Wohnungspolitische Informationen 18/2019 - page 2

EUROPAPOLITIK
ENERGIE
Klimaneutrale Mehrfamilienhäuser:
Wohnungsunternehmen planen Energiesprong-Prototypen
Berlin – Die Energiesprong-Marktentwicklungsteams aus Deutschland, Großbritannien, Frankreich und den Niederlanden
schließen sich zusammen, um Null-Energie-Sanierungslösungen für Mehrfamilienhäuser in Nordwest-Europa zu entwi-
ckeln (die wi berichtete). Gemeinsam mit innovativen Wohnungsunternehmen setzen sie im Rahmen des EU-Förderpro-
gramms Interreg NWE „Mustbe0“ mehrere Prototypen mit insgesamt 415 Wohneinheiten um, die den Breitenmarkt für
schnelle, qualitativ hochwertige und bezahlbare Null-Energie-Sanierungen vorbereiten.
Der Großteil der Prototypen wird in
Deutschland umgesetzt, wo Energiesprong
von der Deutschen Energie-Agentur (dena)
koordiniert wird. Mit dabei sind unter ande-
rem die Baugenossenschaft Oberricklingen
in Hannover, die VBW Bauen und Wohnen
GmbH, Vonovia und die Wohnungsgenos-
senschaft am Vorgebirgspark in Köln.
Wichtiger Impuls für die Wärme-
wende in Europa
Allein in Großbritannien, Frankreich,
Deutschland und den Niederlanden gibt
es rund 43 Millionen Wohnungen, die in
den nächsten 30 Jahren saniert werden
müssen, um die EU-Klimaziele für 2050 zu
erreichen. Die aktuelle Sanierungsquote
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Die Forderungen der Wohnungs-
wirtschaft zur Europawahl im
Bereich Energie- und Klimapolitik:
Wirtschaftlichkeit und Planungs­
sicherheit
Die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft
kann ihre Aufgabe nur erfüllen, wenn sie
wirtschaftlich arbeiten kann. Dem müssen
die Rahmenbedingungen der Energiewende
und der europäischen Vorgaben Rechnung
tragen. Dabei ist zu gewährleisten, dass alle
Maßnahmen auch in ihrer Gesamtheit auf
ihre wirtschaftlichen Auswirkungen unter-
sucht werden. Notwendige Voraussetzung
für das Erreichen der klimapolitischen Ziele
ist ein stabiles ordnungspolitisches Umfeld,
das Verlässlichkeit und Planungssicherheit
bietet und die Wirtschaftlichkeit nicht aus
dem Auge verliert.
Ordnungspolitische Hemmnisse müs-
sen abgebaut werden
Weitere ordnungsrechtliche Verschär-
fungen oder zeitlich fest verankerte Ziele
energetischer Sanierungen müssen unter-
Fortsetzung von Seite 1
EU-Innovationsfonds
Mit dem EU-Innovationsfonds in Höhe von über 10 Milliarden Euro will die EU-Kom-
mission Investitionen für CO
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-arme Technologien in mehreren Sektoren fördern. In
ihrer strategisch langfristigen Vision „für ein klimaneutrales Europa“ zeigt die EU-
Kommission Möglichkeiten auf, wie sie durch Investitionen in technologische Inno-
vationen im Energie-, Gebäude-, Verkehrs-, Industrie- und Landwirtschaftssektor
zu einer Null-Emissions-Wirtschaft gelangen kann. Der Innovationsfonds soll hier
durch die Unterstützung von Pilot-, Demonstrations- und Modellprojekten helfen
und finanzielle Anreize schaffen, um in die nächste Generation CO
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-armer Technolo-
gien zu investieren. Der Innovationsfonds soll durch die geschätzten Einnahmen von
circa 10 Milliarden Euro aus dem EU-Emissionshandelssystem im Zeitraum 2020 bis
2030 gespeist werden und Finanzhilfen von bis zu 60 Prozent der Projektkosten für
ausgewählte Projekte zur Verfügung stellen. Die EU-Kommission wird voraussichtlich
die ersten Aufrufe für die Einreichung von Vorschlägen in 2020 und bis 2030 regel-
mäßig weitere Aufforderungen veröffentlichen. Der Innovationsfonds ist interessant,
um effiziente Technologien im Gebäudebestand zu entwickeln und zu erproben.
Foto: GdW
Bildung
Deutsche Entwicklungshilfe
für soziales Wohnungs- und
Siedlungswesen e.V.
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bleiben, da sie Investitionshemmnisse dar-
stellen. Insbesondere sind Sanierungspflich-
ten, verpflichtende Sanierungsraten oder
Pflichtanteile zum Einsatz erneuerbarer
Energien ungeeignete Instrumente.
Einfaches Regelwerk für die prak­
tische Umsetzung im Quartier
Quartierskonzepte benötigen Unterstüt-
zung bei der Umsetzung von Maßnahmen
zur Treibhausgasminderung und lokalen
Gewinnung erneuerbarer Energien. Durch
die Modernisierung der Rahmenbedingun-
gen des liberalisierten Energiemarktes kann
die lokale Erzeugung und Nutzung von
Strom vereinfacht werden.
(koch/öne)
Die wi wird in den kommenden Wochen bis
zur Europawahl weitere Schwerpunktthemen
der Woh­
nungs­
wirtschaft
näher
beleuch­
ten. Die
ausführli­
chen Posi­
tionen des
GdW fin­
den Sie im
Positions­
papier
unter
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