nisse gepaart mit Praxiswis-
sen und eigenen Erfahrungen:
Diese drei Elemente führt die
Psychologin Ilona Bürgel in
ihrem neuen Buch zusammen.
Entstanden ist daraus ein Rat-
geber für alle, die fürchten, in
der neuen Arbeitswelt nicht
mithalten zu können. Denn
„die Zukunft wartet mit neuen
Anforderungen auf uns“, wie
Bürgel schreibt: „Gefragt sind
Flexibilität, Anpassungsfähig-
keit, Selbstorgansiation und
ständige Weiterentwicklung.
In immer kürzerer Zeit sollen
wir immer mehr leisten, sol-
len engagiert, leistungs- und
lernfähig bis in immer höhere
Alter in Beruf und Privatleben
sein.“ Um einem Burnout zu
entgehen und negative Stim-
mung im Job zu vermeiden,
gibt die Autorin Tipps: Mithilfe
von positiven Emotionen soll
man die psychischen Ressour-
cen wie Hoffnung oder Sinn
vollständig nutzen können.
Wie dies funktioniert, erläu-
tert sie in sieben Kapiteln, die
mit vielen Umsetzungshilfen
in Form von Tests aufwarten.
Das achte Kapitel schließt mit
dem „Ressourcenpass“, der
als langfristige Erinnerungs-
stütze dienen soll.
Ein Notfallkoffer für Gelassenheit
Ilona Bürgel
Psychische Ressourcen im
Job, Kreuz, Freiburg 2015,
191 Seiten, 14,99 Euro
Über die Generation Y wurde
viel geschrieben. Doch inzwi-
schen gibt es ebenso viel Kritik
an den Pauschalurteilen über
ihre Werte. Professor Christian
Scholz setzt mit seinem Buch
genau an dieser Kritik an: Wo
das Stereotyp der Generation Y
nicht mehr auf deren Vertreter
zutreffe, entwickle sich schon
die Generation Z (ab 1995 ge-
boren). Scholz typisiert diese
Generation im Buch und ver-
gleicht sie mit den Vorgänger-
generationen. Dann gibt er
Hinweise dazu, wie alle auf
diese Generation reagieren
können. So sollten Persona-
ler beachten, dass der Füh-
rungsstil für die Generation Z
transaktional sein sollte, mit
möglichst kleinteiligen Aufga-
ben und ohne leistungsorien-
tierte Vergütung. Gleichzeitig
betont Scholz aber auch, dass
nicht alles an diese Genera-
tion angepasst werden muss.
Vielmehr gehe es um die kons­
truktive Auseinandersetzung
mit den Wünschen – auch
Ablehnung ist erlaubt: So
könnten Unternehmen nicht
akzeptieren, dass die Gene-
ration Z eine Führungsrolle
komplett ablehne.
Die nächste Generation kommt
Christian Scholz
Generation Z: Wie sie tickt,
was sie verändert und warum
sie uns alle ansteckt,
Wiley-VCH, Weinheim 2014,
220 Seiten, 19,99 Euro
113 Gramm ist das Büchlein
leicht, doch darin werden
schwere Geschütze aufge-
fahren: In „Störgefühle: Mit
dem Phrasenmäher über den
Seminarteppich“ schleudern
die beiden Autoren Benjamin
Schulz und Rainer Krumm mit
Phrasen um sich, die Trainer
und Coachs in den Seminar-
hotels der Welt gedroschen
haben. Pro Seite geben sie ein
Sprüchlein zum Besten. Der
Clou daran: Jedes Bonmot ist
hinterlegt vom Bild eines be-
sonders auffälligen Seminar-
raumteppichs – wobei sich bei
den Teppichmustern ebenso
wie bei den Sprüchen über Ge-
schmack trefflich streiten lässt,
wie unsere Diskussionen in
der Redaktion gezeigt haben.
Die Fundstücke reichen von
Seminarklassikern wie „Es
gibt keine Probleme, sondern
nur Herausforderungen“ über
Binsenweisheiten wie „Man
muss immer einmal mehr
aufstehen, als man hingefal-
len ist“ und Allzweckwaffen
wie „Das macht mich betrof-
fen“ bis hin zu bitterbösen
Stimmungskillern wie „Hatte
Ihre Mutter eine schwierige
Schwangerschaft?“. Das lassen
wir jetzt einfach mal so stehen
– lassen Sie es auf sich wirken.
Wenn der Phrasenmäher über Seminarteppiche rollt
Benjamin Schulz und
Rainer Krumm
Störgefühle: Mit dem
Phrasenmäher über den
Seminarteppich, Werdewelt,
Mittenaar-Bicken 2015,
112 Seiten, 9,90 Euro
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