WOHNUNGSPOLITISCHE INFORMATIONEN 20/2019 - page 3

BUNDESPOLITIK
Tag der Städtebauförderung –
Die Wohnungswirtschaft macht Quartiere in Stadt und Land zukunftsfähig
Berlin – „Die Städtebauförderung ist ein zentrales Instrument für die Entwicklung der Kommunen in Stadt und Land und
leistet einen wichtigen Beitrag für die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse in Deutschland“, erklärte Axel Gedaschko,
Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft anlässlich des 5. Tages der Städtebauförderung am 11. Mai
2019. „Wir stehen vor großen Herausforderungen im ganzen Land. Dazu gehören der steigende Wohnungsbedarf in
Wachstumsregionen, die Sicherung der Daseinsvorsorge und Lebensqualität in strukturschwachen Regionen und das
Zusammenleben in den Quartieren deutschlandweit. Deshalb brauchen wir auch in den kommenden Jahren eine starke
Städtebauförderung“, betonte Gedaschko.
Bei den zahlreichen Veranstaltungen und
Initiativen am Tag der Städtebauförderung
sind die vom GdW vertretenen Wohnungs-
unternehmen wie in den vergangenen fünf
Jahren als Partner der Städte beteiligt. Der
bundesweite Aktionstag stärkt die Wahr-
nehmung in der Gesellschaft für die vielen
Besonderheiten, Strategien und Ziele, mit
denen sich die Wohnungsunternehmen
vor Ort tagtäglich befassen. Darüber hin-
aus debattierte der Deutsche Bundestag am
10. Mai 2019 verschiedene Anträge zur För-
derung des Städtebaus. Die Wohnungswirt-
schaft begrüßte dabei ausdrücklich, dass
die Städtebauförderung auch weiterhin auf
gleichbleibend hohem Niveau weitergeführt
werden soll. „Damit werden wichtige Wei-
chen für die Zukunft der Städte und zuguns-
ten starker Quartiere und stabiler Nach-
barschaften gestellt“, so Gedaschko. Die
Diskrepanz der boomenden Metropolregio-
nen und der stark nachgefragten Schwarm-
städte einerseits sowie der schrumpfenden
ländlichen Regionen andererseits bleibt eine
zentrale Aufgabe für Wohnungswirtschaft
und Kommunen. „Angesichts der Heraus-
forderungen, die bei der Integration in die
Nachbarschaften zu bewältigen sind, brau-
chen wir ein langfristiges Bekenntnis zur
Unterstützung der zahlreichen Vor-Ort-Pro-
jekte im Rahmen der sozialen Stadt“, for-
derte Gedaschko. Um der sozialen Spaltung
der Gesellschaft entgegenzuwirken, muss
vor Ort die entsprechende soziale Infrastruk-
tur geschaffen werden.
Regionalen Ausgleich stärken
Der GdW hat zu den unterschiedlichen
Wohn- und Lebenssituationen in den Regi-
onen in der letzten Woche ein Werkstatt-
gespräch unter Beteiligung der Staatsse-
kretärin im Bundesministerium des Innern,
für Bau und Heimat
Anne Katrin Bohle
sowie den Projektbeteiligten der Regional-
verbände aus Nordrhein-Westfalen, Thürin-
gen und Sachsen-Anhalt durchgeführt. Eine
Befragung der rund 1.900 Wohnungsun-
ternehmen außerhalb der Metropolen hat
ergeben, dass 63 Prozent in einer Region
mit schrumpfender oder stagnierender
Bevölkerungszahl liegen. Sie agieren also
in einem Umfeld mit besonderen Heraus-
forderungen. Die Einschätzung der Lebens-
qualität zeigt, dass mehr Anstrengungen
für die Regionen notwendig sind. 81 Pro-
zent der Unternehmen sind der Ansicht, das
preisgünstige Mietniveau in der Region sei
ein wichtiger Standortvorteil. Immerhin 46
Prozent sehen eine Chance darin, die Bal-
lungszentren zu entlasten. Dafür müssen
Stadt und Land verstärkt zusammenarbei-
ten, beispielsweise in Planungsverbünden.
Die wohnungswirtschaftlichen Belange
müssen hier konsequent einbezogen wer-
den. Denn die Wohnungsunternehmen sind
zentrale Partner in der Region.
(burk/koch)
Mehr zum Tag der Städtebauförderung unter:
WOHNZUKUNFTSTAG
WohnZukunftstag 2019 – Wohnen in der Nachbarschaft
Neben der Miethöhe und der Ausstat-
tung der Wohnung spielt die Nachbar-
schaft eine zentrale Rolle bei der Entschei-
dung für einen Wohnstandort. Eine gute
Nachbarschaft ermöglicht soziale Bindun-
gen untereinander und Identifikation mit
dem Quartier. Der Wohnungswirtschaft
ist es deshalb ein wichtiges Anliegen, für
ein gutes Miteinander in ihren Beständen
zu sorgen. Das tut sie in vielfältiger Form:
Unterstützung von Mieterinitiativen, Aus-
richtung von Stadtteilfesten, Angebote zur
Nachbarschaftshilfe.
Nachbarschaftskonflikte lassen sich leichter
lösen oder entstehen erst gar nicht, wenn
sich die Bewohner untereinander kennen.
Mit dem Panel „Wohnen in der Nachbar-
schaft“ werden auf demWohnZukunftsTag
verschiedene Aspekte von Nachbarschaft
beleuchtet: Nachbarschaft als Teil integrier-
ter Stadtentwicklung, Nutzung des öffent-
lichen Raumes und kulturelle Veranstaltun-
gen als Bereicherung aber auch möglicher
Konfliktherd sowie der Nutzen digitaler
Plattformen für eine gute Nachbarschaft.
Dem GdW ist das Thema Nachbarschaften
ein großes Anliegen. Mit der Auslobung
des Preises Soziale Stadt 2019 unterstützt
der GdW und seine Mitauslober auch die-
ses Jahr wieder vorbildliche Projekte und
Initiativen, die ein soziales Miteinander
in Städten und Gemeinden fördern und
gestalten. Durch die Kooperation mit dem
Deutschen Nachbarschaftspreis erhalten
die Wettbewerbsprojekte in diesem Jahr
eine noch größere Plattform.
(fay/koch)
Mehr Informationen zum
WohnZukunftsTag erhalten Sie unter:
Mehr zum Preis Soziale Stadt erfahren Sie hier:
BRANCHENTRENDS
GUTE NACHBARSCHAFT
Quelle: nebenan.de Stiftung
Foto: GdW
Staatssekretärin Anne Katrin Bohle bedankte
sich für das Engagement der Wohnungswirt-
schaft auch außerhalb der Metropolen.
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