WOHNUNGSPOLITISCHE INFORMATIONEN 6/2019 - page 3

ENERGIE
senkung der Raumtemperatur tatsächlich
programmieren ist es wichtig, dass die Sys-
teme bedienerfreundlich sind und sie eine
intuitive, korrekte Handhabung erleichtern.
Entsprechenden Produktentwicklungen
kommt hohe Bedeutung zu.
BMWi fördert Fortsetzung des Projek­
tes für weitere Erkenntnisse
Neben etlichen Erkenntnissen warf das For-
schungsprojekt im Detail auch neue Fragen
auf, zum Beispiel zum Einfluss der Über-
dimensionierung beim Austausch älterer
Heizungsanlagen, zur optimalen Einstel-
lung der Steuerung und Regelung von Hei-
zungsanlagen im Zusammenspiel mit den
Nutzern und zur Motivation der Bewohner
zur intensiveren, effizienzsteigernden Nut-
zung von Smart Home Systemen. Die For-
schungsarbeiten werden darum im Projekt
„BaltBest - Einfluss der Betriebsführung auf
die Effizienz von Bestandsheizungsanlagen
in Mehrfamilienhäusern“ unter der Ägide
der Allianz weitergeführt, in dem unter
anderem auch der Austausch des Wär-
meerzeugers untersucht wird. Laufzeit des
neuen Projektes, das mit 1,1 Millionen Euro
vom Bundesministerium für Wirtschaft und
Energie (BMWi) gefördert wird, sind zwei
Jahre.
Politische Unterstützung für digitale
Effizienz-Technologien wichtig
Bereits auf Basis der bisherigen Erkennt-
nisse fordern die Mitglieder der Allianz,
im Hinblick auf die Energieeffizienz von
Immobilien und damit der angestrebten
Klimaziele die stärkere Unterstützung und
Verbreitung bislang noch wenig genutzter
technischer Lösungen. Dazu gehören unter
anderem die einfache Anrechenbarkeit ver-
netzter digitaler Lösungen für die Bestim-
mung des Endenergiebedarfs bei energie-
einsparrechtlichen Nachweisen und eine
Investitionszulage für geringinvestive digi-
tale vernetzte Systeme und sonstige Maß-
nahmen, die die Verbreitung innovativer,
digitaler Energieeinsparsysteme fördern.
Für Maßnahmen wie den hydraulischen
Abgleich müsse die aktuelle Förderung
grundsätzlich beibehalten, aber für die
Fortsetzung von Seite 2
Technische Maßnahmen, klimabewusstes Heiz- und Lüftungsverhalten und eine entsprechende Steuerung der Heizungsanlagen können in Kombination
dazu beitragen, den Heizenergieverbrauch in Mehrfamilienhäusern um bis zu 26 Prozent zu senken.
Fotos: v.l.n.r. SCHAU.MEDIA / pixelio.de;
Andreas Morlok / pixelio.de;
Helene Souza / pixelio.de
Deutsche Entwicklungshilfe
für soziales Wohnungs- und
Siedlungswesen e.V.
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Praxis noch attraktiver gestaltet werden.
In der Praxis müssten Planer und Berater
außerdem mehr darauf achten, Energieef-
fizienzmaßnahmen integriert umzusetzen,
so dass einzelne Komponenten für Däm-
mung, Erzeugung, Verteilung und Steue-
rung der Wärmeabgabe besser aufeinan-
der abgestimmt sind. „Unsere Ergebnisse
zeigen, dass der Integration von nutzerun-
abhängigen Gebäudetechnologien und
nutzerunterstützenden Technologien zur
Energieeinsparung eine große Bedeutung
bei der weiteren Reduzierung des Wär-
meverbrauchs in Mehrfamilienhäusern
zukommt“, fasste Professor Viktor Gri-
newitschus von der EBZ Business School
Bochum die Erkenntnisse zusammen. „Ver-
eint bringen sie deutlich mehr als Einzel-
maßnahmen.“
Über die Allianz
Die „Allianz für einen klimaneutralen
Wohngebäudebestand“ hat das Ziel, den
Wärmeverbrauch in Wohnimmobilien zu
wirtschaftlich vertretbaren Kosten zu ver-
ringern und damit einen klimaneutralen
Wohngebäudebestand bis 2050 zu unter-
stützen. Darum rückt die Allianz techni-
sche Maßnahmen zur Verbesserung der
Effizienz der Wärmeerzeugung, der Wär-
meverteilung und des Verbrauchsverhal-
tens stärker in den Fokus der öffentlichen
Wahrnehmung. Denn nur ein breiter, tech-
nologieoffener Maßnahmenmix schafft
Energieeffizienz zum optimalen Kos-
ten-Nutzen-Verhältnis. Die Allianz führt
deutschlandweit ein mehrteiliges, pra-
xisorientiertes Forschungsprojekt durch,
bei dem die Effekte verschiedener Effizi-
enzmaßnahmen in über 700 Gebäuden
untersucht werden. Damit ist das Projekt
die bislang größte wissenschaftliche Studie
dieser Art in Deutschland. Die Ergebnisse
sollen zusätzliches Wissen zu Wirksamkeit,
Möglichkeiten und Vorteilen der Maßnah-
men liefern und auch für Öffentlichkeit
und Politik zugänglich sein. Mitglieder
der Allianz sind Unternehmen, Verbände
und renommierte Forschungseinrichtun-
gen, die sich seit Jahren intensiv mit einer
energieeffizienten Wärmeversorgung von
Wohnimmobilien beschäftigen: der GdW
Bundesverband deutscher Wohnungs- und
Immobilienunternehmen, die Firmen Vono-
via, LEG, DOGEWO21, Spar- und Bauver-
ein eG Dortmund, Danfoss, Techem, Bosch
Thermotechnik, ista und Viessmann sowie
die EBZ Business School – University of
Applied Sciences mit der Professur für Ener-
giefragen der Immobilienwirtschaft und die
Professur für Gebäudeenergietechnik und
Wärmeversorgung der Technischen Univer-
sität Dresden.
(wog/burk/vog/grin/schi)
Alle Infos unter
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