WOHNUNGSPOLITISCHE INFORMATIONEN 6/2019 - page 4

AUS DEN VERBÄNDEN
Sächsische Wohnungsgenossenschaften: Projekt „Chemnitz+
– Zukunftsregion lebenswert gestalten“ erfolgreich abgeschlossen
Dresden – Der Verband Sächsischer Wohnungsgenossenschaften (VSWG) hat das Projekt „Chemnitz+ – Zukunftsregion
lebenswert gestalten in der Region Mittleres Sachsen“ nach vier Jahren mit einem umfangreichen Forschungsbericht
abgeschlossen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hatte den Wettbewerb „Gesundheits- und
Dienstleistungsregionen von morgen“ 2014 als Teil der Hightech-Strategie für Deutschland gestartet. Eine Expertenjury
wählte aus 78 eingereichten Projektskizzen die fünf besten regionalen Projekte aus – eines davon „Chemnitz+“ unter der
Federführung VSWG.
Ziel des Projektes war die Entwicklung,
Erprobung und Evaluation einer inte-
grierten gesundheitlichen Versorgung
mit unterstützenden und aktivierenden,
am individuellen Bedarf ausgerichteten
Gesundheits- und Dienstleistungsange-
boten für ein langes und selbstbestimm-
tes Leben in der eigenen Wohnung und
im Wohnumfeld. Die Anpassung der Woh-
nung an die veränderten Bedürfnisse des
Alterns sowie die Vernetzung der eigenen
Häuslichkeit mit einer effektiven regionalen
Dienstleistungsstruktur standen im Zent-
rum der Gesundheits- und Dienstleistungs-
region Chemnitz+.
Wohnung als Schnittstelle zwischen
Akteuren und Versorgungsleistungen
Die Wohnung bildete in dem Modellpro-
jekt die Schnittstelle zwischen allen Akteu-
ren und wurde zum Mittelpunkt der Ver-
netzung der regionalen Gesundheits- und
Dienstleistungen im Rahmen integrativer
Versorgungsnetzwerke, um dem Mensch
ein langes selbstbestimmtes Wohnen zu
ermöglichen. „Nach vier Jahren intensiver
Arbeit können wir das Projekt mit einem
umfangreichen Forschungsbericht abschlie-
ßen. Alle darin definierten Konzepte und
umgesetzten Lösungsbeispiele sind landes-
und bundesweit übertragbar und dienen
als Handlungsleitfaden“, so Dr. Axel Vieh-
weger, Vorstand des VSWG. Die Gesund-
heits- und Dienstleistungsregion „Mittleres
Sachsen“ umfasste in ihrer Ausdehnung mit
einer Größe von rund 2.300 Quadratkilo-
metern die kreisfreie Stadt Chemnitz und
den benachbarten Landkreis Mittelsachsen
mit 56 Gemeinden und 21 Städten. Insge-
samt leben in der Region circa 568.000 Ein-
wohner. Für die Region typisch ist ein hoher
Bevölkerungsrückgang bis 2030 mit den
Folgen der starken Überalterung bei einer
gleichzeitig vorhandenen kleinteiligen Wirt-
schaftsstruktur des verarbeitenden Gewer-
bes. Um die Komplexität des Projektes zu
bewältigen, gehörten unter der Leitung
des VSWG über 40 verschiedene Projekt-
und Transferpartner auf regionaler, Landes-
und Bundesebene aus den verschiedensten
Bereichen zum Projekt.
(jak/schi)
Die Ergebnisse des Projektes „Chemnitz+“
finden Sie auf der Projekthomepage
wie
im kostenfreien 306-seitigen Forschungsbericht
unter
„Der Motor der Wohnungspolitik“ – Wohnungswirtschaft in Niedersachsen
und Bremen verabschiedet Verbandsdirektor Heiner Pott
Hannover – In einer Feierstunde im Alten Rathaus von Hannover ist Heiner Pott am 29. Januar 2019 als Verbandsdirektor
des Verbandes der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft in Niedersachsen und Bremen (vdw) verabschiedet worden. Vor
130 Gästen sagte Pott, der Abschied von der Wohnungswirtschaft falle ihm nach fast sechsjähriger Tätigkeit sehr schwer.
Der niedersächsische Bauminister
Olaf
Lies
(SPD) lobte den scheidenden vdw-
Chef als „Motor für die Kehrtwende der
Wohnungspolitik im Land“. Sein Bremer
Amtskollege Dr.
Joachim Lohse
(Bündnis
90/Die Grünen) hob „die stets konstruktive
Zusammenarbeit“ mit dem Verband unter
der Regie von Heiner Pott hervor.
Axel
Gedaschko
, Präsident des Spitzenverban-
des der Wohnungswirtschaft GdW, über-
reichte dem Verbandsdirektor unter gro-
ßem Applaus die „Ehrenmedaille in Gold
der deutschen Wohnungswirtschaft“ und
betonte, dass es an dieser Auszeichnung
„nicht den leisesten Zweifel gegeben hat“.
GdW-Präsident Gedaschko hatte aber nicht
nur die Goldmedaille im Gepäck, sondern
auch viele Erinnerungen an die besondere,
oft konfliktentschärfende Rolle, die Heiner
Pott in den GdW-Gremien innehatte. Wenn
es dort hoch herging, sei es stets der vdw-
Verbandsdirektor gewesen, der am Ende
wieder die Fäden zusammengeknüpft
habe, sagte Gedaschko. Heiner Pott dankte
in seiner Abschlussrede natürlich vor allem
seiner Frau, die ihm in all den Jahren stets
den Rücken gestärkt habe. Sein Dank ging
aber auch an die Mitarbeiter im vdw, die
Mitgliedsunternehmen und die Verbands-
gremien. Pott hob zudem das vertrauens-
volle Miteinander mit Politik und Verwal-
tung sowie den vielen Interessengruppen
hervor, mit denen der Verband im Bündnis
und darüber hinaus eng kooperiert. Sei-
nem Nachfolger, der in den kommenden
Wochen bestimmt werden soll, übergebe
er einen „intakten Verband“, der für die
vielen anstehenden Aufgaben gut gerüstet
sei. Mit Blick auf seinen Ruhestand kündigte
Pott an, sich ehrenamtlich für die Deutsche
Entwicklungshilfe für Soziales Wohnungs-
und Siedlungswesen (DESWOS) engagieren
zu wollen. Aus Anlass seiner Verabschie-
dung hatte er die Gäste gebeten, für das
vdw-Patenschaftsprojekt in Nicaragua zu
spenden – und 12.665 Euro sind auf die-
sem Weg zusammengekommen. Am Ende
seiner Rede gab es von den Gästen verdien-
termaßen stehenden Beifall.
Heiner Pott wird den vdw noch einige
Wochen führen, bis die Nachfolge gere-
gelt ist. Der designierte neue Verbandsdi-
rektor Dirk Gerstle, der sein Amt eigentlich
am 1. März antreten sollte, hatte dem vdw
Anfang des Jahres überraschend aus per-
sönlichen Gründen abgesagt.
(ens/schi)
Der scheidende vdw-Verbandsdirektor Heiner
Pott (3. v. r.), umrahmt von Bremens Bausenator
Dr. Joachim Lohse, dem vdw-Verbandsratsvor-
sitzenden Andreas Otto, vdw-Prüfungsdirektor
Gerhard Viemann, dem niedersächsischen
Bauminister Olaf Lies und GdW-Präsident Axel
Gedaschko (v. l.)
Foto: Daniel Junker
4
6/2019
1,2,3 5,6
Powered by FlippingBook